
Anlegen auf dem Smartphone. Neben seriösen Angeboten gibt es raffinierte Betrugsfallen, in die User tappen können. © picture alliance / M.i.S. / Bernd Feil
Die Finanzaufsichtsbehörde BaFin und das Bundeskriminalamt (BKA) warnen vor Betrügereien, die über den Messengerdienst WhatsApp ihren Anfang nehmen.
Vorsicht bei Einladung zu einer unbekannten Gruppe
„Du wurdest zu einer Gruppe hinzugefügt!“ – diese Nachricht kennen WhatsApp-Userinnen und -User. Vorsicht ist angesagt, wenn der einladende Administrator und auch die anderen Teilnehmer Unbekannte sind. Eine Betrugsmasche, die in den vergangenen Monaten wiederholt gemeldet wurde, beginnt genau so.
Einmal beigetreten, sollen Userinnen und User Instagram-Beiträge liken oder YouTube-Kanäle abonnieren. Teils werden dafür kleinere Beträge ausgezahlt. Erst sieht alles nach einer Möglichkeit aus, schnell Geld zu verdienen. Später werden die User oft zum Messengerdienst Telegram gelockt – in Gruppen mit vielen offenbar zufriedenen Teilnehmern. An dessen Existenz gibt es allerdings berechtigte Zweifel: Vermutlich handelt es sich bei ihnen um Chatbots – um Programme, die mit Nutzern kommunizieren.
Fakeseiten zeigen angebliche Kurse
Die Bots gaukeln vor, über die Gruppe könne man reich werden. Dazu geben sie den Userinnen und Usern Geldanlagetipps und leiten sie auf Fakeseiten. Diese zeigen vermeintliche Kurse und Gewinne, die nur einen Zweck haben: Ahnungslose dazu zu bringen, ihr Geld zu investieren. Zum Teil werben solche Seiten auch mit den Namen und Logos bekannter Finanzunternehmen, auch die Namen und Fotos Prominenter oder Politiker kommen dabei zum Einsatz. Die Masche ist erschreckend erfolgreich: Opfer verloren bereits Tausende Euros.
Seriöse Angebote finden
Die Stiftung Warentest warnt regelmäßig vor unseriösen Finanzunternehmen und -produkten. Sie finden sie in der Warnliste Geldanlage, die Sie kostenlos im pdf-Format herunterladen können.
Seriöse Finanzangebote finden Sie in der Fondsdatenbank sowie in den Vergleichen von Tagesgeld und Festgeld.
Das BKA warnt vor Trittbrettfahrern und der App Trezor Suite Lite
Besonders perfide: Das BKA warnt aktuell vor Trittbrettfahrern dieser Masche. Betrüger behaupten in weiteren WhatsApp-Gruppen, das BKA könne helfen, durch Betrug verlorenes Geld zurückzuholen. Technische Unterstützung soll dabei angeblich die App „Trezor Suite Lite“ bieten. Betrugsopfer werden aufgefordert, die Umstände des Anlagebetrugs und ihren Rückzahlungsanspruch gegen die Täter anhand von Unterlagen darzulegen. Das BKA schließt nicht aus, dass es dabei zu weiteren Taten – etwa zu Phishing von Zugangsdaten kommen kann.
Wie Sie sich schützen können
- Seien Sie immer skeptisch, wenn Sie von Unbekannten zu einer WhatsApp-Gruppe hinzugefügt werden. Es gibt keinen Grund, warum Fremde mit Ihnen Geheimwissen zu Finanzthemen teilen sollten.
- Wurden Sie einer dubiosen WhatsApp-Gruppe hinzugefügt, tippen Sie auf die Nummer, melden und blockieren Sie sie. Lassen Sie sich auf keinen Fall auf Chats ein.
- Hohe Renditeversprechen sollten nicht nur bei WhatsApp ein Warnsignal für Sie sein. Auch angeblich einmalige Anlagechancen, die Sie innerhalb von kurzer Zeit wahrnehmen müssen, sprechen gegen die Seriosität eines Angebots.
- Sollten Sie tatsächlich Opfer einer betrügerischen Finanztransaktion geworden sein, sollten Sie umgehend Anzeige bei der Polizei erstatten. Sinnvoll ist es zudem, die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin).
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- Oft finden sich die besten Zinsen im Ausland. Viele legen daher ihr Geld über Zinsportale an. Jeder, der darüber nachdenkt, sollte ein paar Warnsignale kennen.
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- Wer die Iban anderer Menschen kennt, kann via Paypal auf deren Kosten einkaufen. Betroffene können das nicht verhindern, aber zu Unrecht abgebuchtes Geld zurückholen.
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- Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) warnt vor Betrugsversuchen mit Aktien bekannter Gesellschaften. Sie würden nach Zahlung nicht geliefert,...
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