test Dezember 2003 Acrylamid in Diabetikergebäck: Gefahr im Gebäck

Auch Diabetiker sind Naschkatzen, deshalb gibt es für sie seit längerem spezielle Plätzchen. Doch Vorsicht: Fast jedes dritte Gebäck im Test der Stiftung Warentest war hoch oder sehr hoch mit Acrylamid belastet. Von 23 Diätprodukten waren es sieben, in einem steckten sogar 2500 Mikrogramm Acrylamid pro Kilogramm. Das liegt weit über dem Signalwert des Verbraucherschutzministeriums von 1000 Mikrogramm. Abhilfe ist leicht möglich: einfach keine Diabetikerprodukte kaufen.

Ausgerechnet Diabetikergebäck: Da müssen Menschen mit der Diagnose „Diabetis mellitus“ beim Essen sowieso schon mehr aufpassen als andere und nun enthält das extra für sie produzierte Naschwerk auch noch besonders viel kritisches Acrylamid. Diese womöglich krebserzeugende Substanz war vor zwei Jahren ein riesiges Medienthema, nachdem schwedische Wissenschaftler diese in stärkehaltigen und stark erhitzten pflanzlichen Lebensmitteln entdeckt hatten. Seit den Horrormeldungen vom Gift in Bratkartoffeln, Pommes frites, Kartoffelchips und Keksen ist viel passiert.

Zum Vergleich untersuchte die Stiftung Warentest auch „normales“, nichtdiätetisches Gebäck. Bei den vier Produkten fanden sich nur geringe oder sehr geringe Acrylamidmengen. Nicht nur die hohen Acrylamidwerte im Diabetikergebäck sind ein Grund, auf diese zu verzichten, sondern auch die generelle Entbehrlichkeit von Diabetikerprodukten. Sie sind nach Meinung von Ernährungsexperten nicht mehr zeitgemäß und verführen eher zu übermäßigem Konsum. Auch Diabetiker können „normales“ Gebäck kaufen, sollten es aber nur in Maßen verzehren. Ausführliche Informationen zum Diabetikergebäck finden sich in der Dezember-Ausgabe von test.

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