
Solarium. In der Prüfbox leuchten wir die Kraftwerke mit Kunstsonne aus. © Stiftung Warentest
Die Stiftung Warentest prüft weder kostenlose Muster noch Prototypen, sondern kauft Geräte anonym im Handel. Lesen Sie hier, wie wir Balkonkraftwerke getestet haben.
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Testergebnisse für 8 BalkonkraftwerkeIm Test: Acht Balkonkraftwerke, jeweils bestehend aus zwei bifazialen Photovoltaik-Modulen mit einer Gesamtleistung von 870 bis 900 Watt, einer Flachdach-Halterung und einem Wechselrichter mit 800 Watt Ausgangsleistung.
Die Auswahl der Produkte richtete sich nach der Marktbedeutung der Anbieter sowie der Verfügbarkeit der Anlagen. Wir kauften die Geräte im Dezember 2024 und Januar 2025 ein. Die Preise ermittelten wir per Anbieterbefragung im Februar und März 2025.
Stromerzeugung: 40 %
Wir ließen einen Sonnensimulator mit 600 und 200 Watt pro Quadratmeter senkrecht auf die Panels scheinen und prüften, wie viel elektrische Leistung sie erzeugten. Daraus berechneten wir den Wirkungsgrad ohne Schatten.
Bei der Simulation mit 600 Watt pro Quadratmeter reduzierten wir die Einstrahlung auf jeweils einem Viertel und einem Achtel der Fläche mit einem Lochblech, um den Wirkungsgrad mit etwas Schatten zu ermitteln. Um den Wirkungsgrad von teilweise abgedeckten Panels (Laub, Vogelkot) zu prüfen, reduzierten wir die Einstrahlung auf einem Viertel und einem Achtel der Fläche vollständig.
Den Wirkungsgrad bei starker Hitze ermittelten wir nach einer Stunde hoher Einstrahlung von 1 000 Watt je Quadratmeter.
Stabilität: 30 %
In Anlehnung an Din EN IEC 61215–2 simulierten wir die Belastung durch Wind und Schnee in Zug- und Druckversuchen bei einer Montage auf dem Flachdach. Dabei wurden die Produkte zuerst mit bis zu 2 400 Pascal auf Druck und anschließend auf Zug belastet. Ein Versagen unter der geforderten Mindestprüflast von 2 400 Pascal wurde mit Mangelhaft bewertet. Bei Bestehen wurde die Last auf bis zu 5 400 Pascal auf Druck erhöht.
Außerdem prüften wir die Regendichtigkeit der Anlagen nach Schutzklasse IPx5 (Schutz vor Strahlwasser). Zur Simulation von Hagelschäden prüften wir die Schlagfestigkeit in Anlehnung an EN Iso 9806 mit einer 3,3 Zentimeter großen Stahlkugel, die wir aus 0,4 bis 2,5 Metern Höhe auf die Module fallen ließen.
Handhabung: 20 %
Fünf Fachleute bewerteten die Vollständigkeit und Verständlichkeit der Gebrauchsanleitung sowie die Montage der Geräte auf dem Flachdach. Sie beurteilten die Funktionalität der Anzeigen − etwa Statusanzeigen am Wechselrichter oder an mitgelieferten Leistungsmessgeräten − sowie Einrichtung und Funktionalitäten der Apps.
Sicherheit: 5 %
Wir prüften, ob durch scharfe Ecken und Kanten sowie Grate an den Geräten und Montage-Sets Verletzungsgefahr besteht. Beim Prüfpunkt elektrische Sicherheit beurteilten wir etwa die automatische Abschaltung und die galvanische Trennung.
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Testergebnisse für 8 BalkonkraftwerkeElektromagnetische Verträglichkeit: 5 %
Wir prüften in Anlehnung an EN IEC 61000-6-3:2021 sowie EN IEC 61000-3-2:2019, welche elektromagnetischen Leistungen der Wechselrichter bei bestimmten Frequenzen ins Stromnetz beziehungsweise in die Umgebung abgibt, und bewerteten sie anhand der Grenzwerte.
Abwertungen
Durch Abwertungen wirken sich Produktmängel verstärkt auf das test-Qualitätsurteil aus. Sie sind in der Tabelle mit einem Sternchen *) gekennzeichnet. Folgende Abwertungen haben wir eingesetzt:
- Lautete das Urteil für die Stabilität Ausreichend, konnte das Qualitätsurteil maximal eine Note besser, bei Mangelhaft nicht besser sein.
- War die Belastung durch Wind und Schnee ausreichend oder schlechter, konnte das Urteil für die Stabilität nicht besser sein.
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Testergebnisse für 8 Balkonkraftwerke-
- Wie groß, wie teuer, wofür? Fragen und Antworten rund um Stromspeicher für Photovoltaik-Anlagen. Plus: Der aktuelle Vergleich von Solarspeichern der HTW Berlin.
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- Wer haftet für den Schaden und kommt für Ertragsausfälle auf, wenn die Photovoltaik-Anlage kaputtgeht? Das zeigt unser Vergleich von 95 Photovoltaik-Versicherungen.
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- Die Ende 2022 beschlossene Steuerfreiheit für Solaranlagen soll für weniger Bürokratie sorgen. Bei Betreibern älterer Anlagen wirft sie jedoch Fragen auf.
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Kommentarliste
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
Ihre Anforderungen und Annahmen sind völlig daneben/überzogen. Und dann auch noch eine Pleitefirma (EPP Solar) im Mittelfeld. Es ist besser irgendein Balkonsolarkraftwerk zu kaufen und anzuschließen als nichts zu tun oder auf den Staat zu warten, dass der mal aus dem Quark kommt. Den ganzen Aufwand für diese beiden sinnfreien Tests hätten Sie sich sparen können. Wir sind seit Jahrzehnten Abonnenten und finden Stiftung Warentest wichtig, aber irgendwann ist mal Schluss. Auch Ihre Produktauswahl finde ich teils nicht auf der Höhe der Zeit.
Für BALKONsolaranlagen sind die Stabititätsanforderungen ( 2400 Pascal = 24.47 g/m2 = 19888cm bei Standardmodul) von rd 487 kg Last total unrelevant, da der steile Anstellwinkel ein Abrutschen von Schnee verhindert.
Bei auf Flachdach oder Garten aufständerte Modulen ist im Winter ein steiler Winkel ohnehin wegen tiefstehenderer Sonne empfehlenswert. Losgelöst davon sind für sicherlich über 99% der Deutschen jedoch 487 kg Schneelast je Modul angesichts schneeärmerer Winter in ihrer Region/Stadt total unrealistisch.
Völlig unverständlich, dass Sie von der Stiftung Warentest, das Balkonkraftwerk von
EPP Energy Peak Power nicht von Ihren Webseite mit den Testergebnissen nehmen. Die Firma ist nicht mehr erreichbar und ist insolvent. Sie nehmen Ihre Sorgfaltspflicht nicht wahr, sehr übel.
Wichtig zur Einordnung Ihrer Testes. https://www.energiemagazin.com/balkonkraftwerk-stiftung-warentest/.
Bewertung Ihres Test von Balkonkraftwerks: mangelhaft.
@alle: Aufgrund einiger Nachfragen geben wir gern ausführlichere Informationen zum Stabilitätstest, um einige Missverständnisse auszuräumen: Der Test der Balkonkraftwerke auf Stabilität wurde in Anlehnung an die etablierte PV-Modul Norm Din EN IEC 61215–2 durchgeführt. Dabei wurden die Module samt Halterung auf Druck und Zug belastet. Die Norm fordert eine Mindestprüflast von 2400 Pascal. Diese wurde mittels geeigneter Gewichte aufgebracht. Wenn die Produkte 2400 Pascal sowohl in der Druck- als auch in der Zugbelastung bestanden hatten, führten wir einen weiteren Test mit einer Druckbelastung von bis zu 5400 Pascal durch. Falls die Produkte die Prüfung mit der Mindestprüflast von 2400 Pascal nicht bestanden, bewerteten wir die Produkte mit Mangelhaft. Dies traf bereits auf fünf der acht Produkte im Test zu. An den Produkten befinden sich entsprechende Fußnoten bei den Noten für Belastung durch Wind und Schnee. Diese Ergebnisse bestätigten wir durch Prüfungen an weiteren Prüfmustern. Die Bewertung mit Mangelhaft im Belastungstest führt auch zu einem Gesamturteil Mangelhaft.
Unser grundsätzliches Vorgehen bei Untersuchungen beschreiben wir hier:
www.test.de/unternehmen/testablauf-5017344-0/
Das Video vom Akkudoktor Andreas Schmitz ist eine hilfreiche Ergänzung zu diesem Test. Unbedingt schauen und dann entscheiden.
(Ob dieser Kommentar wohl zugelassen wird?)