
Auf einem geeigneten Dach lohnt sich eine Photovoltaikanlage fast immer.
Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach bleibt auch 2021 eine rentable Geldanlage für Hausbesitzer – wenn diese einen möglichst hohen Teil des erzeugten Stroms selbst verbrauchen. Berechnungen von Finanztest zeigen: Trotz gesunkener Einspeisevergütung haben Anlagenbetreiber gute Chancen, in den kommenden 20 Jahren eine Rendite von mehr als 4 Prozent zu erzielen. Auch bei einem Betrieb mit Batteriespeicher ist inzwischen mehr als eine schwarze Null möglich.
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Ökosteuer entfällt für größere Hausdachanlagen
Ende 2020 hat der Bundestag die Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) beschlossen. Für Menschen, die eine Photovoltaikanlage auf dem Hausdach haben oder planen, sind vor allem zwei Neuregelungen wichtig:
Ökosteuer entfällt. Für Anlagen mit einer Leistung bis zu 30 Kilowatt (kW) entfällt seit Jahresbeginn die EEG-Umlage, die Eigentümer auf den selbst verbrauchten Solarstrom zahlen mussten. Davon waren bisher nur Anlagen bis zu 10 kW verschont. Größere Anlagen werden dadurch attraktiver.
Altanlagen. Wenn ihre Anlage nach 20 Jahren aus der EEG-Förderung fällt, dürfen Eigentümer weiter Strom ins öffentliche Netz einspeisen. Der Netzbetreiber bleibt verpflichtet, den Solarstrom zu bezahlen – allerdings nur noch zum Marktwert.
Einspeisevergütung garantiert für 20 Jahre
Erträge erzielen die Betreiber von Solarstromanlagen aus zwei Quellen:
Eigenverbrauch. Einen Teil des Solarstroms verbrauchen sie selbst, und zwar möglichst viel. So sparen sie Stromkosten um 25 Cent pro Kilowattstunde (kWh). Mit jeder Strompreiserhöhung wird die Ersparnis größer.
Netzeinspeisung. Den Teil des Stroms, den sie nicht verbrauchen, verkaufen sie an den Netzbetreiber. Der muss ihnen für jede kWh die gesetzliche Einspeisevergütung von derzeit rund 8 Cent zahlen – im Jahr der Inbetriebnahme und in den 20 Folgejahren.
Das bietet unser Special Solaranlage
- Rendite berechnen. Mehr als 4 Prozent Rendite? Durchaus drin! Unsere Tabelle zeigt, wie sich – abhängig vom Preis der Solaranlage – die Rendite entwickelt, wenn der Stromertrag pro kW Leistung 800 bis 1 000 kWh beträgt und der Anlagenbetreiber 20 Prozent des produzierten Stroms selbst verbraucht. Außerdem zeigt eine Grafik, wie sich ein höherer oder geringerer Eigenverbrauchsanteil auf die Rendite auswirkt.
- Überschüsse berechnen. Die Experten der Stiftung Warentest erläutern, wie Sie mit einer einfachen Überschlagsrechnung herausfinden, ob Ihre Anlage auf Dauer Gewinne verspricht. Mit unserem Solarrechner können Sie Kosten, Erträge und Rendite Ihrer Photovoltaik-Anlage detailliert ermitteln.
- Steuern sparen. Wir erklären, wie Sie als Stromproduzent Steuern sparen können, indem Sie sich die Umsatzsteuer zurückholen, bei der Einkommensteuer Ihre Betriebsausgaben berücksichtigen und Investitionen abschreiben.
- Günstig finanzieren. Wenn das eigene Geld nicht für die Finanzierung reicht, hilft ein Kredit. Wir geben einen Überblick über die verschiedenen Kreditvarianten.
- Altanlagen. Nach 20 Jahren fallen Photovoltaikanlagen aus der EEG-Förderung heraus. Wir sagen, welche Möglichkeiten die Besitzer haben, ihre Solaranlage auch danach noch profitabel weiter zu betreiben.
Gute Renditen durch Eigenverbrauch
Ein Blick auf die Stromrechnung zeigt: Es ist viel besser, den erzeugten Strom selbst zu verbrauchen, statt ihn für 8 Cent pro kWh ins Netz einzuspeisen und Haushaltsstrom für den dreifachen Preis aus dem Netz zu beziehen. Stromerzeugung und -verbrauch klaffen allerdings auseinander. An sonnigen Sommertagen produziert die Anlage Strom im Überfluss. In den Wintermonaten liefert sie wenig und nachts gar keine Energie. Ohne Speicher lassen sich daher meist nur 15 bis 30 Prozent des erzeugten Stroms selbst nutzen. Das reicht aber schon, damit sich die Anlage langfristig rechnet, wie unsere Berechnungen zeigen.
Mit Batteriespeicher weniger rentabel
Um mehr Solarstrom selbst zu nutzen, setzen Hauseigentümer zunehmend auf Anlagen mit Stromspeicher. Die Akkus speichern den tagsüber nicht benötigten Solarstrom und geben ihn abends wieder ab, wenn er gebraucht wird. Je nach Anlagengröße, Stromverbrauch und Speicherkapazität lässt sich der Eigenverbrauchsanteil auf 50 Prozent und mehr steigern. Lange Zeit waren die Speicher aber so teuer, dass es für die meisten Privathaushalte unwirtschaftlich war, einen anzuschaffen. Doch in den vergangenen Jahren haben sich die Preise deutlich verringert. Damit ist der Betrieb einer Photovoltaikanlage mit Speicher zwar noch immer weniger rentabel als ohne, positive Renditen sind aber durchaus möglich.
Tipp: Welche Möglichkeiten es gibt, die Sonnenenergie zu nutzen, erklären wir in unserem umfangreichen Special zur Solartechnik.
Nutzerkommentare, die vor dem 16. Februar 2021 gepostet wurden, beziehen sich auf eine frühere Untersuchung zum selben Thema.
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