Wasser­kocher im Test

So haben wir getestet

Datum:
  • Journalistische Leitung: Christian van de Sand
  • Testleitung: Dr. Dirk Lorenz
  • Produkt­auswahl: Achim Ruß
  • Leitung Faktencheck: Dr. Claudia Behrens.

Wasser­kocher im Test Testergebnisse für 15 Wasser­kocher und Heiß­wasser­spender freischalten

Im Test: 13 Wasser­kocher, davon 7 mit und 6 ohne Temperatur­regelung, sowie exemplarisch zwei Heiß­wasser­spender. Einkauf im Juli 2024. Die mitt­leren Onlinepreise ohne Versand­kosten ermittelte Geizhals.de im Januar 2025.

Kochen und Warmhalten: 35 %

Wir erhitzten 250 Milliliter (Heiß­wasser­spender: 200 Milliliter) sowie 500 und 1 000 Milliliter Wasser von 15 auf 95 Grad Celsius. Wir bewerteten die Zeit bis zum Sieden und die Zeit zwischen Sieden und Abschalten. Für das Verhalten beim Über­kochen prüften wir etwa, ob das Gerät bei geschlossenem und versehentlich geöff­netem Deckel nach Erreichen der Koch­temperatur abschaltet und ob Wasser heraus­spritzt, wenn es versehentlich über­füllt wurde. Bei Modellen mit Temperatur­wahl bewerteten wir zusätzlich die Genauigkeit der Temperatur­regelung für verschiedene Mengen. Beim Punkt Warmhalte­funk­tion prüften wir, wie gut das Gerät die einge­stellte Temperatur hält, und beur­teilten die Isolierung indirekt über den Energieverbrauch pro Zeit.

Hand­habung: 40 %

Eine Expertin prüfte die Gebrauchs­anleitung auf Voll­ständig­keit und Verständlich­keit. Fünf Laien beur­teilten das Ein- und Ausschalten sowie Einfüllen und Ausgießen des Wassers. Außerdem prüften sie unter anderem, wie gut sie die Temperaturen und den Betriebs­zustand erkennen konnten. Sie prüften, wie leicht sich die Geräte von außen und innen reinigen lassen und wie gut sich der Kalkfilter heraus­nehmen und wieder einsetzen lässt. Eine Expertin beur­teilte, ob das Entkalken gut funk­tionierte.

Umwelt­eigenschaften: 20 %

Wir berechneten den Energieverbrauch für ein Nutzungs­szenario, bei dem 4 Liter Wasser pro Tag an 365 Tagen pro Jahr erhitzt werden. Dazu addierten wir den Energieverbrauch im Standby. Das Geräusch beim Kochen beur­teilten fünf Laien subjektiv.  Um die Verarbeitung zu bewerten, prüften wir etwa, ob Deckel und Scharniere pass­genau sind, ob die Griffe stabil sind und Schalter sauber einrasten. Für die Heiß­wasser­spender prüften wir zudem, ob Gehäuseteile pass­genau und Teile entgratet sind.

Schad­stoffe: 0 %

Wir prüften im gespülten Kocher das aufgekochte Wasser auf Aluminium, Chrom, Kadmium, Kupfer, Nickel, Zinn sowie auf Bisphenol A. Das Wasser wurde nach dem Aufkochen 24 Stunden stehen gelassen, die Analyse erfolgte in Anlehnung an Din EN Iso 17294–2 (E29): 2017–01.

Wasser­kocher im Test - Ganz schön abge­brüht

Wärmebild. Der gut isolierte ProfiCook PC-WKS 1243 (li.) bleibt cool, der Russell Hobbs wird außen sehr warm.

Sicherheit: 5 %

Wir prüften die elektrische Sicherheit in Anlehnung an Din EN 60335–1:2024–07 „Sicherheit elektrischer Gerate für den Haus­gebrauch“ und Din EN 60335–2–15:2022–05 „Sicherheit elektrischer Gerate für den Haus­gebrauch und ähnliche Zwecke – Teil 2–15: Besondere Anforderungen für Gerate zur Flüssig­keits­erhitzung und ähnliche Zwecke – Teil 1 Allgemeine Anforderungen“.

Ob das Gerät an berühr­baren Teilen zu heiß wird, prüften wir in Anlehnung an EN Iso 13732–1: 2008–12 „Ergonomie der ther­mischen Umge­bung, Bewertungs­verfahren für menschliche Reaktionen bei Kontakt mit Oberflächen, Teil 1, Heiße Oberflächen, für einen Erwachsenen (nicht Kinder oder Personen mit Handicap)“.

Ob eine Verbrühungs­gefahr besteht, prüften fünf Laien und ein Experte. Unter anderem bewerteten sie, wie leicht man sich beim Ausgießen bei maximaler Füll­menge oder versehentlicher Über­füllung des Kochers an austretendem Dampf verbrühen kann. Wir über­prüften die Standsicherheit (einschließ­lich Rutsch­festig­keit) und ein Experte beur­teilte die Sicher­heits­hinweise der Gebrauchs­anleitung.

Wasser­kocher im Test Testergebnisse für 15 Wasser­kocher und Heiß­wasser­spender freischalten

Abwertungen

Hieß die Note für das Verhalten beim Über­kochen Ausreichend, werteten wir Kochen und Warmhalten um 0,3 Noten­punkte ab. Waren Gebrauchs­anleitung oder das Einfüllen und Ausgießen ausreichend, werteten wir die Hand­habung um eine halbe Note ab. War das Ein- und Ausschalten ausreichend, werteten wir die Hand­habung um eine Note ab. Lautete das Urteil für Schad­stoffe oder Sicherheit Ausreichend, konnte das Qualitäts­urteil maximal eine Note besser sein.

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84 Kommentare Diskutieren Sie mit

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Sattler2019 am 05.08.2025 um 18:07 Uhr
    Handhabung Rommelsbacher Sunny Wasserkocher WK 300

    Ich kann die gute Bewertung zur Handhabung leider nicht nachvollziehen. Die Temperatur misst zwar gradgenau, allerdings gibt es nur 6 vorprogrammierte Temperaturen. Warum diese Limitierung? Wenn ich mein Wasser auf 95 Grad bringen möchte, muss ich den Wasserkocher zunächst auf 100 Grad einstellen, dann auf 90 Grad und warten bis die Anzeige bei 95 steht. Desweiteren ist es m.E.n. zu umständlich auf 100 Grad zu kommen. Nach jedem Einschalten steht die Anzeigen bei 00. Man muss dann entweder 6x drücken bis man bei 100 ankommt oder nochmal lange den Kopf gedrückt halten. Ein weiterer Kritikpunkt ist der Deckel, welcher sich nur geringfügig öffnet und man muss jedes Mal nochmal dran fassen um den Deckel komplett aufzumachen. Fazit: Ich kann die gute Bewertung zur Handhabung leider absolut nicht nachvollziehen. Habe den Wasserkocher aufgrund der Stiftung Warentest gekauft und werde ihn wieder zurückschicken. Schade!

  • Gelöschter Nutzer am 27.03.2025 um 18:33 Uhr
    @soma29

    Ottoni wurden hier schon einmal in der Vergangenheit erwähnt. Ich persönlich halte die maximale Leistung, die diese Geräte erreichen, zumindest für mich für nicht ausreichend. Sie brauchen halt länger zum Kochen von Wasser als Geräte mit höherer Leistung. Außerdem kann ich in der Angebotspalette nur einwandige Edelstahlkocher entdecken. Das bedeutet zwangsläufig, dass die Außenseite des Wasserkocher extrem heiß wird und Verbrühungsgefahr besteht. Können sie das aus ihrem persönlichen Gebrauch so bestätigen?

  • soma29 am 26.03.2025 um 23:14 Uhr
    Wasserkocher ohne Plastik

    Ich möchte auf einem Wasserkocher vom Typ Ottoni (Made in Italy)verweisen. Das Gerät ist aus Edelstahl und ist hervorragend verarbeitet und kocht bei mir seit zehn Jahren mehrmals täglich. Eine warmhalte Funktion und Temperatureinstellung hat das Gerät nicht. Dieses hat dafür im gesamten Wasser/Kochbereich kein einziges Stück Plastik verbaut. Das Heizelement stammt meines Wissens nach von Severin. Der Kalkfilter ist ebenso aus Metall.

  • Gelöschter Nutzer am 24.03.2025 um 15:30 Uhr
    @geistwc

    Die verlinken Informationen zu dem Wasserkocher mit Blei sind ja maximal möglichst unleserlich und kompliziert gestaltet. Ich nehme mal an, das liegt an den EU Vorgaben, die vieles im Sinn haben aber ganz sicherlich nicht den Schutz von Verbrauchern. Aber mal abgesehen davon liegt hier die Vermutung doch wohl sehr nahe, dass die geringen Mengen von Blei sich eventuell in Lötstellen und im dort verwendeten Lötzinn befinden könnten. Bleihaltiges Lötzinn ist nach wie vor immer noch das Beste, was es gibt. Wenn ich damit Recht haben sollte, was ich nicht weiß, würde natürlich keinerlei Blei in irgendeiner Form mit dem Wasser in Berührung kommen. Kundenfreundlich wäre es hier allerdings gewesen, hätte der Hersteller eine allgemein verständliche Aussage darüber getroffen.

  • ikiru am 23.03.2025 um 17:50 Uhr
    Nichtberücksichtigung preiswerter Wasserkocher

    Jede Woche werden von aldi, netto, lidl et al. Wasserkocher von weniger als € 10,- bis zu ca. € 20,- angeboten.
    Warum noch nicht einmal ein Sterbenswörtchen über diese Masse an Geräten?
    Ist das Ihr Verständnis von "Damit möchten wir eine möglichst breite Verbraucherschicht ansprechen." ?