
Behandlung oft langwierig. Wer Mittel gegen Warzen nutzt, braucht dazu viel Geduld und Disziplin. © Stiftung Warentest
Warzen sind lästig und ansteckend – aber gut behandelbar. Wer die richtigen Mittel zuverlässig anwendet und geduldig bleibt, wird sie meist wieder los.
Zugegeben: Schön sind Warzen nicht - gefährlich im eigentlichen Sinne aber auch nicht. Lästig werden sie an Fingern und Nagelrändern oder wenn ein Druck- oder Spannungsgefühl auftritt und die Warze juckt. Sitzen Warzen an den Fußsohlen, können sie zudem deutlich schmerzen.
Neben den weit verbreiteten vulgären Warzen gibt es Dornwarzen, die bevorzugt an den Füßen entstehen, so wie Mosaikwarzen. Flachwarzen zeigen sich häufig im Gesicht. Wie lassen sie sich behandeln? Wie schnell ist mit einem Erfolg zu rechnen? Kommen die Warzen zurück? Und wie beuge ich einer Ansteckung vor? Wir beantworten die wichtigsten Fragen.
Papillomvirus ist Hauptauslöser für Warzen
Verursacht werden Warzen meist durch das humane Papillomvirus, kurz HPV. Es kommt in verschiedenen Untertypen vor, ist ansteckend und verantwortlich für verschiedene Warzenarten. Durch kleine Verletzungen – etwa bei Durchblutungsstörungen oder aufgeweichte Stellen durch Finger- oder Nägelkauen – dringen die Viren in die Haut ein und stecken eine Person an. Die Infektion wird durch eine geschwächte Abwehrfunktion erleichtert.
Erst wenn sich an der Hautoberfläche kleine Knötchen oder Verhärtungen bilden, bemerken Betroffene, dass sie sich infiziert haben. Die Viren werden vor allem durch Hautkontakt übertragen. Besonders in der Sauna oder im Schwimmbad kann man sich schnell anstecken, weil die Haut durch Wasser und Schweiß aufweicht und anfälliger für eine Ansteckung wird. Das gilt auch für Fußpilz, für den es geeignete Mittel gibt (siehe auch alles zum Thema Medikamente).
Tipp: Um eine Infektion zu vermeiden, sollten Sie im Schwimmbad, in der Sauna und in Hotelzimmern Badelatschen tragen. Trocknen Sie Finger- und Zehenzwischenräume nach dem Waschen und Baden gründlich ab oder föhnen sie diese trocken. Teilen Sie Ihr Handtuch nicht mit anderen.
Unansehnliche Knötchen breiten sich aus
Gewöhnliche, vulgäre Warzen sind weit verbreitet. Meist befallen sie den Handrücken, die Finger, Füße oder auch das Gesicht. Sehr häufig treten sie bei Kindern und Jugendlichen auf, eine Ansteckung ist aber in jedem Alter möglich.
Die Knötchen, die von der Größe eines Stecknadelkopfes bis zur Größe einer Erbse heranwachsen können, sind in der Regel schmerzlos, werden durch voranschreitende Verhornung aber immer unansehnlicher. Die Oberfläche wird mit der Zeit rauer und zerklüftet und erinnert an einen Blumenkohl. Zusätzlich lästig: Warzen können sich beetartig verbreiten. Dann bilden sich um die Ursprungswarze herum kleine Tochterwarzen.
Tipp: Wer unter Warzen leidet, sollte daran nicht kratzen, sie ausdrücken, öffnen oder mit scharfen Gegenständen behandeln. Das kann zu blutigen Verletzungen führen und eine weitere Verbreitung der Warzenviren begünstigen.
Abwarten kann dauern – Pflaster und Lösungen helfen
Dass die sogenannten gemeinen Warzen von allein wieder verschwinden, ist möglich und nicht einmal besonders selten. Es dauert mitunter allerdings Monate bis Jahre.
Statt darauf zu warten, können Betroffene selbst gegen die unansehnlichen Plagegeister vorgehen, am besten mit Pflastern und Lösungen. Unsere Arzneimittelexperten haben verschiedene Wirkstoffe begutachtet und bewertet.
Geeignet zur Behandlung: Salicylsäure

Mit Tinktur behandeln. Sie sollte allerdings nur auf die betroffene Hautstelle aufgetragen werden. © Thinkstock
Geeignete Mittel enthalten als Wirkstoff Salicylsäure, zum Teil kombiniert mit Milchsäure. Sie bewirken, dass die verhornte Haut aufweicht. Behutsam lässt sich die Warze damit immer weiter abtragen – je nach Größe und Beschaffenheit der Warze vergehen bis zur vollständigen Heilung meist mehrere Wochen, in denen die Präparate immer wieder zuverlässig aufgetragen werden müssen.
Positiv dabei: Möglicherweise regt Salicylsäure zusätzlich die lokale Immunabwehr an. Auch Warzenpflaster enthalten Salicylsäure, manche eine Kombination aus Salicylsäure und Milchsäure. Sie werden mehrere Tage getragen.
Weder bei Salicylsäure noch bei der Kombination mit Milchsäure ist garantiert, dass Warzen dauerhaft verschwinden. Sie bilden sich nach einiger Zeit häufig erneut – und oft an derselben Stelle.
Tipp: Vor dem Auftragen von Tinkturen sollten Sie die betroffene Hautstelle waschen, abtrocknen und benachbarte gesunde Haut mit Vaseline oder Zinkpaste schützen. In der Regel bildet sich ein Film auf der Warze. Der sollte vor der nächsten Anwendung vorsichtig abgezogen und entsorgt werden. Dann wird die Warze neu bepinselt. Bei Pflastern beachten: Der wirkstoffhaltige Kern soll ausschließlich die Warze bedecken und nicht angrenzende gesunde Haut. Auf empfindlicher Gesichtshaut sollten die Medikamente nicht angewendet werden.
Wirkung nicht ausreichend belegt: Vereisung-Sprays
Inzwischen gibt es die Möglichkeit eine Vereisung nicht nur in der ärztlichen Praxis durchführen zu lassen, sondern selbst spezielle Vereisungssprays anzuwenden. Ob diese jedoch zu guten Ergebnissen führen, ist bislang nicht ausreichend nachgewiesen. Deshalb werden sie von den Expertinnen und Experten der Stiftung Warentest als wenig geeignet bewertet.
Vereisen: So funktioniert es
Vereisungssprays gegen Warzen enthalten Dimethylether, manche verwenden zusätzlich Propan. Dimethylether hat eine Siedetemperatur von minus 24 Grad Celsius, die des Gasgemisches liegt bei etwa minus 60 Grad Celsius, mit der die Applikatoren der Mittel jeweils auf die Warze gedrückt werden. Durch die Kälte verengen sich die Blutgefäße, Lymphflüssigkeit tritt aus und das Immunsystem setzt vermehrt Zellen frei, die die Warzenviren bekämpfen. Unter der Warze bildet sich – ähnlich wie bei einer Verbrennung – eine Blase. Im Laufe von ein bis zwei Wochen wächst sie heraus und darunter gesunde Haut nach.
Auf die gleiche Weise können Warzen auch beim Hautarzt vereist werden – dieser verwendet dafür aber flüssigen Stickstoff bei minus 196 Grad Celsius. Je kälter das Mittel ist und je gezielter es aufgetragen wird, desto besser können die Warzen bekämpft werden.
Auch gibt es Mittel, wo Ameisensäure auf die Haut gesprüht oder aufgetragen wird. Ameisensäure ist eine ätzende und hautreizende Substanz. Bei der Behandlung soll sie in die Warze eindringen und diese zum Austrocknen bringen. Für diese Anwendung gibt es keine hochwertigen wissenschaftlichen Untersuchungen. Allerdings ist bekannt, dass Ameisensäure bei fehlerhafter Anwendung und Überdosierung ernsthafte Hautschäden verursachen kann.
Mit Einschränkung geeignet: Chloressigsäure und Fluorouracil
Andere Mittel gegen Warzen – ob rezeptfrei wie die hautreizende Chloressigsäure oder rezeptpflichtige Kombinationen mit Fluorouracil – werden von den Expertinnen und Experten der Stiftung Warentest als mit Einschränkung geeignet bewertet.
Mit Chloressigsäure lassen sich die stark verhornten Hautschichten von Warzen aufweichen und ablösen. Seine Wirksamkeit ist nur in wenigen Studien untersucht. Dass Chloressigsäure generell besser wirkt als Salicylsäure ist nicht nachgewiesen. Allerdings verätzt das Mittel die Haut sehr viel stärker als Salicylsäure. Auch Fluorouracil verursacht eine erhöhte Zahl von Nebenwirkungen, ohne dass seine Wirksamkeit in der Kombination belegt wäre.
Zur Behandlung von Warzen ist ebenso die rezeptpflichtige Kombination Salicylsäure und Fluorouracil auf dem Markt. Warzen rufen Gewebewucherungen hervor, die durch das Zellgift Fluorouracil verhindert werden sollen. Der Zusatz von Fluorouracil zu Salicylsäure ist zur Behandlung der Warzen in der Regel nicht notwendig und nur sinnvoll, wenn Salicylsäure allein nicht ausreichend gewirkt hat. Unerwünschte Wirkungen kommen mit diesem Kombinationsmittel häufiger vor als mit Salicylsäure allein.
Ein Fall für den Hautarzt: hartnäckige Dornwarzen

Typischerweise an Fußsohlen zu finden. Dornwarzen können jeden Schritt zur Qual machen. © Thinkstock / Damian Gretka
An den Fußsohlen, die durch das Gehen und das Körpergewicht großer Druckbelastung ausgesetzt sind, können sich Dornwarzen bilden. Erkennbar sind sie an den roten oder schwarzen Pünktchen in ihrer Mitte, die von einem Hornhautwall umgeben sind. Dornwarzen wachsen in die Tiefe der Haut ein und gehören zu den hartnäckigeren Warzenarten. Auf die Behandlung mit rezeptfreien Mitteln sprechen sie nicht immer an, aber auch rezeptpflichtige Mittel vertreiben die Warzen nicht sicher. In sehr hartnäckigen Fällen kann der Arzt oder die Ärztin versuchen, die Warze mit einer Kombination aus Vereisung und Salicylsäure zu entfernen.
Sind Warzen an den Füßen weißlich, sind es eventuell Mosaikwarzen, die sich mitunter auf der gesamten Fußsohle beetartig ausbreiten. Mosaikwarzen sind flacher als Dornwarzen und schmerzen daher weniger.
Tipp: Es könnte sich auch um Hühneraugen handeln. Sie entstehen meist dort, wo der Schuh drückt. Die Haut verdickt sich an der belasteten Stelle. Im Zentrum steckt ein verhornter Dorn, der keilförmig und spitz tief ins Gewebe dringen und dort Schmerzen verursachen kann. Hühneraugen verschwinden meist nur dann völlig, wenn das betroffene Hautareal dauerhaft von äußerem Druck befreit wird. Zunächst empfiehlt sich: Auf bequemere Schuhe umsteigen. Holen Sie im Zweifel ärztlichen Rat ein. Eine professionelle Fußpflegebehandlung bei einem Podologen oder einer Podologin kann ebenfalls Linderung bringen.
Warzen besprechen – hilfreiche Hexerei, wenn man dran glaubt
Warzen können auch mithilfe von Worten verschwinden. Jedenfalls bei Menschen, die davon überzeugt sind. Mit Magie hat das Ganze nichts zu tun. Vielmehr löst offenbar der Glaube an die Wirksamkeit einen Placeboeffekt aus. Der Erfolg wird darauf zurückgeführt, dass sich das Immunsystem über die Psyche positiv beeinflussen lässt. Warzen verschwinden aber auch dann von selbst, sobald der Körper eine ausreichende Immunabwehr gegen die Warzenviren aufgebaut hat.
Auch eine Operation löst das Problem nicht immer
Wenn bei Warzen eine Selbstbehandlung nicht den erwünschten Erfolg bringt, kann eine Hautärztin oder ein Hautarzt andere Mittel einsetzen – zum Beispiel die Warzen mithilfe von flüssigem Stickstoff vereisen oder nach vorheriger Behandlung mit Salicylsäure mit einem Laser abtragen. Nur selten werden Warzen operativ entfernt. Denn auch eine Operation ist keine Garantie dafür, dass sie dauerhaft verschwinden. Da der Grund für Warzen eine Virusinfektion ist, bilden sie sich häufig erneut und oft an genau derselben Stelle.
Allerdings reichen ihre Wurzeln nie tiefer als bis in die Oberhaut hinein. Daher besteht bei konsequenter und wiederholter Anwendung von rezeptfreien Mitteln eine große Chance, dass die Mittel letztlich doch die Warzen beseitigen können. Welche Therapie letztlich die richtige ist, hängt von der jeweiligen Warze ab und wird vom Arzt oder der Ärztin im Einzelfall entschieden.
Nur ein kosmetisches Problem: Alterswarzen
Bei Alterswarzen handelt es sich im strengen Sinne nicht um echte Warzen. Mediziner sprechen von seborrhoischer Keratose. Für diese ist – anders als bei echten Warzen – kein Virus verantwortlich. Wodurch Alterswarzen entstehen, ist noch nicht geklärt. Das Alter scheint eine Rolle zu spielen, sie treten ab dem 50. Lebensjahr verstärkt auf. Auch viel Sonnenlicht im Laufe der Jahre könnte eine Ursache sein, ebenso genetische Aspekte.
Bei den Knubbeln, die besonders am Rumpf und den Extremitäten aber auch im Gesicht auftreten können, handelt es sich eine harmlose Hautveränderung, die nicht ansteckend ist. In Aussehen und Größe sind Alterswarzen völlig unterschiedlich, sie können wenige Millimeter oder mehrere Zentimeter groß sein. Ihre Färbungen reichen von hellbraun bis schwarz. Eine Behandlung ist nur aus kosmetischen Gründen notwendig.
Tipp: Obwohl Alterswarzen gutartig und nicht ansteckend sind, bergen sie eine Gefahr: die der Verwechslung. Ob es sich wirklich um eine harmlose Alterswarze oder vielleicht doch um eine Form von Hautkrebs handelt, kann nur eine Ärztin oder ein Arzt beurteilen.
Heilen meist von selbst: Flach- und Dellwarzen
Bei Kindern und Jugendliche sind juvenile Warzen, auch Flachwarzen genannt, verbreitet. Nicht selten treten sie in Scharen auf und befallen vorwiegend das Gesicht, die Hände und Unterarme. Die drei bis vier Millimeter großen Knötchen sind hautfarben bis rötlichbraun. Juvenile Warzen zeigen eine besonders hohe Selbstheilungsquote. Wer nicht zu sehr unter den Störenfrieden leidet, sollte also zunächst abwarten. Mit Glück verschwinden sie von selbst wieder, ohne Narben zu hinterlassen.
Ebenfalls besonders bei Kindern verbreitet sind Dellwarzen. Verursacht werden sie durch den Molluscum-Contagiosum-Virus. Der Name Dellwarze bezieht sich auf eine zentrale Delle in der Warzenmitte, aus der sich eine breiartige, weiße Masse ausdrücken lässt. Das sollten Eltern allerdings, wenn überhaupt, dem Hautarzt oder der Ärztin überlassen – denn Dellwarzen sind sehr ansteckend. Oftmals heilen aber auch sie spontan wieder ab. Auch hier ist Geduld gefragt.
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- Jährlich erkranken mehr als 1,7 Millionen Menschen in Deutschland an aktinischer Keratose, einer Vorstufe von weißem Hautkrebs. Medikamente zum Auftragen können helfen.
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habe mich extra registriert, um hoffentlich so vielen Menschen wie möglich zu helfen. Schade, dass man hier keine Bilder zufügen kann. Meine Tochter litt schon länger an Dornwarzen an mehreren Fingern, unter anderem unter dem Nagel und drumherum. Wir waren nach 5 verschiedenen schmerzhaften SäureTinkturen aus der Apotheke auch mehrfach zum Vereisen beim Arzt, doch die Warzen blieben nach jedem Abheilen. Dann gab mir jemand ein Tipp und ich bestellte ORGANIC RAW APPLE CIDER VINEGAR und wasserdichte transparente Pflaster bei Amazon. Ich nahm etwas Watte, Essig drauf und auf die Warzen über Nacht mit Pflaster festgehalten. Nach 2-3 mal wurden sie schwarz und VERSCHWANDEN einfach. Nur eine hartnäckige unter dem Nagel haben wir 1x nachbehandelt. Dass es so leicht geht und ohne Schmerzen! Wir konnten es nicht glauben, vor allem ist diese Methode nicht online zu finden. Nur diese schlimmen Säuren, die auch nach langem Leid oft nichts bringen.
Zum Thema Dellwarzen gibt es leider keine konkreten Hinweise. Evtl. könnte man das in einer zukünftigen Überarbeitung ergänzen. Interessant wäre zum Beispiel eine Einschätzung zum Ätzen mit Kaliumhydroxid (oder gibt es noch Alternativen bei der Behandlung?).
Nach meinen Erfahrungen (siehe unten: Kommentar vom 11.01.2018) würde ich empfehlen, zum Hautarzt zu gehen und mit ihm eine von ihm verschriebene Tinktur anzuwenden inklusive ärztliche Kontrolle. Meine OP unter der Fußsohle war auch langwierig und schmerzhaft (für die Betäubungsspritze vielleicht eine Socke in den Mund stopfen?) und erfolglos... gute Besserung!
Ich probiere es schon seit 3 Monaten mit einer Tinktur und habe langsam keine Geduld mehr. Ich überlege, ob ich eine OP probieren sollte da sie unterm Fuß ist und sehr schmerzt (kann fast nicht mehr laufen, ganz zu schweigen von Sport machen).
Ich habe schon seit ein paar Jahren mit Warzen zu kämpfen. Danke für den Hinweis, dass darann das Papillomvirus schuld sein könnte.