Fußpflege Raue Zonen gezielt behandeln

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Fußpflege - Raue Zonen gezielt behandeln

Ideal schöne Füße. Gerade nach dem Winter brauchen viele eine extra Portion Pflege und Zuwendung. © Adobe Stock

Schöne, gepflegte Füße sind ein Hingu­cker. Doch statt­dessen plagen viele Menschen Hornhaut, Hühner­augen oder Nagel­probleme. Wir sagen, welche Mittel helfen.

Was jeder selbst tun kann, was in die Hände eines Profis gehört

Was die Füße häufig plagt

Fußprobleme zählen neben Zahn­schmerzen und Erkältungen zu den häufigsten gesundheitlichen Beschwerden, berichtet die Gesellschaft für Fuß- und Sprunggelenkchirurgie. Viele Erwachsene hätten mit einge­wachsenen Zehennägeln, Hühner­augen, Druck­stellen, Hammerzehen und Fehl­stel­lungen zu kämpfen. Ursache sind nicht selten unbe­queme Schuhe.

Mit Fußpflege zu Hause starten

Erster Schritt ist ein Pfle­gepro­gramm zu Hause. Es kann mit einem Fußbad starten. Das entspannt und bereitet die Füße auf die Pediküre vor. Angenehm ist eine Wasser­temperatur von 38 Grad. Als Zusatz eignet sich ein Esslöffel Salz oder milde Wasch­lotion.

Wer mag, macht ein Peeling. Die Körner entfernen abge­storbene Hautschuppen und machen Füße weich. Nach spätestens 15 Minuten heißt es: raus aus dem Bad, Füße gut abtrocknen, Zehen­zwischenräume nicht vergessen. Die Haut einzucremen beugt Rissen vor. Dafür eignen sich etwa feuchtigkeitsspendende Lotionen mit Urea, auch als Harn­stoff bekannt.

Wann zum Profi gehen

Was, wenn das Beau­typrogramm nicht ausreicht? Viele der einfacheren Probleme wie leichte Hornhaut oder Blasen sind mit Hilfs­mitteln aus der Drogerie oder Apotheke zu Hause in den Griff zu bekommen.

Anderes gehört in die Hände von Podologen, also medizi­nischen Fußpfle­gerinnen oder -pflegern, oder in ärzt­liche Behand­lung – zum Beispiel schmerzende Schwielen, fort­geschrittener Nagelpilz oder stark schwitzende Füße.

Hornhaut entfernen: Am besten sanft

Cremes und Bims­stein können helfen

Hornhaut entsteht dort, wo der Fuß permanent unter Druck steht. An diesen Stellen bildet der Körper Horn­zellen, um das tiefer gelegene Gewebe zu schützen. Es gibt Cremes, die versprechen, Verhornungen sanft zu verringern. Unser Test von hornhautreduzierenden Fußcremes zeigt: Das klappt bei leichter Hornhaut gut. Allerdings nicht sofort. Meist dauert es ein paar Wochen, bis die Füße weicher werden.

Schneller gehts mit dem Bims­stein: Nach dem Fußbad die noch nasse Horn­schicht sanft abschmirgeln. Oder eine Feile ausprobieren. Sie entfernt Hornhaut am besten am trockenen Fuß.

Tipp: Entfernen Sie nicht zu viel Hornhaut. Sonst kurbelt der Körper die Horn­zellen­produktion erst richtig an. Falls Sie mit Hornhautraspel oder Hornhauthobel arbeiten, seien Sie vorsichtig: Das Risiko, sich damit zu verletzen, ist hoch.

Mit einer Entzündung zum Arzt gehen

Wird die Schutz­schicht zu dick, kann es schmerzhaft sein. Manchmal reißt die Hornhaut ein und entzündet sich. Dann muss der Fuß haut­ärzt­lich behandelt werden.

Hühner­auge und Blase loswerden: Das hilft

Bequeme Schuhe sind das A und O

Wo drückt der Schuh? Hühner­auge oder Blase geben die Antwort. Ein Hühner­auge bildet sich meist am Zeh, die Blase eher an der Ferse – je nachdem, wo der Fuß besonders stark belastet wird.

Wer sie dauer­haft loswerden will, braucht vor allem bequeme Schuhe. Blasen­pflaster legen sich wie eine zweite Haut über die betroffene Stelle, lindern den Druck und fördern die Wundheilung. Auf keinen Fall die Blase aufstechen. Sonst drohen Entzündungen.

Hühner­augen­pflaster und Tinkturen lindern zwar die Symptome, bekämpfen aber nicht die Ursache. Unsere Daten­bank Medikamente im Testführt mehrere geeignete Mittel mit Salicylsäure auf. Dieser Wirk­stoff sorgt dafür, dass sich die über­schüssige Horn­schicht löst.

Tipp: Achten Sie bei Tinkturen darauf, dass nichts daneben­geht. Sonst leidet die gesunde Haut drum­herum.

Podologin oder Ortho­päden aufsuchen

Das eigentliche Hühner­auge, ein keilförmiger Dorn, ist hartnä­ckig. Sitzt er tief in der Haut, arbeiten Podologen mit Fräse und Skalpell. Nicht immer sind die Schuhe schuld: Bei Fußfehl­stel­lungen wie Senk- oder Knick­füßen, Hammer- oder Krallenzehen empfiehlt sich ein Termin beim Ortho­päden.

Schweiß­füße: Fußbad und Deos wirken

Salbei bremst Schweiß

Schmerzhaft sind Schweiß­füße nicht. Die Betroffenen leiden dennoch. Jeder Mensch hat etwa zwei bis vier Millionen Schweiß­drüsen. Die meisten davon sitzen unter den Fußsohlen: 370 pro Quadratzenti­meter. Manche Menschen haben mehr, andere weniger.

Wer dem Geruch beikommen will, kann zu Fußdeos mit ätherischen Ölen wie Menthol und antibakteriellen Substanzen wie Phenoxyethanol greifen. Wirk­samer sind Deos mit Antitranspirant-Wirkstoffen wie Aluminiumchlorid – am besten nachts einwirken lassen. Das kann die Schweiß­produktion deutlich drosseln.

Ein kühles Salbeifuß­bad bremst auch den Schweiß: idealer­weise täglich für drei Minuten durch­führen. Einlegesohlen mit Zedern­holz oder Aktivkohle sind einen Versuch wert.

Tipp: Tragen Sie atmungs­aktive Schuhe und Socken. Wechseln Sie diese regel­mäßig und lassen Sie sie austrocknen.

Gleich­strombad ist eine Option

Bei über­mäßiger Schweiß­bildung ist ärzt­liche Hilfe sinn­voll. Bewährt hat sich ein Gleich­strom-Wasser­bad, Iontophorese genannt. Darin begegnen dem Fuß Metall­platten, die an schwachen Strom ange­schlossen sind. Es wird vermutet, dass der Gleich­strom die Schweiß­poren verengt. 

Nagel­probleme: Pilz erkennen

Schmerzen und Verfärbungen ernst nehmen

Nagel­probleme haben verschiedenste Ursachen: Runde oder zu spitz geschnittene Nägel drücken beim Nach­wachsen schmerzhaft in die umliegende Haut. Brüchige Nägel können auf Nähr­stoff­mangel oder Erkrankungen hinweisen, zum Beispiel auf Nagelpilz. Der ist oft Folge einer Fußpilz­infektion und an gelb­lichen Verfärbungen zu erkennen. Unbe­handelt wird der Nagel brüchig und reißt ein.

Warme Fußbäder und desinfizierende Salben tun einge­wachsenen Nägeln gut. Brüchigen Nägeln kann oft eine andere Ernährung abhelfen: Wichtig sind Kalzium und Eisen. Sehr feste Nägel lassen sich nach einem Bad besser schneiden.

Nagelpilz kann, früh­zeitig erkannt, mit Speziallack aus der Apotheke behandelt werden. Unsere Medikamenten-Datenbank listet viele rezeptfreie Lacke auf, die sich zur Behand­lung von Nagelpilz eignen.

Tipp: Feilen Sie die Nageloberfläche vorher an, dringt der Lack besser ein. Fürs Nagelschneiden gilt generell: nicht zu kurz und möglichst gerade schneiden.

Wann zum Arzt gehen

Bei einer Nagelbett­entzündung setzt die Podologin Nagelspangen oder Kunst­stoff­schienen ein. Eitrige Entzündungen sind ein Fall für haut­ärzt­lichen Rat. Das empfehlen wir auch bei Verdacht auf Nagelpilz, um andere Haut­erkrankungen auszuschließen. Wer sehr brüchige Nägel hat, sollte abklären lassen, ob eine Erkrankung dahintersteckt.

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schmitzmüller am 29.04.2022 um 11:53 Uhr

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