
Schnäppchen. Plattformen wie Temu bieten Waren zu Billigstpreisen an. Doch der Einkauf birgt Risiken. © Getty Images
Verstöße gegen EU-Regeln, illegale Produkte – die Vorwürfe gegen Temu sind massiv. Die EU-Kommission hat jetzt ein Verfahren gegen die Schnäppchen-Plattform eröffnet.
Die EU-Kommission geht mit einem förmlichen Verfahren gegen die Online-Handelsplattform Temu vor. Grund ist der Verdacht, dass das Unternehmen gegen das EU-Gesetz für digitale Dienste (Digital Services Act, DSA) verstößt. Zu den Vorwürfen gehören unter anderem der Verkauf gefälschter oder gefährlicher Produkte über die Plattform. Für gefährlich hält die EU-Kommission auch Temus Belohnungsprogramm, das „potenziell süchtig“ machen und zu ungeplanten Ausgaben verleiten soll. Die Behörde behält sich vor, Sanktionen gegen das Unternehmen zu verhängen. Diese könnten in Verboten und hohen Geldbußen bestehen.
Temu unterzeichnete Unterlassungserklärung
Der Billiganbieter steht schon lange in der Kritik. „Beeile dich! Über 126 Personen haben diesen Artikel in ihrem Warenkorb“! Mit solch manipulativen und verbotenen Werbeeinblendungen setzte Temu die Besucher seiner Online-Shopping-Plattform bislang unter Druck. Damit sollte ab Frühjahr 2024 Schluss sein.
Die hinter Temu stehende Whaleco Technology Limited hatte auf eine Abmahnung des Verbraucherzentrale Bundesverbandes (vzbv) von Ende März 2024 reagiert und eine Unterlassungserklärung unterzeichnet. Die Betreiber verpflichteten sich, die von der vzbv beanstandeten Verstöße abzustellen. Aufgrund der Unterlassungserklärung verzichtete der vzbv auf eine Klage gegen Temu, wird aber bei einem erneuten Verstoß eine Vertragsstrafe fordern, heißt es in einer Pressemitteilung des vzbv.
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Ich misstraue den tollen Fotos und den niedrigen Preisen. Aber man sollte zum Beispiel auch Läden wie Primark meiden.
China wird weiterhin als Entwicklungsland eingestuft, obwohl es sich zur zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt entwickelt hat. Bestehende Postabkommen begünstigen teilweise den Versand aus Entwicklungsländern wie China. Außerdem subventioniert China den internationalen Versand, insbesondere für kleine Pakete. Viele chinesische Produkte werden speziell für einen kostengünstigen Versand entwickelt und verpackt, um Volumen und Gewicht zu minimieren. Es fehlt eben der Wille dem ein Ende zu setzen.
Nun gut, dass Temu sich vermeintlich der Stiftung Warentest beugt. Schrott bleibt Schrott. Wenn ihr schon Geld unbedingt los werdet wollt, dann spendet es bitte an Bedürftige.Danke!
Mal abgesehen von der Qualität der Ware und den unwahrscheinlich guten 5Sterne Bewertungen der Kunden,die den Artikel zwar gekauft aber noch nicht mal ansatzweise getestet haben, fährt Temu eine neue Schiene. Lag der Mindestbestellwert vorher noch bei unschlagbaren 15 Euro so hat der Amazon Riese aus Fernost jetzt die Bedingungen angepasst. Der Mindestbestellwert liegt jetzt zumindest bei bei meiner letzten Recherche bei 25 Euro.
Der Erfolg von Temu zeigt, dass man Konsumenten nicht vor sich selbst schützen kann, da jeder immer alles billig haben will und bei vielen der Habenwollen-Instinkt über alles siegt. Ein wenig lächerlich mutet der Hinweis auf nicht faire Produktion, fehlenden Umweltschutz und Nachhaltigkeit an, als wenn Temu-Kunden das interessierte. Im real existierenden Kapitalismus hat kein Unternehmen daran Interesse, solange es keine gestzlichen Auflagen gibt.