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Testergebnisse für 7 Online-NachhilfeanbieterIm Test: Sieben Online-Nachhilfeanbieter, die individualisierte digitale Nachhilfestunden anbieten und bundesweit bekannt sind oder bei Online-Suchen unter den ersten Treffern landeten. Die Erhebung führten wir von Juli bis Oktober 2024 durch. Die Informationen zum Angebot erfragten wir bei den Anbietern im November und Dezember 2024 oder recherchierten sie auf deren Webseiten.
Untersuchungen
Für den Praxistest wählten wir Testhaushalte mit Schülerinnen und Schülern aus, die in Englisch, Mathe oder Physik Nachhilfe benötigten. Die Schülerinnen und Schüler waren in der elften oder zwölften Klassenstufe und kamen aus drei verschiedenen Bundesländern. Bei jedem Anbieter nahmen mindestens drei Jugendliche Nachhilfestunden. Der Bewertung zugrunde liegen jeweils neun Nachhilfestunden (darunter teilweise Probestunden) sowie Beratungsgespräche, sofern diese angeboten wurden.
Die Beratung nahmen Test-Eltern in Anspruch, vorzugsweise telefonisch. Die Schülerinnen und Schüler wurden von uns ausführlich zur Testdurchführung instruiert. Sie hielten Inhalte und Abläufe der Nachhilfestunden in einem Dokumentationsbogen fest, der mit einem pädagogischen Fachgutachter inhaltlich abgestimmt worden war. Die Schüler schilderten darin zudem besonders gute und schlechte Erfahrungen und gaben eine subjektive Einschätzung zu ihrem Lernerfolg nach jeder Nachhilfestunde ab.
Die dokumentierten Nachhilfestunden bewertete der Fachgutachter hinsichtlich ihrer didaktischen und pädagogischen Qualität. Ein Marktforschungsinstitut prüfte den Informationsgehalt der Webseiten, ein Jurist die allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) und die Datenschutzerklärungen (DSE) der Anbieter.
Nachhilfe im Praxistest: 70 %
Bei der Beratung prüften wir etwa, ob der Anbieter wesentliche Eckdaten zum Bedarf wie Klassenstufe und Fach erhob sowie individuelle Lernneigungen und besondere Anforderungen des Schülers erfragte. Wir erwarteten auch Informationen zum Ablauf und zu den Kosten der Nachhilfe.
Der Prüfpunkt Ablauf und Atmosphäre der Nachhilfestunden umfasste Aspekte wie pünktlicher Beginn und Einschätzungen der Schüler zur Verständlichkeit der Erläuterungen sowie zum Verhalten der Lehrkräfte.
Die pädagogische Qualität (Didaktik, Lernmethoden, Ergebnissicherung) der Nachhilfe bewertete ein Fachgutachter im Hinblick auf Standards der Pädagogik und Didaktik. Er beurteilte etwa die Transparenz des Stundenablaufs, die abschließende Zusammenfassung der behandelten Inhalte und vertiefende Lernmaterialien.
Beim Punkt Vertragsabwicklung bewerteten wir etwa, wie transparent die Vertragsbedingungen den Kunden vermittelt wurden, den Umgang der Nachhilfeanbieter mit Kündigungen und die Abrechnung der Stunden.
Webseite: 30 %
Unter dem Punkt Kontakt- und Beratungsmöglichkeiten prüften wir unter anderem, welche Kontaktwege und Beratungszeiten die Online-Nachhilfeanbieter zur Verfügung stellen und ob ein individuelles Beratungsgespräch zum Nachhilfebedarf der Schülerin oder des Schülers vorgesehen ist. Die Infos zum Nachhilfeangebot sollten beispielsweise Informationen zu den angebotenen Fächern, Klassenstufen und zur Dauer einer Nachhilfestunde enthalten.
Bei den Infos zu Lehrkräften und Lehrmethoden prüften wir etwa, welche Angaben zum Qualifikationsniveau der Lehrkräfte gemacht und ob verschiedene Unterrichtsformen angeboten werden. Zudem bewerteten wir bei den Infos zur Vertragsflexibilität die Angaben zu Lehrkraft- und Fachwechseln, ob eine bestimmte Lehrkraft ausgewählt werden kann und ob Nachhilfetermine verschoben werden können.
Bei Preisinfos und Preisstruktur bewerteten wir etwa, ob vor Vertragsabschluss alle Kostenmodelle nachvollziehbar erläutert werden und ob auch Einzelstunden buchbar waren.
Mängel im Kleingedruckten: 0 %
Ein Jurist prüfte die allgemeinen Geschäftsbedingungen auf Verstöße gegen das AGB-Recht und verbraucherunfreundliche Regelungen. Er prüfte zudem, ob die Datenschutzerklärungen der Anbieter die Anforderungen der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) erfüllen.
Abwertungen
Abwertungen bewirken, dass sich Mängel verstärkt auf das test-Qualitätsurteil auswirken. Sie sind in der Tabelle mit Sternchen *) gekennzeichnet. Folgende setzten wir ein: Ab deutlichen Mängeln im Kleingedruckten werteten wir das test-Qualitätsurteil um eine halbe Note ab.
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Testergebnisse für 7 Online-Nachhilfeanbieter-
- Die Stiftung Warentest hat Schulbedarf auf Schadstoffe geprüft: Textmarker, Tintenroller, Tinten. Viele sind stark belastet, wir fanden aber auch empfehlenswerte.
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- Viele Kinder und fast alle Jugendlichen haben ein Smartphone. Wir erklären, was Lehrer verbieten dürfen und was Schülern droht, die sich über solche Verbote hinwegsetzen.
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- Über eine Million Unfälle von Kindern zählt die gesetzliche Unfallversicherung pro Jahr. Wichtig ist, jeden Unfall in Kita, Schule oder auf dem Weg dorthin zu melden.
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Kommentarliste
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
@SuzanneH: Nein, die Seite der Tutoren haben wir nicht betrachtet. Wir nehmen Ihren Hinweis für einen zukünftigen Test gerne auf. Vielen Dank dafür.
Haben Sie bei Ihrem Test auch die Seite der Tutoren betrachtet?
Wie fair gehen Unternehmen mit ihnen um?
Sie leisten eine wertvolle Arbeit für die Schüler, werden aber oftmals von den Unternehmen schlecht bezahlt (Einstiegshonorar bei 12€). Ein Unternehmen in ihrem Test lässt die Tutoren teilweise 3-4 Monate auf Ihr Honor warten. Ein anderes Unternehmen (indirekt in Ihrer Liste enthalten) ändert regelmäßig die AGB's zu Ungunsten der Tutoren und verstößt nach meinem Rechtsverständnis gegen Datenschutzrichtlinien, indem Unterrichtsstunden ohne ausdrückliche Einwilligung der Tutoren aufgezeichnet werden. M.E. werden diese Daten für die eigene KI verwendet. Anfragen zur Aufklärung über die Verwendung der Daten werden ignoriert.
Tutoren sind in der Regel, bis auf einige Ausnahmen, Studenten (Berufsanfänger) und verfügen nicht über das Wissen, noch die finanziellen Mittel gegen diese Willkür der Unternehmen vorzugehen.
Entweder nehmen sie alles so hin oder sie müssen gehen.
@olconrad: Unter "So haben wir getestet" finden Sie unsere Prüfkriterien. Sektenzugehörigkeit ist kein Bestandteil des Prüfprogramms.
Ist in den Tests auch dahingehend geprüft worden, ob es Verbindungen zu Sekten, Parteien oder Kirchen gibt? Ich meine, dass es vor einigen Jahren diesbezüglich mal konkrete Hinweise gab.
Die große Mehrheit der Schüler, die Nachhilfe braucht, ist in der Sekundarstufe 1. Oberstufenschüler sind in der Regel grundsätzlich motiviert. Das Hauptproblem vieler Sek-1-Schüler ist aber, dass sie überhaupt keine Lust auf Lernen haben. Da geht es zunächst mal nicht so sehr um das Erklären von nicht verstandenen Unterrichtsinhalten, sondern darum, sich überhaupt mal der geistigen Anstrengung auszusetzen, eine Aufgabe verstehen zu WOLLEN, um die Bewusstsein, dass auch die Vokabeln des vergangenen Schuljahres beherrscht werden müssen, und nicht nur die der aktuellen Lektion. Dieser Test mit Sek-2-Schülern hilft der großen Mehrheit der Eltern und Kinder nicht weiter.
Dass die Nachhilfelehrer keine gut durchgeplanten Stunden abliefern, ist u.A. dem Umstand geschuldet, dass die Lehrkräfte dafür viel zu schlecht bezahlt werden. Für dieses Honorar setzt sich niemand lange zur Vorbereitung der Stunde hin, schon gar nicht ein fertig ausgebildeter Lehrer.