Nahrungs­ergän­zungs­mittel Warnung vor Ashwagandha

Nahrungs­ergän­zungs­mittel - Warnung vor Ashwagandha

Wurzel der Schlaf­beere. Ein hoher Konsum ist nicht empfehlens­wert. © Getty Images

Der Pflanzen­extrakt steht im Verdacht, kritische Neben­wirkungen zu erzeugen. Besonders Kinder, Schwangere, Stillende und Leberpatienten sollten ihn meiden.

Das Bundes­institut für Risiko­bewertung (BfR) warnt vor Nahrungsergänzungsmitteln mit Ashwagandha, auch bekannt als Schlaf­beere, indischer Ginseng oder Winterkirsche. Kinder, Schwangere, Stillende und Menschen mit Leber­erkrankungen, auch zurück­liegenden, sollten den Pflanzen­extrakt nicht einnehmen. Grund ist eine wachsende Zahl von Berichten über gesundheitliche Probleme. Generell raten die Experten, nicht zu viel Ashwagandha zu konsumieren.

Das traditionelle Mittel trendet bei Influencern

In der ayurve­dischen Medizin spielt Ashwagandha traditionell eine große Rolle. Der Extrakt wird aus den Blättern und Wurzeln der Schlaf­beere gewonnen, nicht aus den Beeren selbst, die giftig sind. Seit einigen Jahren boomt Ashwagandha auch bei uns zur Selbst­medikation. Internet­shops bieten Pulver, Kapseln, Tropfen, Öl und Tees an, Influencer werben auf Social Media mit Selbst­versuchen.

Die „Super­pflanze“ soll bei allen möglichen Beschwerden helfen: Stress, Schlafstörungen, Depressionen, Angst­zuständen, Schild­drüsen­unter­funk­tion oder Gedächt­nisproblemen. Fitness-Influencer schwören auf Ashwagandha für pralle Muskeln. Selbst die großen Drogerien haben Produkte im Angebot.

Haut­ausschlag und Leberschäden nach der Einnahme

Aber: Nach­weise für diese Effekte gibt es nicht, betont das BfR. Dafür liegen Berichte über Komplikationen vor − Übel­keit, Erbrechen, Durch­fall, Benommenheit, Kopf­schmerzen, Schwindel und Haut­ausschlag. Noch gravierender: Nach der Einnahme von Ashwagandha traten Leberschäden auf. Der Extrakt kann auch die Wirkung von Medikamenten wie Blut­druck­senkern, Diabetes­mitteln und Immun­suppressiva verändern.

Auch bei Pulvermischungen genau hinsehen

Wie unbe­denk­lich ist Ashwa­gandah für gesunde Menschen und bis zu welcher Dosis? Die Frage lässt sich laut BfR bisher nicht beant­worten, weil zu wenige Daten vorliegen. Wer den Extrakt vermeiden will, sollte auch bei Pulvermischungen genau hinsehen: Auch „Goldene Milch“- oder „Superfood“-Pulver enthalten oft Ashwagandha.

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