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Testergebnisse für 20 MundspülungenIm Test: 20 häufig verkaufte Mundspülungen, darunter drei für Kinder. Alle werben auf den Packungen damit, Karies sowie Zahnbelag (Plaque) und/oder Zahnfleischentzündungen (Gingivitis) vorzubeugen. Wir kauften die Produkte im Juli und August 2024 ein. Die Preise ermittelten wir durch eine Anbieterbefragung im Dezember 2024.
Zahnmedizinische Beurteilung
Zwei Fachleute beurteilten, ob die Produkte Karies, Zahnbelag (Plaque) und/oder Zahnfleischentzündungen (Gingivitis) vorbeugen. Dafür zogen sie zum Beispiel Messwerte potenziell wirksamer Inhaltsstoffe, Anbieterangaben (etwa zu Konzentrationen) und die Deklaration auf der Verpackung heran. Die Bewertung erfolgte auf Basis aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse, der Empfehlungen von Fachgesellschaften und wissenschaftlicher Literatur. Zudem berücksichtigten die Fachleute Dokumente der Anbieter.
Kariesprophylaxe: 35 %
In Mundspülungen können Wirkstoffe wie Fluoride Karies vorbeugen und die Härtung des Zahnschmelzes fördern. Bei der Beurteilung der Kariesprophylaxe berücksichtigten die Experten jeweils die Art und die Konzentration der eingesetzten Wirksubstanzen sowie den pH-Wert und ob weitere Wirkstoffe vorhanden waren. Folgende Methoden setzten wir ein:
· Fluorid: mittels Gaschromatographie mit angeschlossenem Flammenionisationsdetektor (GC-FID) in Anlehnung an Methode K 84.06.01–2(EG) der ASU
· pH-Wert: potenziometrisch mittels pH-Elektrode
Vorbeugung von Zahnbelag (Plaque), Zahnfleischentzündung (Gingivitis): 35 %
Antimikrobiell wirksame Bestandteile in Mundspülungen können Plaque und Zahnfleischentzündungen vorbeugen. Sofern in der Inhaltsstoffliste genannt, bestimmten wir die Konzentrationen von Alkoholen, Cetylpyridiniumchlorid und Zink. Folgende Methoden setzten wir ein:
· Alkohole: mittels GC-FID
· Cetylpyridiniumchlorid: mittels Flüssigchromatographie mit Massenspektrometrie-Kopplung (LC-MS/MS) nach Extraktion
· Zink: mittels Massenspektrometrie mit induktiv gekoppeltem Plasma (ICP-MS) in Anlehnung an Methode Din EN ISO 17294–2 nach Mikrowellenaufschluss in Anlehnung an Methode K 84.00–29 der Amtlichen Sammlung von Untersuchungsverfahren des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (ASU).
Verpackung: 15 %
Unsere Basis für die Bewertung der Recyclingfähigkeit ist der Mindeststandard der Stiftung Zentrale Stelle Verpackungsregister. Wir erfassten, ob Entsorgungshinweise, eine Kinder- und eine Originalitätssicherung vorhanden waren. Fünf Fachleute bewerteten die Handhabung, zum Beispiel wie gut sich die Flaschen öffnen und schließen lassen und wie einfach die Flüssigkeiten zu dosieren sind. Zusätzlich prüften wir, ob unnötige Faltschachteln vorhanden waren.
Deklaration und Werbeaussagen: 10 %
Ein Experte prüfte die Werbeaussagen und ob die Kennzeichnung der EU-Kosmetik- und Fertigpackungsverordnung entspricht. Außerdem beurteilten drei Fachleute die Leserlichkeit und Übersichtlichkeit der Angaben. Zusätzlich prüften wir, ob zu den Werbeaussagen passende Wirkstoffe in der Inhaltsstoffliste aufgeführt sind, die dafür sorgen, dass die Produkte eine Wirkung haben, die über die normale Zahnpflege hinausgeht, und ob diese wissenschaftlich belegt ist. Folgende Methode setzten wir ein:
· Deklarationspflichtige Duftstoffe: mittels Gaschromatographie mit Massenspektrometrie-Kopplung (GC-MS) in Anlehnung an Methode Din EN 16274
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Testergebnisse für 20 MundspülungenNicht oder schlecht biologisch abbaubare Stoffe: 5 %
Wir prüften anhand der Inhaltsstofflisten, ob die Produkte nicht oder schlecht biologisch abbaubare Stoffe enthalten, und fragten die Anbieter nach den Gehalten. Unsere Bewertung erfolgte in Abhängigkeit von der jeweiligen Konzentration.
Abwertungen
Abwertungen führen dazu, dass sich Produktmängel verstärkt auf das Qualitätsurteil auswirken. Sie sind in der Tabelle mit einem Sternchen *) gekennzeichnet. Folgende Abwertungen setzten wir ein: Lautete das Ergebnis in den Prüfpunkten Kariesprophylaxe oder Vorbeugung von Zahnbelag (Plaque), Zahnfleischentzündung (Gingivitis) Ausreichend, konnte das Qualitätsurteil nur eine Note besser sein. Lautete das Urteil für die Verpackung Ausreichend, wurde das Qualitätsurteil um eine halbe Note abgewertet. Bei einer mangelhaften Recyclingfähigkeit konnte das Verpackungsurteil nur eine Note besser sein. Hieß die Note für Deklaration und Werbeaussagen Ausreichend, werteten wir das Qualitätsurteil um eine halbe Note ab, lautete die Note Mangelhaft, konnte das Qualitätsurteil nicht besser sein.
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@SRScholz: Eine Zahnpasta hat einen Fluoridgehalt von etwa 1450ppm. Die von uns getesteten Mundspüllösung für Erwachsene weisen hingegen nur einen deutlich geringeren Fluoridgehalt von 450ppm auf. Eine Mundspüllösung kann somit keine Zahnpasta ersetzen, wirkt aber bei der Kariesprophylaxe unterstützend. Sinnvoll ist die Anwendung nach den Mahlzeiten oder auch mal zwischendurch. Mundspüllösungen werden unverdünnt angewendet. Die Anbeter empfehlen mit 10 bis 20 ml Lösung die Zähne 30 Sekunden lang zu umspülen.
Untersuchungen mit antibakteriellen Wirkstoffen in Mundspüllösungen, die den Kosmetika zuzuordnen sind, haben gezeigt, dass durch ihre Anwendung auch beim langfristigen Gebrauch keine nachteilige Veränderung der Mundflora entsteht. Die Mundflora wird eher „normalisiert“, weil bei den meisten Menschen durch die bei uns übliche zuckerreiche Ernährung eine Verschiebung des Keimspektrums in Richtung säurebildender und säuretoleranter Bakterien zu verzeichnen ist. Der Verdacht, dass es durch antimikrobiell wirksame Substanzen zu Resistenzen kommen kann, ist zumindest für den Einsatz in Mundhygieneprodukten aus dem Kosmetik-Bereich bis heute nicht belegt. Daneben gibt es apotheken- und oft verschreibungspflichtige Arzneimittel mit teils anderen Wirkstoffen und Wirkstoffgehalten. Diese Mundspüllösungen sind für die kurzfristige und ärztlich überwachte Anwendung gedacht.
Ich habe gelesen, dass man eine Mundspülung frühestens 30 Minuten nach dem Zähneputzen mit fluoridhaltiger Zahnpasta verwenden sollte, damit der Fluoridschutz nicht verdünnt wird. Besser ist es, zu einem anderen Zeitpunkt zu spülen, zum Beispiel nach dem Mittagessen. Außerdem habe ich gelesen, dass Zahnpasten in der Regel einen deutlich höheren Fluoridgehalt haben als Mundspülungen. Stimmt das? Falls ja, wäre ein entsprechender Hinweis im nächsten Testbericht hilfreich. Gibt es zudem aktuelle Studien, die regelmäßige antiseptische Mundspülungen kritisch sehen bzw. ohne klare Indikation nicht als Daueranwendung empfehlen?
@winzof: Grundsätzlich dürfen wir Ihnen versichern, dass wir - falls es Verdachtsmomente hinsichtlich problematischer Inhaltsstoffe in nennenswerter Dosierung geben sollte - diesen natürlich mit der gebotenen Sorgfalt nachgehen würden. Die von uns geprüften Produkte enthalten nach Einschätzung der uns beratenden Wissenschaftler keine Inhaltsstoffe, die in den enthaltenen Mengen für den Verbraucher für bedenklich gehalten werden. Sonst würden wir dies nicht nur erwähnen, sondern auch kritisch bewerten.
Im Rahmen unseres sogenannten Fachbeirats - im Vorfeld unserer Veröffentlichung - haben wir mit unseren Expert:innen auch die Thematik alkoholhaltige Mundspülungen ausführlich diskutiert. Ein eindeutiger Zusammenhang zwischen der Verwendung alkoholhaltiger Mundspülung und Erkrankungen ist zurzeit aus wissenschaftlicher Sicht unzureichend belegt. Für einen möglichen Folgetest werden wir den aktuellen Stand der Erkenntnisse nochmal ausführlich prüfen.
Wir nehmen Alkohol und seine potenziellen gesundheitlichen Auswirkungen ernst. Zuletzt haben wir in einer Meldung über die Neueinschätzung der WHO und DGE zu „ungefährlichem Alkoholkonsum“ berichtet:
www.test.de/Alkohol-und-Gesundheit-Gesundheitsrisiko-steigt-mit-jedem-Glas-6152254-0/
Ich verwende seit Jahren Listerine und jetzt hat mich jemand hierauf aufmerksam gemacht:
https://www.focus.de/gesundheit/krebs-durch-mundspuelung-ist-listerine-schaedlich_id_260131248.html
https://www.microbiologyresearch.org/content/journal/jmm/10.1099/jmm.0.001830
Was sagen Sie dazu?
@kjeld-jensen: Leider ist es ein Grundproblem unserer Testarbeit, dass wir in unseren Untersuchungen nicht alle am Markt erhältlichen Mundspülungen prüfen und nicht alle Verbraucherwünsche erfüllen können. Mit diesem Dilemma müssen wir und leider auch unsere Leser leben. Im Test sind 20 häufig verkaufte Mundspülungen, darunter drei für Kinder. Alle werben auf den Packungen damit, Karies sowie Zahnbelag (Plaque) und/oder Zahnfleischentzündungen (Gingivitis) vorzubeugen. Die Marktbedeutung der Produkte ist ein wichtiges Auswahlkriterium. Wir verwerten dabei Erkenntnisse aus der Marktforschung über die Verkaufszahlen und Verkaufstrends. Die Stiftung Warentest wählt die Produkte für ihre Tests deutschlandweit aus, sie sollen möglichst überregional erhältlich sein. Wir legen großen Wert darauf, dass möglichst viele Leser einen Nutzen für Ihre Kaufentscheidung aus unseren Testergebnissen ziehen können. Wenn ein Produkt nicht im Testfeld berücksichtigt wird, ist dies nicht mit einer Negativwertung verbunden. Es sind schlicht und einfach Kapazitätsgründe, die dem Umfang unserer Tests Grenzen setzen.