
Abgetropft. Kichererbsen aus dem Glas müssen abgegossen werden, ihr Wasser lässt sich weiterverwenden. © StockFood / Claudia Tillmann
Kichererbsen gelten als gesund. Aus der Dose sind sie aber nicht zu empfehlen, zeigt ein Test aus Österreich: Die Dosen-Produkte enthielten Schadstoffe.
Der österreichische Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat verzehrfertige Kichererbsen getestet und ist dabei auf relevante Schadstoffe gestoßen. Von den insgesamt 25 Produkten sind nur die sechs empfehlenswert, die in Gläsern angeboten werden.
In allen 18 Dosen fand der VKI dagegen die Chemikalie Bisphenol A (BPA). Außerdem enthielten mehrere Produkte zu viel Nickel.
Vier saubere im Glas bei uns erhältlich
An den Kichererbsen im Glas hatten die Testerinnen und Tester kaum etwas zu kritisieren. Von den sechs Produkten im Glas werden vier auch in Deutschland vertrieben:
- dm Bio Kichererbsen, Inhalt: 350 Gramm, Abtropfgewicht: 220 Gramm
- Dennree Kichererbsen, Inhalt: 350 Gramm, Abtropfgewicht: 250 Gramm
- Alnatura Kichererbsen, Inhalt: 330 Gramm, Abtropfgewicht: 220 Gramm
- Marschland Demeter Bio Kichererbsen, Inhalt: 330 Gramm, Abtropfgewicht: 220 Gramm.
Sie kosten zwischen rund 40 und 95 Cent je 100 Gramm Abtropfgewicht.
Nicht nur Veggie-Fans lieben sie
Kichererbsen gelten als gesund, sie bringen viel Eiweiß mit. Sie lassen sich vielfältig verspeisen:
- Ein Klassiker ist Hummus − es gibt ihn vielerorts verzehrfertig. In der orientalischen Küche wird er mit einem Schuss Olivenöl serviert.
- Auch in Form von Chips haben wir Kichererbsen getestet.
- In Fleischersatz werden sie ebenfalls manchmal verwendet. Lesen Sie nach, wie gut Veggie-Produkte mithalten in unseren Untersuchungen.
Auch Nickel gefunden
Drei Produkte enthielten laut VKI zudem beträchtliche Konzentrationen an Nickel. Den Stoff nehmen die Pflanzen aus dem Boden auf. In der Nahrung kann Nickel das Krankheitsbild bei bestehender Kontaktallergie verstärken.
Keine Pestizide in Bio-Produkten
In drei Dosenprodukten steckte laut Laboranalyse außerdem das umstrittene Pestizid Glyphosat. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte zu Bio-Produkten greifen, denn die waren im Test frei von Pflanzenschutzmitteln.
Das Wasser aus den Kichererbsen-Gläsern nicht wegschütten. Die Aquafaba genannte Flüssigkeit lässt sich wie Eischnee aufschlagen und für viele Gerichte verwenden.
Bisphenol A steckt in vielen Konserven
Lebensmittel in Dosen können stark mit Bisphenol A (BPA) belastet sein − das gilt längst nicht nur für Kichererbsen. Die Stiftung Warentest hatte BPA zuletzt 2024 in zahlreichen Konserven mit Suppen, Thunfisch, Tomaten, Kokosmilch sowie Erbsen und Möhren nachgewiesen.
BPA ist ein bekanntes Problem
Die Industriechemikalie dient zur Herstellung von Kunststoffen. Sie hat fortpflanzungsschädigende und hormonähnliche Wirkungen, kann Leber und Nieren schädigen und das Immunsystem beeinträchtigen. Deshalb hat die EU Mitte Januar 2025 eine Verordnung erlassen, die BPA in Lebensmittelpackungen weitgehend verbietet.
Lange Übergangsfrist für BPA-Verbot
Es gilt allerdings eine Übergangsfrist: Bis zum 20. Juli 2026 dürfen Verpackungen mit BPA hergestellt und weitere zwölf Monate von der Lebensmittelindustrie befüllt werden. Der Verkauf ist erlaubt, bis die Bestände aufgebraucht sind. Unsere österreichischen Partner hatten die Kichererbsen im Dezember 2024 eingekauft.
Hülsenfrüchte mindestens einmal pro Woche
Kichererbsen, die frei von Bisphenol A und anderen Schadstoffen sind, können den Speiseplan bereichern. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt, Hülsenfrüchte mindestens einmal pro Woche auf den Tisch zu bringen. Eine Portion entspricht dabei 125 Gramm gegarter Kichererbsen.
Sie sind ein wichtiger Lieferant für pflanzliches Eiweiß und enthalten Vitamine und Mineralstoffe. Da sie zudem reich an Ballaststoffen sind, machen sie bei wenigen Kalorien lange satt und beeinflussen die Verdauung positiv.
Tipp: Wer sich vegetarisch ernährt, schützt auch das Klima. Unser Ratgeber zeigt, wie Sie die eigenen Emissionen um bis zu 40 Prozent pro Jahr senken können.
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- Das Schweizer Verbrauchermagazin Gesundheitstipp hat fertigen Hummus getestet. Den sehr guten Testsieger und eine gute Kichererbsenpaste gibt es auch bei uns.
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Kommentarliste
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... sind getrocknete Kichererbsen zum Einweichen und selbst Aufkochen.
@Pin: Ja – die Dose hat ein Problem. Im Mai 2024 haben wir die Ergebnisse einer Untersuchung von 58 Lebensmittel aus Konserven veröffentlicht. Wir untersuchten die Lebensmittel auf Bisphenol A (BPA) und unsere Ergebnisse finden Sie hier:
www.test.de/BPA-in-Konserven-Die-Dose-hat-ein-Problem-6110181-0/
Dieses Problem dürfte gewiss auch weitere Konservenprdukte betreffen...
Kommentar vom Autor gelöscht.