Harninkontinenz beim Mann ist seltener als bei der Frau. Der Grund: Die Prostata des Mannes umschließt die Harnröhre und dichtet sie zusätzlich ab, sodass eine Belastungsinkontinenz beim Mann kaum vorkommt. Sie kann aber nach einem chirurgischen Eingriff an der Prostata auftreten.
Belastungsinkontinenz. Häufiges Problem nach einer Komplettentfernung infolge von Prostatakrebs. Beckenboden- und Schließmuskeltraining kann diesen Zustand verbessern. Weitere Therapien bei einer schweren Belastungsinkontinenz: das Unterfüttern des Schließmuskels mit Kollagen oder Silikon (minimal-invasiv). Nachteil: Die Substanzen werden innerhalb von ein bis zwei Jahren abgebaut. Eine größere Operation ist es, einen künstlichen Schließmuskel zu erstellen – dabei wird eine mit Flüssigkeit gefüllte Manschette um die Harnröhre gelegt.
Dranginkontinenz. Männer erkranken mit fortschreitendem Lebensalter häufiger an einer Dranginkontinenz. Dabei kommt der Harndrang so überraschend und mächtig, dass der Betroffene den Weg zur Toilette nicht mehr schafft. Die Ursache liegt wahrschein-lich im altersbedingten Abbau der Blasenmuskulatur. Je nachdem, ob eine Prostatavergrößerung das Problem verschärft oder eine Reizblase besteht, wird medikamentös behandelt, mit Alpha-Blockern, 5-Alpha-Reduktase-Hemmern oder Anticholinergika.
Ein „sensorischer Drang“ (die Blase „meldet“ ständig „voll“, obwohl sie es gar nicht ist) wird in spezialisierten Zentren mit Biofeedback-Methoden behandelt.
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