Nach einer Geburt klagen zwischen 10 und 20 Prozent der Frauen über Inkontinenz unterschiedlicher Schwere.
Entscheidend für den Schweregrad ist die erste Geburt, sie löst die meisten Veränderungen aus und sollte daher gut vorbereitet werden.
Schon Schwangere können mit dem Beckenbodentraining beginnen, zum Beispiel im Rahmen eines Geburtsvorbereitungskurses. Gute Kurse binden auch Physiotherapeuten ein.
Während der Geburt die Beckenbodenmuskulatur nicht mehr als nötig überdehnen. Wenn das Kind längere Zeit im Geburtskanal steckt, sollte nach zwei bis drei Stunden Austreibungsperiode ohne Geburtsfortschritt ein Kaiserschnitt erwogen werden, so Dr. Ralf Tunn vom Deutschen Beckenboden-zentrum in Berlin.
Nach der Geburt erst den Beckenboden trainieren, nicht die erschlaffte Bauchdecke. Denn Bauchtraining führt zur Druckerhöhung im Bauchraum, die den Beckenboden schädigen kann.
Junge Mütter, die wenig Zeit für den regelmäßigen Besuch beim Krankengymnasten haben, können mithilfe so genannter Vaginalkonen zu Hause trainieren. Das sind tamponförmige Gewichte, die in die Scheide eingeführt werden und die es zu halten gilt. So wird die oftmals schwer wahrnehmbare Muskulatur trainiert. Die Konen werden nach einem exakten Zeitschema eingeführt, das Gewicht immer dann erhöht, wenn ein Konus 15 Minuten lang auch bei Belastungen wie Husten, Niesen oder kleinen gymnastischen Übungen gehalten werden kann.
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