Hundesnacks im Test

So haben wir getestet

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Im Test: 17 markt­bedeutende Belohnungss­nacks für Hunde, die als Ergän­zungs­futtermittel angeboten werden. Wir kauf­ten die Produkte im Februar und März 2024 ein und erfragten im Juli 2024 die Preise bei den Anbietern.

Fütterungs­empfehlungen: 40 %

Wir über­prüften, ob die als Tages­portion angegebenen Mengen der Snacks zehn Prozent des täglichen Energiebe­darfs von Hunden unterschiedlicher Gewichts­klassen nicht über­schreiten. Der Wert von 10 Prozent ist unter Veterinären und in der Futterbranche bekannt und akzeptiert und stellt sicher, dass Hunde bei gleich­zeitiger Fütterung eines voll­wertigen Haupt­futters auf Dauer weder dem Risiko für Überge­wicht noch eines Nähr­stoff­mangels ausgesetzt sind.

Außerdem über­prüften wir, ob wichtige Hinweise auf den Verpackungen standen – etwa, um welche konkrete Menge die sons­tige tägliche Futterration reduziert werden muss.

Ernährungs­physiologische Qualität: 30 %

Wir bestimmten den Gehalt an Nähr­stoffen wie Fett, Eiweiß, Vitaminen, Mineralstoffen. Orientiert an den Bedarfs­zahlen für Allein­futtermittel der Vereinigung europäischer Futtermittel­hersteller (Fediaf) und des US-amerikanischen National Research Councils (NRC) prüften wir, ob die Snacks die notwendigen Nähr­stoff­mengen für einen 15 Kilo schweren Hund liefern. Dieser „Modell­hund“ entspricht in etwa dem deutschen Durch­schnitts­hund. Da Leckerli nur als Ergän­zung gegeben werden, gewichteten wir dieses Urteil geringer als sonst in unseren Tierfutter-Tests − schlechte Ergeb­nisse zogen wir beispiels­weise nicht als Abwertungs­kriterium für das test-Qualitäts­urteil heran.

Der Bewertung des wasser­löslichen Phosphors liegen Studien zugrunde:

  • Doben­ecker et al. (Journal of Animal Physiology and Animal Nutrition 2018; 102: 1759–1765)
  • Alexander et al. (British Journal of Nutrition 2019; 121: 249–269)
  • Coltherdt et al. (British Journal of Nutrition 2019; 121: 270–284).

Schad­stoffe: 10 %

Wir untersuchten die Futter in Anlehnung an Din-EN-Methoden auf Blei, Arsen, Kadmium und Queck­silber. Letzteres war in keiner Probe nach­weisbar. Auf Acryl­amid prüften wir die Futter, bei denen stärkehaltige Zutaten wie Getreide oder stärkehaltige Gemüse weiter vorn in der Liste der Zutaten aufgeführt waren, mittels LC-MS/MS (Flüssig-Chromato­graphie mit Massenspektrometrie). Kein Futter enthielt die untersuchten Schad­stoffe in bedenk­lichen Mengen.

Nutzungs­freundlich­keit der Verpackung:10 %

Drei Fachleute testeten, wie sich die Packungen öffnen und wieder verschließen lassen und wie gut sich die Snacks jeweils entnehmen lässt. Wir erfassten auch Recycling- und Entsorgungs­hinweise.

Deklaration und Werbeaussagen: 10 %

Wir prüften, ob die Angaben auf den Packungen, wie im Futtermittel­recht vorgeschrieben, voll­ständig und korrekt sind, beur­teilten Werbeaussagen. Drei Fach­kundige prüften Über­sicht­lich­keit und Lesbarkeit der Angaben.

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Weitere Unter­suchungen

Mittels DNA-Analyse ermittelten wir im Futter verarbeitete Tier­arten. Wir bestimmten den Zucker­gehalt. Unter dem Mikroskop untersuchten wir die Snacks, die nicht zu stark verarbeitet waren, auf Spuren tierischer Bestand­teile wie Haare, Horn, Borsten – wir wurden in keinem Fall fündig. Als getreidefrei gekenn­zeichnete Snacks untersuchten wir auf Gluten- und Reisbestand­teile.

Außerdem führten wir die folgenden Unter­suchungen durch:

  • In Anlehnung an Verordnung (EG) Nr. 152/2009 bestimmten wir Trockenmasse/Feuchtig­keit, den Gehalt an Rohfett, Rohasche, Rohprotein, Rohfaser, Gesamt­zucker.
  • In Anlehnung an ASU-Methoden prüften wir Vitamin A und Vitamin E. ASU steht für die Amtliche Samm­lung von Unter­suchungs­verfahren nach § 64 Lebens­mittel- und Futtermittel­gesetz­buch (LFGB).
  • Den pH-Wert prüften wir elektrome­trisch.
  • In Anlehnung an Din-EN-Methoden prüften wir Natrium, Kalium, Kalzium, Magnesium, Phosphor, Betacarotin, Zink, Kupfer, Eisen, Selen und Iod sowie die Vitamine B1, D3, D2.
  • In Anlehnung an die DGF-Methode untersuchten wir das Fett­säurespektrum (darunter gesättigte, einfach ungesättigte, mehr­fach ungesättigte Fett­säuren, trans-Fett­säuren). Die DGF ist die Deutsche Gesell­schaft für Fett­wissenschaften.
  • Stärke wurde enzymatisch bestimmt.
  • Inulin/Fructane bestimmten wir mittels HPAEC-PAD (Hoch­leistungs-Anionen­austausch-Chromato­graphie mit gepulster amperome­trischer Detektion), wenn auf der Packung Inulin als Zutat deklariert wurde.
  • Stick­stoff­freie Extrakte, Brenn­wert und Kat­ionen-Anionen-Bilanz wurden berechnet.
  • Chlorid bestimmten wir titrime­trisch.
  • Aminosäuren bestimmten wir mittels LC-MS/MS (Flüssig-Chromato­graphie mit Massenspektrometrie), Taurin mittels HPLC-FLD (Hoch­leistungs-Flüssig­keits-Chromato­graphie mit Fluoreszenzdetektor).
  • Mit dem immunologischen Nach­weis­verfahren Elisa (Enzyme-linked Immunosorbent Assay) testeten wir diejenigen Futter auf Gluten, die eine getreidefreie oder glutenfreie Rezeptur angaben. Dafür bestimmten wir den Gliadin-Gehalt und berechneten daraus den Gluten-Gehalt. Mittels PCR (Poly­merase-Kettenre­aktion), einer Methode zum Aufspüren bestimmter DNA-Abschnitte, untersuchten wir als getreidefrei gekenn­zeichnete Futter auch auf Reisbestand­teile (Oryza sativa).
  • Mittels Metabarcoding über­prüften wir die enthalten Tier­arten. War eine deklarierte Tier­art im Futter damit nicht nach­weisbar, so wurde, wenn möglich, zusätzlich auf diese Tier­art mittels PCR untersucht.
  • Die Verdaulich­keit des Rohproteins bestimmten wir nach VDLUFA-Methode. VDLUFA steht für Verband Deutscher Land­wirt­schaftlicher Unter­suchungs- und Forschungs­anstalten.
  • Wasser- und säurelöslichen Phosphor bestimmten wir in Anlehnung an die Methode von Lineva et al. (2018).

Abwertungen

Durch Abwertungen wirken sich Produktmängel verstärkt auf das test-Qualitäts­urteil aus. Sie sind in der Tabelle mit einem Stern­chen *) gekenn­zeichnet. Folgende Abwertung setzten wir ein: Lautete das Urteil für die Fütterungs­empfehlung Mangelhaft, konnte das test-Qualitäts­urteil nicht besser sein.

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Bkaelble am 08.10.2024 um 15:00 Uhr
    „Speckstöckchen“

    Sie empfehlen mit Speck umwickelte Kauwurzeln als kalorienarme Leckerei für Hunde. Ich war gestern Abend in einer Fortbildung für Hundezahnpflege. Unter anderen wurde dort vor diesen Kauwurzeln gewarnt, da es dabei zu sogenannten Zahnfrakturen kommt. Das heißt, es splittern Teile der Zähne ab. Also Hände weg von Knochen, Wurzeln oder Hölzern!

  • Aro298 am 04.10.2024 um 11:22 Uhr
    Hundelekkerli, Urteil nicht überraschend...

    Das Testurteil ist für mich nicht verwunderlich, sondern bestätigt meine Haltung dazu.
    Mein Hund hatte nach dem "Genuss" von Romeo Lekkerli Pferd dermassen Verdauungsbeschwerden, die langwierig beim Tierarzt behandelt werden mußten und er somit auch dauerhaft Spezialfutter braucht und strengste Diät bedarf.
    Seitdem verwende ich für die Hundeschule und auch sonst Lekkerli in Form von seinem Hundefutter aus einem Futterbeutel. Geht genauso gut.

  • strega_di_misura am 26.09.2024 um 23:01 Uhr
    Oje…

    Bin zwar Katzenhalterin, aber kenne viele Hunde. Die meisten mögen Möhren, Salatgurke und Äpfel.
    Ich habe den Artikel gelesen um mich vielleicht mit dem einen oder anderen Leckerli einzuschleimen. Aber wenn alle ernährungsphysiologisch mit mangelhaft abgeschnitten haben, dann lieber doch nicht.