Eine Goldberg Capital Management Ltd. aus Großbritannien bot mit einem „Starlink-Team“ Aktien des US-Satellitenbetreibers an. Dazu nutzte sie verbotene Werbeanrufe.

Satelliten. Das US-Unternehmen Starlink betreibt ein Netzwerk und wird immer wieder als Lockvogel von Abzockern missbraucht. © imago images / Science Photo Library
Verbotener Werbeanruf ohne Einwilligung
Ein Mitarbeiter der Goldberg Capital Management Ltd. aus Littleport, Großbritannien, bot einem Finanztest-Leser im Juni 2024 per Telefon und E-Mail Aktien von Starlink an, dem Satellitenbetreiber von US-Milliardär Elon Musk. Die Aktien sind nicht börsennotiert. Der Leser sollte sie „reservieren“. Ein „Starlink-Team“ schickte ihm einen Vertrag zur Zeichnung. Er sollte bestätigen, alles verstanden zu haben. Der Haken war klein gedruckt, verklausuliert und in englischer Sprache: Käufer müssten „Accredited Investors“ sein. Im Klartext: Nur Reiche und Spitzenverdiener dürfen investieren. Die fehlende Erklärung ist problematisch, ebenso wie der Werbeanruf ohne Einwilligung des Lesers.
Bafin hat vor unseriösen Offerten gewarnt
Starlink wurde schon mehrfach als Lockvogel missbraucht. Die Finanzaufsicht Bafin hat seit 2022 schon vor sieben unseriösen Offerten der Aktien gewarnt (Suchtext „Starlink“ auf der Startseite eingeben). Goldberg Capital Management und das „Starlink-Team“ beantworteten unsere Fragen nicht, sie kommen auf unsere Warnliste.
Hinweis zur Warnliste Geldanlage der Stiftung Warentest
Die Warnliste Geldanlage listet alle Unternehmen, Geldanlageangebote und Dienstleistungen der vergangenen zwei Jahre auf, die die Stiftung Warentest negativ bewertet hat. Sie lässt sich kostenlos im Format PDF herunterladen. Sie umfasst mehrere Seiten und wird in der Regel einmal im Monat aktualisiert. Wenn zwei Jahre vergangen sind, werden Einträge gelöscht, wenn in der Zwischenzeit nicht erneut negativ berichtet wurde. Einträge, die älter als zwei Jahre sind und ohne Folgeberichterstattung blieben, sind ab dann nicht mehr auf der aktuellen Warnliste zu finden.
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