Geschirr­spüler mit Warm­wasser­anschluss Strom sparen beim Spülen

Geschirr­spüler mit Warm­wasser­anschluss - Strom sparen beim Spülen

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Die Spül­maschine mit Warm­wasser zu betreiben, kann Energie sparen – doch es kommt darauf an, wie das Warm­wasser erhitzt wird und wie weit sein Weg zum Geschirr­spüler ist.

Wasser aufwärmen kostet Energie und Geld

Leitungs­wasser ist rund 10 bis 15 Grad kalt. Zum Spülen und Trocknen heizen Geschirr­spüler das einlaufende Wasser meist bis auf etwa 50 bis 55 Grad Celsius auf. Das verbraucht viel Strom. Da erscheint es sinn­voll, den Zulauf der Spül­maschine direkt ans Warm­wasser anzu­schließen. Denn wenn das Wasser bereits warm im Gerät ankommt, kann der Geschirr­spüler Energie sparen.

Warm­wasser­anschluss tech­nisch meist kein Problem

Tech­nisch ist ein Warm­wasser­anschluss für die allermeisten Geschirr­spüler kein Problem – in der Regel findet sich ein Hinweis darauf in der Bedienungs­anleitung. Aber nicht immer lässt sich mit einem Warm­wasser­anschluss Strom sparen.

Warm­wasser­anschluss kann Programm­dauer verkürzen

Eine erste Energie­ersparnis ergibt sich über die Programm­dauer. Da das Aufheizen des Wassers bei einer Spül­maschine mit Warm­wasser­anschluss größ­tenteils entfällt, sind die Reinigungs­programme meist ein paar Minuten kürzer.

Lange Leitung heißt stärker nach­heizen

Je länger aber die Leitung vom Warm­wasser-Aufbereiter zur Spül­maschine, desto weniger energieeffizient funk­tioniert der Warm­wasser­anschluss. Grund: Das in der Anschluss­leitung stehende Wasser ist meist nicht wirk­lich warm, sondern abge­kühlt. Anfangs strömt dann – trotz Warm­wasser­anschluss – relativ viel kühles Wasser in die Maschine. Das muss der Geschirr­spüler dann mit Strom erhitzen, die Energie­ersparnis schwindet.

Doppelt erhitzen verschwendet Energie

Völlig unsinnig ist eine Spül­maschine mit Warm­wasser­anschluss, wenn das Leitungs­wasser sowieso elektrisch erhitzt wird. Dann muss das Gerät das Wasser nämlich ein zweites Mal elektrisch erhitzen. Wenn dann auch noch die Leitung lang ist, kann sich der Strom­verbrauch sogar erhöhen, statt zu sinken – Verbraucher zahlen drauf.

Nur solar ist wunder­bar

Wird das Warm­wasser umwelt­schonend über eine Solaranlage aufgeheizt, lohnt sich ein Warm­wasser­anschluss für Geschirr­spüler fast immer. Selbst wenn im Winter die Solar­energie nicht ausreicht: Mehr als die Hälfte des Jahres sorgt allein die Sonne für Warm­wasser.

Sauber wird das Geschirr so oder so

Ob warmes oder kaltes Wasser in den Geschirr­spüler fließt, ist übrigens egal. Wie gut das Geschirr gespült und getrocknet wird, hängt nicht von der Temperatur des einlaufenden Wassers ab. Programm­verlauf und Temperaturen beim Reinigen und Trocknen unterscheiden sich kaum.

Energie sparen mit dem Eco-Programm

Energie sparen lässt sich zudem mit dem Spar­programm „Eco“, das bei nied­rigeren Temperaturen spült, dafür aber mehrere Stunden braucht. In modernen Geschirr­spülern muss „Eco“ als Stan­dard­programm voreinge­stellt sein oder im Programm­menü als erstes angeboten werden.

Weitere Informationen erhalten Sie in unserem Geschirrspüler-Test.

Diese Meldung ist am 26. August 2010 auf test.de erschienen. Sie wurde am 11. März 2021 aktualisiert.

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13 Kommentare Diskutieren Sie mit

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • andytst am 22.06.2023 um 12:08 Uhr
    Welche Firmen bieten 2 Anschlüsse (sinnvoll) an?

    Hallo!
    Ich finde die Erwärmung mit Solarthermie der einzige ökologische Weg. Die ganze PV nützt nichts ohne preiswerte Langzeit-Speicher.
    Eine echte Lösung wären steuerbare Wärmetauscher, die mit in die Zirkulation eingebunden werden dürfen, da hat man dann die Trinkwasserverordnung am Hals. Hm.
    Eine alte Idee war bei Waschmaschinen die Flusensieb-Banane (das Gitter oä hinter dem Drehverschluss der „Wartungsöffnung“) durch einen kapillaren Wärmetauscher zu ersetzen, der am Besten mit solarem Dampf geheizt wird, jedesmal, wenn die Maschine normalerweise die Heizung anwerfen würde. Ohne Gerätebau-Kenntnisse geht das aber nicht. Würden Hersteller kooperieren, könnte man das sogar per Softwsre-Update nachrüsten. Eine Signalisierung wäre mit LED-Codes oder Morsen auf der Heizleistung oder Modulation des Brushless ohne Umbau möglich.
    Eine solch einfache Möglichkeit fehlt bei den Spülmaschinen, hier muss man zumindest einen Teil des Umwälzwassers dem Wärmetauscher zuführen.

  • vier56 am 22.05.2021 um 22:53 Uhr
    Eine Spülmaschine ist keine Waschmaschine!

    Wir haben seit ein paar Jahren Solarthermie auf dem Dach und sparen seitdem ca. 25-30% unseres vorherigen Gasverbrauchs ein. Seitdem hängt auch unsere Spülmaschine am Warmwasser und spart Strom. Heute habe ich zufällig die Anfangs-Temperatur gemessen. Gestern hatten wir den Tod unserer Spülmaschinenheizung zu beklagen und dachten, wir könnten vielleicht mit dem heißen Wasser aus der Leitung spülen. Aus dem Wasserhahn am Spülbecken lief es mit fast 60°. Als die Spülmaschine sich gefüllt hatte und mit dem Reinigen beginnen wollte, hatte es noch 40°, denn das warme Wasser trifft auf eine kalte Maschine und auf in der Regel nicht vorgeheiztes Geschirr und kühlt erst mal ganz schön runter. Das ist zu wenig, wenn die Maschine nicht nachheizen kann.
    Wäsche MUSS wegen vieler Fleckenarten langsam erhitzt und zum Vermeiden von Permanentplissee langsam abgekühlt werden, deshalb wäre da ein WW-Anschluss nicht nur im Sinne des Umwelt-, sondern auch des Textilschutzes Unsinn.

  • Gelöschter Nutzer am 19.03.2021 um 17:17 Uhr
    kaltes Wasser für den ersten Spülgang (Vorspülen)

    "Anfangs strömt dann – trotz Warm­wasser­anschluss – relativ viel kühles Wasser in die Maschine." - Ist das nicht eh sinnvoll für den ersten Spülgang?
    Es hängt natürlich davon ab, ob eine Zirkulationspumpe vorhanden ist und wie lang die Leitungen zwischen Warmwasserbereiter/-speicher und der Spülmaschine sind.
    Welcher Hersteller hat denn Spülmaschinen mit getrennten Kalt- und Warmwasseranschlüssen im Programm?

  • Ferrutest am 19.03.2021 um 11:30 Uhr
    Reinigungsleistung

    Noch eine Anmerkung zum Thema Warmwasseranschluss der Spülmaschine:
    Um eiweißhaltige Verschmutzungen zu lösen, ist es besser mit kaltem Wasser zu beginnen. Wird sofort mit heißem Wasser gearbeitet, könnte sich die Eiweißverschmutzung erst recht festsetzen.
    Möglicherweise ist dadurch die Reinigungsleistung etwas geringer. Sicherlich wird dieser Nachteil heute durch modernere Spülmittel ausgeglichen. Früher gab es jedenfalls einen Hinweis in der Bedienungsanleitung der Geräte, dass bei Anschluss an Warmwasser der Reinigungserfolg schlechter sein kann.
    Viele Grüße

  • cahewa am 14.03.2021 um 11:07 Uhr
    und Spülgänge der WaMa dann mit heißem Wasser?

    Also meine WaMa macht nach dem Waschen immer einige Spülgänge, um die Seife aus der Wäsche wieder herauszubekommen. Ich vermute mal, das verbracuht mehr Wasser als der eigentliche Waschgang.
    Bei WW-Anschluss muss ich die mit warmen Wasser machen. Das ist doch absurd!
    Dito das Vorspülen bei der SpüMa. Das findet ungeheizt statt. Da wollt ihr WW reinjagen?