Anleger in historischem Dilemma: Die Zinsrendite unter Einrechnung der Inflation ist so niedrig wie nie zuvor. Mit sicheren Zinsanlagen lässt sich die Kaufkraft nicht mehr erhalten. Eine Alternative zur Beimischung riskanter Anlagen sind inflationsindexierte Bundesanleihen.
Realrendite
Unter der sogenannten Realrendite versteht man die Zinsrendite unter Abzug der Inflation. Eine gängige Messlatte für das aktuelle Zinsniveau ist die Rendite einer zehnjährigen Bundesanleihe. Ende Oktober 2018 betrug sie 0,3 Prozent. Da die deutsche Inflationsrate bei 2,5 Prozent lag, ergab sich eine Realrendite von etwa minus 2,2 Prozent.
Rückblick
Die Realrendite war noch nie so niedrig wie heute. Selbst zwischen 1970 und 1974, als die Inflation im Durchschnitt auf fast 6 Prozent gestiegen war, erhielten Anleger real noch mehr als 1 Prozent Zinsen.
Gegenmittel
Mit sicheren Zinsanlagen lässt sich die Kaufkraft nicht mehr erhalten. Es bleibt nur die Beimischung riskanter Anlagen, etwa eines Aktien-ETF mit weltweiter Streuung. Anleger können zum Beispiel auf unser Anlagekonzept defensives Pantoffelportfolio mit 25 Prozent Aktienanteil setzen.
Anleihen mit Inflationsschutz

© Stiftung Warentest
Auchinflationsindexierte Bundesanleihen sind eine Überlegung wert. Sie orientieren sich an der Inflation in der Eurozone. Einen Vorteil gegenüber herkömmlichen Bundesanleihen bringen sie, wenn die Inflation künftig höher ausfällt, als heute vom Markt erwartet wird. Die aktuelle Markterwartung ist niedriger als die Inflationsrate für die Eurozone (2,1 Prozent). Die Europäische Zentralbank (EZB) hat als Zielmarke für die Inflation 2 Prozent gesetzt.
Tipp: In unserem wöchentlich aktualisierten Test Anleihen finden Sie neben klassischen Bundesanleihen auch inflationsindexierte Bundeswertpapiere mit Laufzeiten zwischen knapp 5 und 28 Jahren.
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