
Schnipp-Schnapp. Beim Formschnitt werden die jungen Triebe um etwa zwei Drittel gekürzt. © Westend61 / Gaby Wojciech
Am Johannistag (24. Juni) findet nicht nur der letzte Spargelstich statt, dem Garten tut jetzt auch eine Sommerfrisur gut. Fünf Tipps für den perfekten Johannisschnitt.
1. Hecken stutzen
Laubhecken wie Liguster oder Rotbuche sind seit ihrem Frühjahrsschnitt ordentlich wieder ausgetrieben. Damit die Gehölze ihre Form behalten, werden etwa zwei Drittel der neuen Triebe entfernt. Optimal ist eine Kontur, die sich nach oben hin verjüngt.
Bevor Sie die Heckenschere ansetzen, vergewissern Sie sich, dass keine Vögel mehr zwischen den Zweigen brüten. Kräftiger Rückschnitt ist während der Brutsaison von Anfang März bis Ende September verboten. Ein Formschnitt ist das ganze Jahr über erlaubt.
2. Wassertriebe an Obstbäumen entfernen
Apfel- und Birnbaum sowie Spalierobst bilden im Frühjahr − besonders nach zu starkem Rückschnitt − viele neue Triebe. Die senkrecht in die Höhe wachsenden Wassertriebe oder Wasserschosse können dem Baum Energie entziehen, indem sie zum Beispiel mit dem Hauptstamm konkurrieren. Sie können jetzt gut entfernt werden, denn zum Johannistag sind sie noch klein und nicht verholzt.
So gehts am besten: Klemmen Sie die grünen Triebe einfach zwischen zwei Finger und reißen Sie sie leicht schräg entgegen der Wuchsrichtung ab. Die Wunde heilt am Baum besser als ein Schnitt mit der Schere − die Technik nennt sich übrigens „Juniriss“. Lassen Sie beim Juniriss ein paar Wassertriebe stehen, um sie für den Kronenaufbau zu nutzen.
3. Buchsbaum und Co formen
Formgehölze wie Buchsbaum oder Zwergspindelstrauch lassen sich super mit einer Strauchschere rasieren. Wer keine hat, kann die Buchskugel auch gut mit einer Handheckenschere formen. Der Buchs verträgt Schnitte in verholzte Äste. Wacholder und Thuya sind da empfindlicher − sie treiben nur aus grünen Trieben wieder aus. Wer sie zu weit einschneidet, riskiert Löcher in ihrer Form.
4. Blütenpracht mehren
Die Weigelie ist zum Sommer hin meist schon verblüht. Wird der Busch direkt nach der Blüte geschnitten, bildet er eher frische Knospen, die im Spätsommer und Herbst erneut aufgehen. Die größte Blütenpracht bildet die Weigelie an einem vollsonnigen Standort. Einzelne Äste lassen sich leicht mit einer Gartenschere kappen.
Auch andere Frühjahrsblüher wie Forsythie und einige Spiersträucher sollten alle zwei bis drei Jahre spätestens zum Johannistag geschnitten werden, da sie ihre Knospen für das nächste Jahr im Sommer und Herbst anlegen. Werden sie erst im Winter gestutzt, kann die nächste Blüte ausfallen.
5. An bedeckten Tagen schneiden
Für alle Sommerfrisuren gilt: Wählen Sie eher bewölkte Tage für den Schnitt oder schneiden Sie am Abend. Das unterliegende Laub verträgt die pralle Sonne noch nicht so gut und kann sonst eintrocknen. Regnerisch oder zu feucht sollte es aber auch nicht sein, da dann Krankheitserreger wie Schimmelpilze eher in die Wunden eindringen.
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