
NAS-Ersatz. AVM Fritzbox 7590 AX mit externem USB-Laufwerk.
Von jedem Gerät und an jedem Ort auf daheim gesicherte Daten zugreifen - das bieten Netzwerkspeicher. Nur sind die Guten eher teuer. Günstiger geht es mit einer Fritzbox.
Die liebevoll aufgebaute Musiksammlung, unersetzliche Fotos, wichtige Dokumente – viele Daten sind zu wertvoll, um sie nur auf dem Laptop zu speichern. Und oft will man sie auch mit anderen teilen oder auf verschiedenen Geräten benutzen, zum Beispiel auf dem Smartphone einen Rechnungsbeleg aufrufen oder auf dem Tablet durch die Urlaubsbilder klicken. Viele sichern ihre Dateien darum in Cloud-Speicherdiensten wie Dropbox, Google Drive oder Microsoft Onedrive. Eine günstige Alternative ganz ohne Internet-Konzern haben viele zu Hause, ohne es zu wissen: Die weit verbreitete Fritzbox kann als Netzwerkspeicher dienen.
Mehr Kontrolle und Zugriff von überall
Netzwerkspeicher werden auch NAS genannt (für „Network Attached Storage“, also „netzgebundener Speicher“). Normalerweise ist das eine kleine Box, in der ein einfacher Server mit einer oder mehr Festplatten steckt. Sie wird an den Router angeschlossen - so können alle Computer und Smartphones im heimischen Netz darauf zugreifen, auch ein Zugriff von unterwegs über das Internet ist möglich.
Tipp: Wie NAS funktionieren und wie gut unterschiedliche Modelle abschneiden, ist in unserem Test von Netzwerkspeichern zu lesen.
Günstiger mit der Fritzbox
Nachteil der NAS-Lösung: Die von uns für gut befundenen Modelle kosten ab 250 Euro aufwärts. Für alle, die eine Fritzbox nutzen, gibt es eine günstigere Alternative: Die beliebten Wlan-Router können ein USB-Laufwerk als NAS einbinden. Diese Lösung spart doppelt Geld: Ein externes 2-Terabyte-Laufwerk gibt es schon für deutlich unter 100 Euro. Und in unserem Test verbrauchte eine Fritzbox im NAS-Betrieb mit USB-Laufwerk nur rund 1,5 Watt mehr als ohne diese Funktion. Die Netzwerkspeicher verbrauchten dagegen rund 7 bis 14 Watt.
Weniger Funktionen
Die Fritzbox-NAS stellt Dateien im lokalen Netzwerk und per Fernzugriff übers Internet bereit und bietet einen einfachen Medien-Server. Vielen wird das reichen. Mit dem Funktionsumfang eines eigenständigen NAS kann sie aber nicht mithalten, besonders die Geräte von Asustor, Qnap und Synology bieten viele Erweiterungsmöglichkeiten über Zusatz-Plugins.
Langsamer
Zudem arbeitet die Fritzbox merklich behäbiger - vor allem in den Werkseinstellungen. Ihr USB-Anschluss ist auf den langsamen USB-2.0-Standard voreingestellt. Man kann ihn auf USB 3.0 umstellen, aber auch dann übertrug sie in unserem Test Daten nur mit Geschwindigkeiten zwischen rund 60 und 530 Megabit pro Sekunde – gegenüber 90 bis 950 Megabit bei den „echten“ Netzwerkspeichern. Das Fritzbox-Tempo reicht für den Einsatz als Backup- oder Musik-Server. Wer öfter sehr große Datenmengen bewegt, spart mit „richtigen“ Netzwerkspeichern Wartezeit.
Mehr Transparenz
In einem Punkt hängt die Fritzbox die Konkurrenz ab: Als einzige im Test enthält die Datenschutzerklärung von AVM nur geringe Mängel. Offenbar nimmt der Berliner Anbieter das Thema ernster als die Konkurrenz aus Taiwan und den USA.
test-Fazit
Wer schon eine Fritzbox hat und die Funktionsvielfalt und das hohe Tempo eines Netzwerkspeichers nicht braucht, kann den Router als sparsame NAS-Alternative nutzen. Die Einrichtung ist nicht ganz trivial, aber von AVM gut beschrieben. Wer dagegen die volle Leistung eines echten Netzwerkspeichers will, findet die besten Geräte in unserem Test von Netzwerkspeichern.
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- Netzwerkspeicher dienen als zentraler Aufbewahrungsort für alle Daten im Haushalt. Der NAS-Test zeigt Unterschiede im Funktionsumfang und der Handhabung.
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Kommentarliste
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
Was ist ihrer Meinung nach den der Unterschied zwischen Netzlaufwerk und Cloud? Ist DropBox eine Cloud?
Die Fritz!Boxen können keine private Cloud anbieten, da die entsprechende App für Endgeräte schlicht nicht verfügbar ist.
Eine Fritz!Box kann den internen oder einen externen Speicher als Netzlaufwerk zur Verfügung stellen. Mehr nicht.