Energielabel an Haus­halts­geräten Auch Trockner jetzt mit neuem Energie-Etikett

Energielabel an Haus­halts­geräten - Auch Trockner jetzt mit neuem Energie-Etikett

Umge­labelt. Bei Trock­nern verschwinden die Klassen A+++, A++ und A+. © Getty Images / EU Kommission (M)

Seit Juli 2025 gilt ein strengeres Energielabel für Wäschetrockner, ähnlich wie seit 2021 für Kühl­schränke, Geschirr­spüler, Wasch­maschinen und Fernseher. Ein Über­blick.

Antworten auf die wichtigsten Fragen zum Energielabel

Tschüss, vorbei, ade. Das war es mit den Plus-Klassen − auch bei Wäschetrocknern. Seit Juli 2025 gilt für sie ein neues Energielabel. Die Frist für den Handel zum Umlabeln ist abge­laufen. Manche bisher klassen­beste Wäschetrockner mit A+++ sind jetzt nur noch ein C-Gerät. Wasch­maschinen, Kühlgeräte, Fernseher und Geschirr­spüler hatten schon am 1. März 2021 ein neues Energielabel bekommen. Hier beant­worten wir die wichtigsten Fragen dazu.

Ist das alte Label völlig weg?

Das alte Label auf Wäschetrock­nern verschwindet aus den Elektromärkten und Online-Shops – so wie bereits bei Wasch­maschinen, Kühlgeräten oder etwa Fernsehern. In der Über­gangs­zeit seit März 2025 mussten Anbieter die Wäschetrockner mit zwei Energielabeln in den Handel liefern. Das alte klebte auf dem Gerät, das neue war beigelegt. Seit dem 1. Juli 2025 ist Schluss damit: Nach diesem Stichtag mussten Händler auf den Wäschetrock­nern inner­halb von 14 Arbeits­tagen das neue Energielabel gut sicht­bar anbringen. Auch Auslaufmodelle musste der Handel umlabeln.

Was sind die wichtigsten Änderungen?

Die größte Veränderung springt sofort ins Auge: Die Plus-Klassen sind weg. Die neue Energieeffizienz­skala reicht von A bis G und nicht mehr wie bisher von A+++ bis D. Geblieben sind die Farben von grün bis rot. Im grünen Bereich für spar­same Geräte liegen jetzt die Klassen A bis C. Neu ist ein QR-Code oben rechts. Im unteren Teil des Labels sind manche Piktogramme mit Detail­angaben hinzugekommen, andere sind verschwunden.

Ist mein A+++-Wäschetrockner dann ein A-Gerät?

Einfach umrechnen nach dem Motto „Aus A+++ wird immer A“ lassen sich die Labels nicht. Die Mess­kriterien haben sich verändert, ebenso die Methode, wie die Energieeffizienz berechnet wird. Nach unseren ersten Beob­achtungen sind vorherige A+++-Wäschetrockner jetzt oft in die Kategorie B oder C einge­stuft. Natürlich hat sich damit nicht plötzlich die Energieeffizienz des Wäschetrock­ners verschlechtert. Die EU hat bloß ihre Kriterien verschärft. Und zwar so, dass es anfangs nur wenige Geräte es in die neue A-Klasse schaffen. So will die EU den Herstel­lern Druck machen und sie ermuntern, die Energieeffizienz ihrer Geräte weiter zu verbessern.

Gab es nicht früher schon mal A bis G?

Ja. Als die EU Mitte der 90er-Jahre das erste Label einführte, reichte die Skala auch von A bis G. Nach oben wurde sie bald um die Plus-Klassen erweitert, weil die Hersteller immer effizientere Geräte bauten. Unten wurden Klassen nach und nach abge­schnitten. G-, F- und E-Geräte verschwanden vom Markt, weil sie nicht mehr verkauft werden durften. Mit der neuen Skala will die EU die Über­sicht wieder­herstellen. Und nicht so bald wieder neue Plus-Klassen einführen müssen.

Wohin führt der QR-Code?

Er verlinkt zur Daten­bank „European product database for energy labelling“ (EPREL). Alle Hersteller, deren Geräte ein Energielabel tragen, müssen sie bei EPREL registrieren und die tech­nischen Daten dort hinterlegen, bevor sie die Produkte in der EU verkaufen dürfen. Alle Label müssen den QR-Code abbilden.

Was ist mit Back­öfen und anderen Geräten?

In den kommenden Jahren sollen auch Backöfen und Dunstabzugshauben ein neues Energielabel erhalten. Ein genauer Zeit­punkt steht noch nicht fest. Und irgend­wann kommt auch ein neues Label für Staubsauger. Die werden aber zurzeit wegen eines Gerichts­urteils in der EU ganz ohne Energieeffizienzlabel verkauft.

Wäschetrockner

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© EU Kommission

Grund­lage für die Bestimmung der Energieeffizienz­klasse ist das Eco-Programm. Auch alle weiteren Angaben wie etwa Programm­dauer, Füll­menge und Schall­emission beziehen sich darauf. Der Strom­verbrauch wird jetzt anders berechnet als früher und für 100 Trock­nungs­zyklen angegeben − auf dem alten Label stand ein Jahres­verbrauch. Die Schall­emissionen werden nun in Klassen einge­teilt – von A für bis zu 60 Dezibel bis D für mehr als 68 Dezibel.

Wie zuvor, steht nur auf den Energielabeln der Kondensationswäschetrockner die Kondensations­effizienz. Sie gibt an, wie viel Prozent der Feuchtig­keit, die der Trockner der Wäsche entzogen hat, am Ende als Wasser im Sammelbehälter des Gerätes landet. Neu ist, dass die Kondensations­effizienz nur noch in vier statt sieben Klassen einge­teilt ist − von A für mindestens 94 Prozent der kondensierten Feuchtig­keit bis D für weniger als 82 Prozent. Je höher die Zahl, desto dichter ist der Wäschetrockner und desto weniger Feuchtig­keit gelangt in den Raum.

Für Abluft-Wäschetrockner, die die erwärmte, feuchte Luft per Abluft­schlauch aus dem Raum führen, fehlt naturgemäß die Angabe zur Kondensations­effizienz. Ansonsten gleicht ihr neues Energielabel dem der Kondensations­trockner. Die künftigen Energieeffizienz­klassen sind allerdings so streng gelegt, dass Abluft­trockner und auch viele Kondensations­trockner ohne Wärmepumpe aufgrund ihres vergleichs­weise hohen Energieverbrauchs möglicher­weise vom Markt verschwinden.

Laut der ebenfalls am 1. Juli 2025 in Kraft getretenen Ökodesign-Verordnung für Wäschetrockner dürfen nur noch solche Geräte neu auf den Markt gebracht werden, deren Effizienz mindestens der Vorgabe für Klasse E auf dem neuen Energielabel entspricht. Geräte, die schon vorher im Handel waren, dürfen aber noch abver­kauft werden. Und kleine Trockner mit weniger als drei Kilogramm Füll­menge im Stan­dard­programm dürfen noch weiter mit schlechterer Effizienz produziert werden.

Wasch­maschinen

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© Getty Images / EU Kommission / Stiftung Warentest (M)

Alle Angaben auf dem Label gelten für das Energiespar­programm „Eco 40–60“, das Waschmaschinen seit dem 1. März 2021 haben müssen. Der Strom­verbrauch wird pro 100 Wasch­zyklen angegeben, der Wasser­verbrauch pro Wasch­zyklus. Zudem informiert das Label über die Programm­dauer, die Schleuder­effizienz und die Wäschemenge, die laut Anbieter in die Maschine passt.

Bei den Schall­emissionen nennt das Label den Spitzen­wert beim Schleudern und teilt sie in Schall­emissions­klassen ein. A bekommt, wer leiser schleudert als 73 Dezibel, D gibts ab 81 Dezibel.

Kühlgeräte und Gefriergeräte

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© Getty Images / EU Kommission / Stiftung Warentest (M)

Die Energieeffizienz von Kühlschränken gibt, vereinfacht gesagt, den Strom­verbrauch bezogen auf ein vergleich­bares Volumen an. Sie berück­sichtigt aber auch, ob etwa bei Gefriergeräten eine Abtau­funk­tion vorhanden ist oder ob es sich um ein Einbaugerät handelt.

Der Strom­verbrauch wird pro Jahr angegeben. Das Volumen des Kühl- und Tiefkühl­teils wird immer ohne Schub­laden oder Zwischenböden angegeben. Die Schall­emissionen sortiert das Label in eine Skala ein. Bei Kühlgeräten reicht sie von A für unter 30 Dezibel bis D für 42 Dezibel und darüber.

Fernseher

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© Getty Images / EU Kommission / Stiftung Warentest (M)

Die Energieeffizienz­klasse bezieht sich auf den Stan­dard­modus (SDR, Stan­dard Dynamic Range) und die Bild­diagonale − dadurch können größere Fernseher oft eine gute Effizienz­klasse erreichen, selbst wenn sie mehr Strom verbrauchen als kleine.

Der angegebene Strom­verbrauch gilt für 1 000 Stunden Normal­betrieb. Ausgewiesen wird zusätzlich der höhere Verbrauch und die Effizienz­klasse im HDR-Modus (High Dynamic Range). HDR-Bilder zeigen kräftigere Farben und Kontraste.

Das Label enthält neben der Bild­diagonalen in Zenti­metern und Zoll auch die Auflösung in Pixeln.

Geschirr­spüler

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© Getty Images / EU Kommission / Stiftung Warentest (M)

Grund­lage für die Bestimmung der Energieeffizienz­klasse ist das Spar­programm „Eco“, das alle Geschirrspüler haben müssen. Auch alle weiteren Angaben beziehen sich auf das „Eco“-Programm. Der Strom­verbrauch wird pro 100 Spül­zyklen angegeben, der Wasser­verbrauch pro Einzel­zyklus.

Das Label nennt die Anzahl der Maßgedecke, die laut Anbieter in die Maschine passen. Ein Maßgedeck besteht unter anderem aus mehreren Tellern, einer Tasse, einem Glas und Besteck. Zudem informiert das Label über die Programm­dauer. Die Schall­emissionen sind in eine Skala einsortiert − von A für weniger als 39 Dezibel bis D für 51 Dezibel und darüber.

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • halsbandschnaepper am 28.12.2022 um 11:11 Uhr
    Lampe = Leuchtmittel

    Kleine Begriffserklärung. Ein Lampe ist ein Leuchtmittel, das ist das Runde ding, dass man auch Birne nennt, das steckt man wiederum in eine Leuchte. Eine Nachttischlampe ist also eigentlich keine Lampe, sondern eine Leuchte.

  • 1Nachfrage am 28.11.2022 um 00:56 Uhr
    Lampen Klasse A?

    Wie im Text als auch von den Vorrednern erwähnt, stellt sich für mich die Frage nach der Realitätsnähe. Wenn man bei Lampen nach Klasse A sucht, findet man so viel was zwischen G und E liegt. Liegt das auch daran, dass die Hersteller ihre Lampen oft nicht mit den besten Leuchtmitteln auf den Markt bringen? Und wie groß ist der Unterschied hier wirklich? Sind ja mittlerweile fast immer Led's.
    Auch wenn ich bemüht bin, immer das Energiesparendste zu verwenden, gibt es Produkte die einen Mehrwert bieten, aber eine schlechte Energieklasse haben.
    Etwas Aufklärung über das Gefälle zwischen den einzelnen Klassen wäre hier sehr hilfreich.
    Vielen Dank im Voraus!

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 09.08.2022 um 14:44 Uhr
    Waschmaschinen, Waschmittelrückstände

    @Isargold: Wir bestimmen die Spülwirkung durch die sogenannte Alkalinitätsmethode. Die Wäsche wird nach Programmende (nach dem Endschleudern) aus der Maschine genommen und in einer anderen, sehr hochtourigen Schleuder nochmals geschleudert. Das hier ausgetriebene Restwasser wird auf Alkalität geprüft (titriert). Die Höhe der gemessenen Alkalität zeigt an, wie viel Waschmittelreste im Wasser sind, die sich nach dem letzten Schleudergang noch in der Wäsche befanden (Restfeuchte). Gemessen werden nur die gelösten Waschmittelbestandteile als Milliäquivalente pro kg (meq/kg). Wurde eine Waschmaschine im Prüfpunkt Spülen mit gut bewertet, so sind wenig Waschmittelrückstände da.
    Zum Defekt Ihrer Waschmaschine können wir aus der Ferne nichts sagen.

  • Isargold am 09.08.2022 um 12:43 Uhr
    Waschmaschinen

    Werden eigentlich auch die Waschmittelrückstände in frisch gewaschener Wäsche analytisch bestimmt? Das wäre eine sehr wichtige Untersuchung! Ich vermute stark, dass zu wenig Wasser zu erhöhten Chemikalienrückständen in der Wäsche führt.
    Ein Onkel von mir, wäscht die Wäsche daher zweimal, das zweite Mal mit niedriger Wassertemperatur und o h n e Waschmittel.
    Elektronische Miele-Waschmaschinen haben anscheinend auch nicht mehr die Robustheit von früher. Mein relativ neues Gerät (ca. fünf Jahre alt) bleibt im Programm Baumwolle 60 C mitten drin stehen. 40 C läuft durch. Ist das ein Elektronikfehler? Die Fehlermeldung sagt „Wasserzufuhr“. Ich habe abgeschraubt und geprüft, es liegt voller Wasserdruck an. Ich bin mal gespannt was die Anfahrt des Wartungsdienstes kostet?

  • gates am 03.03.2021 um 02:50 Uhr
    Gezielte Label-Verblendung der Verbraucher?

    Label sind mittlerweile längst zum reinsten Selbstbetrug verkommen.
    Es rechnet sich in den allers. Fällen monitär/ökölogisch ein noch funktion. Altgerät zu tauschen, von uralt Kühl-, sowie riesen Plasmag. vllt mal abgesehen.
    Gute Waschma. verbrauchen schon seit Mitte der 90er fast so wenig wie heutige, nämlich 39ltr./85-95KW/h. Weniger scheint techn. kaum s. möglich, wenn nicht nur sauber, sondern auch rein. bzw. halbwegs gründlich u. schonend gew. werden soll.
    25J. a. Miele/BSH laufen noch heute, brauchen bis auf vllt mal neue Dämpfer, keinerlei Wartung, alle Teile sind i.d.R. heute für kleines Geld noch zu bekommen.
    Heutige Geräte zerstören selbst nach Herstellerangaben, mehr o. weniger die Wäsche - halten gerade noch 3-5J. - dies sei politisch ausdrücklich so gewollt die Antwort!
    Resourcenverbr./Anwend./Lebenz./Entsor., also die g. Kette, neu/alt, inkl. z.B. d. unnötig schnell verschliss. Wäsche/Ressour., Fusseln, Peeling, Lochfrass, emitieren von Mikroplastik der ehrlichere Ansatz.