
Abdecken. Mit einem Concealer lassen sich Augenringe verstecken. Die Farbe des Concealers sollte etwas heller gewählt werden als der natürliche Hautton. © Getty Images
Dunkle Schatten unter den Augen stören. Wir sagen, welche Ursachen sie haben können, wie sie wieder verschwinden und auf welche Hilfsmittel Betroffene verzichten sollten.
Augenringe sind unbeliebt. Die bläulich-bräunlichen Schatten lassen das Gesicht müde, erschöpft und manchmal regelrecht krank aussehen. Je nach Jahreszeit können sie deutlicher hervortreten. Im Winter etwa, wenn die Haut im Gesicht blass ist, werden Augenringe besonders gut sichtbar.
Die Ursachen sind vielfältig – neben Veranlagung und Alter kommen auch bestimmte Lebensgewohnheiten infrage, selten sind ernst zu nehmende Krankheiten der Hintergrund. Die gute Nachricht: Mit einer gesunden Lebensweise lässt sich vielfach gegensteuern – und Kosmetikprodukte können die störenden Schatten kaschieren.
Manchmal helfen Sonnenschutzmittel
Grundsätzlich ist die Haut im Bereich der Augen bei allen Menschen dünn. Bei manchen ist sie aber so zart, dass das darunter liegende, stark verzweigte Blutgefäßnetz kräftiger durchschimmert als bei anderen. Hatten schon die eigenen Großeltern oder Eltern häufig dunkle Schatten unter den Augen, können die Gene dafür verantwortlich sein, dass auch nachfolgende Generationen über Augenringe klagen.
Auch eine Hyperpigmentierung im Bereich der Unterlider kann die Schatten verstärken: Zellen in der Haut produzieren dann besonders viel Melanin – und ein Überschuss dieses natürlichen Hautpigments kann dunkle Flecken verursachen.
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Mit dem Alter wird die Haut dünner
Zusätzlich kann das Alter eine Rolle spielen. „Bei kleinen Kindern sind Augenringe seltener, weil unter der Haut noch kleine Fettpölsterchen vorhanden sind. Das Unterhautfettgewebe um die Augen wird mit zunehmendem Alter aber weniger, und auch die Haut wird immer dünner“, sagt Privatdozentin Dr. Maja Hofmann, Oberärztin an der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie der Universitätsklinik Charité in Berlin. Mit fortschreitendem Alter steige so auch die Wahrscheinlichkeit, dass unter den Augen dunkle Ringe sichtbar werden.
Rauchen, Alkohol, Stress – der Lebenswandel zählt
Auch der eigene Lebenswandel kann sich auf das Aussehen der Augenpartie auswirken. „Bei Rauchern zum Beispiel verengen sich die Blutgefäße, das Bindegewebe wird schlechter mit Blut versorgt, die Haut wirkt dünner und durchlässiger und Augenringe treten häufiger auf“, sagt Dr. Hofmann.
Zudem können Alkohol, Stress, Schlaf- und Flüssigkeitsmangel verantwortlich sein. Auch wenn es nicht immer leicht fällt: Wer für ausreichend Ruhepausen und Entspannung sorgt, viel trinkt, mit Alkohol und Zigaretten sparsam umgeht oder am besten ganz darauf verzichtet, kann dunkle Augenringe mindern.
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Im Zweifel lieber zum Arzt gehen
Treten Augenringe verstärkt auf und kommen Müdigkeit sowie Abgeschlagenheit hinzu, können Infekte wie eine Erkältung oder Grippe ursächlich sein. Offenbar hängen die dunklen Schatten dann mit der Durchblutung zusammen. „Der Körper schaltet auf Abwehr und setzt die Blutzellen zur Virenabwehr ein. Im Gesicht wirkt man dadurch schnell blass, elend und unterversorgt“, erklärt Charité-Ärztin Hofmann.
Nur in seltenen Fällen stecken ernsthafte Erkrankungen hinter Augenringen – etwa Fehlfunktionen von Schilddrüse, Leber, Galle oder den Nieren. „Ob das der Fall ist, kann nur ein Arzt oder eine Ärztin abklären“, sagt Hofmann. „Häufig ist es aber schwierig, die genaue Ursache zu finden.“
Genug Eisen im Blut?
Blass, müde, kurzatmig – wer zu wenig Eisen im Blut hat, kann unter diesen Symptomen leiden. Ob tatsächlich ein Eisenmangel vorliegt, können nur der Arzt oder die Ärztin mithilfe eines Bluttests zuverlässig bestimmen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung rät klar davon ab, eisenhaltige Nahrungsergänzungsmittel auf eigene Faust einzunehmen. Sie sollten „nur nach diagnostizierter Unterversorgung und in Absprache mit einem Arzt“ eingenommen werden.
Kühlen und schminken
Kosmetikprodukte und Hausmittel bekämpfen zwar nicht die Ursachen, können aber immerhin dafür sorgen, dass störende Augenringe weniger sichtbar sind. Oberärztin Hofmann rät zu vorsichtigem Kühlen der Augenpartie. „Eine Kühlpackung für die Augen sollte allerdings nicht aus dem Gefrierfach kommen, sondern nur aus dem Kühlschrank“, rät sie. „Durch die Kälte wird die Durchblutung gefördert. Außerdem gehen Schwellungen zurück, unter denen manche Menschen zusätzlich leiden.“
Concealer sind Abdeckcremes speziell für die Augenpartie. Typischerweise werden sie in Form von Stiften oder kleinen Tuben verkauft. Sie haben eine hohe Deckkraft und Haftfestigkeit. Der Concealer wird im inneren Augenwinkel und unterm Auge hauchdünn aufgetupft und nach außen hin sanft ausgeblendet. Ideal ist es, wenn das Produkt eine Nuance heller ist, als der natürliche Hautton.
Bleichprodukte besser meiden
Mehr schaden als nutzen können dagegen Kosmetika, die hautbleichende Inhaltsstoffe wie Arbutin oder Hydrochinon enthalten. „Hydrochinon steht im Verdacht, Krebs zu erzeugen“, schreibt das Bundesinstitut für Risikobewertung. In Europa ist Hydrochinon in kosmetischen Mitteln mit wenigen Ausnahmen verboten. Arbutin darf zwar weiterhin zum Einsatz kommen, allerdings nur in klar begrenzten Konzentrationen, die der wissenschaftliche Ausschuss für Verbrauchersicherheit der EU, kurz SCCS, festgelegt hat. Das Problem an Arbutin: Durch Stoffwechselprozesse in der Haut kann es gesundheitskritisches Hydrochinon abspalten.
Ebenfalls keine gute Wahl sind Hämorrhoidensalben. Zwar wird den Produkten nachgesagt, dass sie gegen Augenringe und -schwellungen helfen sollen. Im Zweifel verursachen die enthaltenen Wirkstoffe gegen Schmerzen, Brennen und Juckreiz aber Hautreizungen im Gesicht oder allergische Reaktionen.
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