
Aufhören lohnt sich in jedem Alter. Es verbessert die Gesundheit sowie die Lebenserwartung. © Getty Images
Was bringen Entwöhnungskurse, Nikotinpflaster, Akupunktur oder der Umstieg auf die E-Zigarette? So setzen Sie den Vorsatz „Nichtraucher werden“ in die Tat um.
Raucherquote sinkt, Todesfälle steigen
In Deutschland raucht derzeit ungefähr jeder vierte Erwachsene – etwa 26 Prozent der Männer und 19 Prozent der Frauen. Das geht aus dem aktuellen Tabak-Atlas des Deutschen Krebsforschungszentrums hervor. Die Raucherquote ist seit 2003 gesunken. Ein Grund dafür könnten gesundheitspolitische Maßnahmen der letzten Jahre sein, darunter Rauchverbote, erhöhte Tabaksteuern, Schockbilder auf Zigarettenschachteln. Doch noch immer erkranken viele Raucher an Krebs: Allein in Deutschland waren es 2018 etwa 85 000. Rund 127 000 Menschen starben an gesundheitlichen Folgen des Rauchens. Das entspricht rund 13 Prozent aller Todesfälle. Seit 2013 ist dieser Wert sogar gestiegen.
Das bietet unser Special Rauchstopp
Hilfen für den Ausstieg. Die Gesundheitsexperten der Stiftung Warentest sagen, welche allgemeinen Tricks und Motivationshilfen den Ausstieg erleichtern können, was psychologische Maßnahmen wie Raucherentwöhnungskurse bringen und was von anderen nicht-medikamentösen Hilfen wie Akupunktur und Hypnose zu halten ist. Und sie erklären, wie die Nikotin-Abhängigkeit eigentlich entsteht.
Medikamente. Wir stellen Ihnen rezeptfreie Nikotinpflaster, Kaugummis und Lutschtabletten von Marken wie Nicorette und Nicotinell und rezeptpflichtige Tabletten wie Zyban und Champix vor.
Aufhören ist für die Gesundheit immer gut
Die gute Nachricht: Aufzuhören lohnt sich in jedem Alter und verbessert Gesundheit sowie Lebenserwartung. Was logisch klingt, ist inzwischen durch Studien belegt (siehe Meldung Rauchstopp lohnt in jedem Alter). Selbst langjährige Raucher erholen sich erstaunlich gut, wenn sie den Giften aus Tabakqualm nicht mehr ausgesetzt sind. Eine Aufstellung des Deutschen Krebsforschungszentrums informiert beispielsweise: Nach drei Tagen bessert sich die Funktion der Atemwege. Nach einer Woche sinkt der Blutdruck. Binnen weniger Jahre verringert sich das Risiko für Krebs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, teilweise auf das Niveau lebenslanger Nichtraucher. Wer bereits an einer zigarettenbedingten Krankheit leidet, erhöht durch den Rauchstopp die Erfolgsaussichten der Therapie.
Auch die Psyche profitiert
Mancher Raucher würde sein Laster aufgeben, fürchtet aber, dass sich psychische Probleme dann verstärken oder das Sozialleben leidet. Zu Unrecht, zeigt eine Studienauswertung der Cochrane-Organisation. Über 100 Studien mit rund 170 000 Personen ergaben: Wer für mindestens sechs Wochen mit dem Rauchen aufhört, tut Körper und Psyche Gutes. Depressionen, Ängste und Stress gingen infolge des Rauchstopps zurück, positive Gefühle und Wohlbefinden nahmen zu.
Es gibt viele gute Grunde aufzuhören
Viele Raucher haben schon überlegt aufzuhören. Die eigene Gesundheit kann ein Grund sein oder eine Schwangerschaft. Manche möchten Geld sparen, jünger aussehen oder ihren Kindern ein gutes Vorbild sein. Auch das Coronavirus kann ein Grund sein aufzuhören: Studien deuten daraufhin hin, dass Raucher ein erhöhtes Risiko für einen schweren Covid-19-Verlauf haben. Weitere Risikogruppen, und wie Sie sich vor dem Corona-Virus schützen, haben wir in unserem Corona-Special – Gesundheit, Schutzmaßnahmen zusammengestellt.
E-Zigarette zum Abgewöhnen?
Der Ausstieg ist alles andere als leicht. Nikotin kann stark süchtig machen. Viele Abstinente vermissen zudem schmerzlich das Ritual des Rauchens. Immer mehr Raucher wechseln zur elektrischen, kurz E-Zigarette. Es gibt davon diverse Variationen. Alle funktionieren ähnlich: Ein Heizelement verdampft eine Flüssigkeit (Liquid) mit oder ohne Nikotin. Nutzer ziehen den Dampf über ein Mundstück ein. Ob E-Zigaretten langfristig ein wirksames Hilfsmittel gegen Nikotinsucht sind, ist nicht erwiesen. Offiziell zugelassen als Raucher-Entwöhnungsmittel sind sie nicht.
Eine Sucht ersetzt die andere
Aktuelle Studienergebnisse zeigen, dass viele Raucher, die auf E-Zigaretten umsteigen, zwar vom Glimmstängel loskommen. Aber sie geraten dafür in eine Abhängigkeit von E-Zigaretten. Wie schädlich diese langfristig sind, ist unklar. Denn es fehlen aussagekräftige Langzeitstudien. Eine ausführliche Zusammenfassung der Studienlage zu E-Zigaretten finden Sie in unserem Special Ist Dampfen weniger gefährlich als Rauchen?.
Dieses Thema wird regelmäßig aktualisiert. Jüngstes Update: 18. Mai 2021.
-
- Vielen Rauchern fällt der Ausstieg schwer. Helfen können dabei Nikotinersatzprodukte – bei starken Rauchern vor allem, wenn Nikotinpflaster und Kaugummis kombiniert...
-
- Laut Werbung sind Tabakerhitzer wie Iqos und Glo besser als Zigaretten, weil sie weniger Schadstoffe freisetzen. Dennoch: Viele Fragen zu Risiken sind noch ungeklärt.
-
- Die einen preisen das Dampfen als harmlose Alternative zum Rauchen. Die anderen warnen vor unbekannten Gesundheitsgefahren der E-Zigaretten. Fakt ist: E-Zigaretten...
Diskutieren Sie mit
Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
Kommentar vom Administrator gelöscht. Grund: Auf Wunsch des Users
Kommentar vom Administrator gelöscht. Grund: Schleichwerbung
@MW777: Ihr Hinweis darauf, dass Sie mit 50.000 Dampfern zu tun haben, legt den Rückschluss nahe, dass Sie mit diesem Thema gewerblich verbunden sind. Händler, Interessenvertreter u.a. dürfen auf test.de gern mitdiskutieren, jedoch nur mit offenen Visier. Uns ist wichtig, dass die Mitlesenden klar erkennen können, ob hier ein Verbraucher spricht oder die Interessenvertretung eines Verbandes, ein Anbieter o.ä. (maa)
Das "American Council on Science and Health" hat 2 Studien veröffentlicht:
The effects of nicotine on human health - Consumer version
http://de.scribd.com/doc/195348573/The-effects-of-nicotine-on-human-health-Consumer-version
und
Nicotine and Health
http://de.scribd.com/doc/195347257/Nicotine-and-Health
Kernaussagen aus beiden Publikationen:
Raucher rauchen zwar wegen dem Nikotin….aber sie sterben am Rauch.
Nikotin ist kein Karzinogen. Es ist nicht giftig in der Menge wie sie in Zigaretten abgegeben wird.
Viele Raucher und sogar Ärzte sind der falschen Annahme, dass das Nikotin der krebserregende Inhaltsstoff der Zigarette ist….
Diese Publikation zeigt ganz klar auf, dass es die Inhaltstoffe, die durch Verbrennen einer Zigarette entstehen - der RAUCH - für die todbringende Krankheiten verantwortlich sind und nicht das Nikotin", sagt Dr. Elizabeth Whelan, Präsidentin der ACSH. "Alle Raucher sollten darüber informiert werden!"
Zum Nikotin, ich denke Sie haben sich nicht richtig informiert.
Nikotin macht nur im Zusammenhang mit anderen, in Tabak enthaltenen Stoffen, bei der Verbrennung süchtig.
Es gibt keine Nikotinsucht.
Ich zitiere abermals Dr. Martina Pötschke-Langer vom deutschen Krebsforschungsinstitut im Dezember 2003
"Die magische Formel für Tabakabhängigkeit laute schlicht "Nikotin plus hoher pH-Wert"."
Zum Verstehen: https://de.sott.net/article/1146-Studie-Nikotin-alleine-macht-nicht-suchtig-es-sind-andere-Tabakstoffe
und hier die Studie https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19176807