
Wer öfter am Automaten Briefmarken kauft, kennt das Problem: Zuviel gezahltes Geld wird in Briefmarken ausgegeben. So sammeln sich mit der Zeit viele Marken mit Miniwerten von beispielsweise einem oder drei Cent. test.de erklärt, wie man den Markenstapel verkleinern kann – und wie nicht.
Alles aufkleben – klappt nicht
Die Deutsche Post gibt zwar keine Höchstgrenze an, mit wie viele Marken Briefe frankiert werden dürfen. Fest steht jedoch: Es dürfen nur so viele Briefmarken aufgeklebt werden, dass die Sendung noch maschinell lesbar ist. Dafür müssen die Marken in der sogenannten Frankierzone geklebt werden. Die wiederum ist in den Grundlagen für „automationsfähige Briefsendungen“ definiert: Sie befindet sich auf der Adressseite in der rechten oberen Ecke und ist beim Standardbrief „ab dem rechten Rand 74 Millimeter lang, ab dem oberen Rand 40 Millimeter breit“. Das reicht mit etwas Schummelei nur für drei Automatenmarken.
Alles umtauschen – klappt nur bedingt
Am einfachsten wäre es, die vielen Marken in eine einzige mit größerem Wert umzutauschen. Doch das ist regulär nicht drin. Nur wenn die Marken laut der Deutschen Post so verdorben sind, dass sie nicht mehr verwendet werden können, dürfen Kunden sie in einer Filiale gegen neue Marken eintauschen. Das geht bis zum Wert von 50 Euro. Die Stückelung ist frei wählbar.
Passende neue Marken ziehen
Am Automaten können Kunden per Wunschwerttaste einen beliebigen Wert eingeben. Wer einige Marken gesammelt hat, kann so den Restbetrag bis zum benötigten Porto mit einer passenden Wahlbriefmarke auffüllen.
Die kommende Portoerhöhung nutzen
Die ab Januar 2015 geltenden neuen Portoregeln der Deutschen Post bieten wegen krummer Beträge die Chance, alte Marken mit Miniwert zu nutzen. Für den Standardbrief sind statt 60 Cent 62 Cent fällig. Postkarten und Standardbriefe ins Ausland verteuern sich um 5 Cent auf 80 Cent. Der Kompaktbrief bis 50 Gramm wird hingegen um 5 Cent billiger und kostet dann 85 Cent.
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Neben den blechernen Automaten gibt es ja noch die Marke aus dem Webbrowser, unter https://internetmarke.deutschepost.de erwerbbar.
Hier gilt seit jeher, dass Ergänzungsmarken aus anderen Vertriebswegen unzulässig sind ("Mischfrankierung") und bislang konnte man die ungültig gewordenen Internetmarken des Vorjahrs einfach per Kundenservice zurückgeben und auf neue Marken verrechnen lassen.
2015 soll es hier spezielle Internet-Zusatzmarken à 2¢ geben, behauptet jedenfalls die eFiliale (--> https://www.efiliale.de/markenset-selbstklebend-20-x-2-ct-motiv-ergaenzungsmarke).
Internetmarken sind bequem, da man sie selber auf geeignete Umschläge oder Aufkleber (z.B. Avery 3474) aufdrucken kann, sie verfallen jedoch, wenn man sie 36 Monate im Schreibtisch schlummern lässt.
Also Briefe kommen auch an, wenn man sie mit Marken zupflastert. Ggf. kann es dabei aber zu Verzögerungen kommen. In der Praxis hatte ich damit aber noch nie Probleme.
Nachdem ich eine 5¢-Briefmarke hatte, wollte ich die nächsten Marken einfach so abholen, dass ich 55¢ zu viel einschmeiße. Ich habe ausgezahlt bekommen: 6x 60¢, aber dann keine 55¢ sondern 1x 45¢ und 1x 10¢. Selten dämliches System, wenn man auf 60¢-Auszahlungen drückt, oder?
Der Brief mit den drei kleinen Marken ist aber angekommen, und zwar ohne "Schummelei".