Badreiniger im Test

So haben wir getestet

Badreiniger im Test - Günstig glänzt

Kalk­entfernung. Um zu prüfen, wie gut ein Reiniger Kalk löst, werden zuvor abge­wogene Marmorscheiben in pure Reinigungs­flüssig­keit getaucht. © Stiftung Warentest

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Im Test: Zwölf klassische Badreiniger, inklusive zwei Ökoprodukte, sowie vier Kraft- und Kalk­reiniger. Eines der Mittel ist laut Anbieter bis auf Anwendungs­hinweise und Deklaration gleich zu einem anderen. Dies prüften wir auf Plausibilität. Einkauf: März bis April 2024. Preise: Anbieterbefragung im Juli 2024.

Reinigen: 45 %

Die Wirkung gegen Kalk und Seifenreste prüften wir in Anlehnung an die IKW-Empfehlung zur Qualitäts­bewertung von Badreinigern (SÖFW-Journal 129/3–2003).

Badreiniger im Test - Günstig glänzt

Gewichts­verlust. Je weniger die Marmorscheibe nach dem Bad in Reinigerflüssig­keit wiegt, desto mehr Kalk hat der Reiniger entfernt. © Stiftung Warentest

Um die Wirkung gegen Kalk zu prüfen, wogen wir Scheiben aus Carrara-Marmor und tauchten sie für eine definierte Zeit in die Reinigerflüssig­keit. Dann spülten wir die Scheiben ab, trock­neten sie und wogen sie erneut. Je größer der Gewichts­verlust, desto mehr Kalk hatte ein Mittel gelöst.

Badreiniger im Test - Günstig glänzt

Seifen­prüfung. Auf die mit Ruß einge­färbten Seifenflecken tropften wir je 0,5 Milliliter Reiniger auf. Der Testsieger (links) entfernte den Schmutz in fünf Minuten gut, ein anderes Produkt (rechts) nur mangelhaft. © Stiftung Warentest

Wie gut ein Reiniger Seifenreste entfernt, ermittelten wir mit einem Seifen-Ruß-Mix; wie gut sie Rost zu Leibe rückten, prüften wir mit Eisen-III-Chloridlösung und Natron­lauge. Den Schmutz trugen wir auf weiße Fliesen auf und ließen die Reiniger darauf einwirken. Drei Fachleute beur­teilten nach einer definierten Zeit visuell die Ergeb­nisse. Um zu testen, ob die Mittel Kalkbeläge verhindern, sprühten wir kalkhaltiges Wasser auf schwarz­glänzende Fliesen, die wir zuvor mit den Reinigern behandelt hatten. Zwei Fachleute beur­teilten visuell das Ergebnis.

Sprüh- und Haft­verhalten: 10 %

Zwei Expertinnen bewerteten, wie gleich­mäßig sich die Reiniger in der Sprüh- und Schaum­funk­tion verteilen und wie schnell der Schaum auf senkrechten Fliesen abfließt.

Materialschonung: 15 %

Die Reiniger wurden auf zehn badtypische Materialien wie Sanitärkeramik und verchromte Flächen aufgetragen. Zwei Fachleute untersuchten, ob die Mittel Spuren hinterlassen.

Zusätzlich testeten wir in Anlehnung an Din 53 449 T 1–3 sowie die IKW-Empfehlung zur Qualitäts­bewertung von Badreinigern (SÖFW-Journal 129/3–2003), ob die Reiniger Kunststoffe angreifen und Korrosion verursachen. Dafür tauchten wir verschiedene Kunst­stoff­stäbe und galvanisierte Kunst­stoff­plätt­chen in die Reiniger. Zwei Fachleute begut­achteten nach definierten Zeit­abständen, ob Risse und Korrosion auftreten.

Hand­habung: 10 %

Fünf geschulte Prüf­personen beur­teilten die Anwendungs­hinweise, unter anderem auf Lesbarkeit und Verständlich­keit. Eine Expertin prüfte die Deklaration zum Beispiel auf die Voll­ständig­keit der Gefahren- und Sicher­heits­hinweise und über­prüfte das Etikett in Hinblick auf Konformität mit den Vorgaben der Detergenzien­ver­ordnung (EG) und des Gefahr­stoff­rechts. Ob Daten­blätter zu den Produkten im Internet erhältlich sind, wurde ebenfalls über­prüft.

Während der Anwendung ermittelten die fünf Prüf­personen, wie viel Reiniger nötig ist, um einen Quadrat­meter Fläche in Sprüh- und Schaum­funk­tion gleich­mäßig zu benetzen. Sie bewerteten unter anderem die Ergonomie des Griffes, ob der Reiniger zielge­richtet ausgebracht wird und ob es dabei zum Haut­kontakt mit dem Mittel kommt.

Umwelt und Gesundheit: 20 %

Ein Experte berechnete, wie viel Wasser erforderlich ist, um kritische Stoffe in den Reinigern so stark zu verdünnen, dass sie nicht mehr toxisch wirken. Je mehr Wasser nötig ist, desto größer die Gewässerbelastung. Mittels Modell­rechnung ermittelten wir, in welchem Maße einzelne Inhalts­stoffe in Flüssen und Seen Wasser­organismen gefährden können.

Die Beur­teilung der ökologischen Eigenschaften wurde auf Basis der Einzel­stoff­bewertung mithilfe des „Expositions-Wirkungs-Modells“ durch­geführt. Ergänzend erfolgte eine vergleichende Bewertung der Gesamt­formulierung, die auf dem Beschluss der Europäischen Kommis­sion zur Festlegung von Umweltkriterien für Reinigungsmittel für harte Oberflächen (EU) (2017/1217/EU) und der vom Hauptausschuss Detergenzien über­arbeiteten DID-Liste basiert.

Wir bewerteten den Verpackungs­aufwand. Das Augen­reizungspotenzial der Reiniger ermittelten wir mit einem Rote-Blutkörperchen-Test in Anlehnung an EURL ECVAM-DB-ALM: INVITTOX Nr. 37 Protokoll (2010). Wir untersuchten photome­trisch die Hämolyse der Erythrozyten, wenn diese mit der Reinigerflüssig­keit in Kontakt kommen, sowie die Denaturierung von freigesetztem Oxyhämoglobin und bewerteten das Ergebnis nach einer Fünf-Punkte-Klassifizierung.

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Abwertung

Folgende Abwertung haben wir einge­setzt: Ab der Note Befriedigend für Reinigen werteten wir das test-Qualitäts­urteil ab. Je schlechter das Urteil, desto stärker ist der Abwertungs­effekt.

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 09.10.2024 um 14:44 Uhr
    Testwunsch Nischenprodukte

    @icediver: Vielen Dank für die Anregung bezüglich der Produkte der Direktvertriebe, die wir gerne an das zuständige Untersuchungsteam weiterleiten.

  • icediver am 08.10.2024 um 21:46 Uhr
    Bitte mehr „Nischenprodukte“

    Ich habe mich sehr gefreut als ich sah das die Produkte von blaue Helden und Everdrop es in den Test geschafft haben (wenn auch nur als Schnelltest). Immer mehr „hippe“ Marken drängen auf den Markt und werben damit besonders umweltverträglich und gleichzeitig wirksam zu sein. Das dem nicht so ist, hat man in eben diesem Schnelltest gesehen. Ich möchte Sie ermutigen, auch weiterhin abseits der meistverkauften Marken wenigstens ein oder zwei Nischenprodukte oder kleinere Marken mit in Tests einzubeziehen (generell). Interessant wären auch mal Direktvertriebe wie Jemako oder Prowin im Bereich von Reinigungsmitteln. Vielen Dank

  • helgajochen am 06.10.2024 um 22:21 Uhr
    Verpackungsaufwand viel zu hoch

    Alle Produkte sind in Einweg-Flaschen mit Einweg-Sprühpistolen verpackt, dieser Verpackungsaufwand wird mit "Sehr gut" bis "Befriedigend" bewertet.
    Ich verstehe diese in meinen Augen viel zu gute Bewertung nicht. Es gibt Badreiniger auch in Nachfüllbeuteln, das halte ich für deutlich weniger umweltschädigend, und nur das sollte eine sehr gute Note erhalten.
    Flaschen und Sprühpistolen sind nach meiner Erfahrung so stabil, dass man sie mehrere Jahre benutzen kann.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 23.02.2023 um 08:30 Uhr
    Testwunsch Badreiniger

    @Micael: Leider können wir Ihnen keine Einschätzung dazu geben, ob und wie sich die Reinigungsprodukte geändert haben. Ihren Wunsch bezüglich einer neuen Untersuchung geben wir gerne an das zuständige Untersuchungsteam weiter. Vielen Dank dafür.

  • Micael am 22.02.2023 um 13:33 Uhr
    Domol Kalk&schmutz Rezept geändert?

    Bei uns im Haus ist Domol als schmerzend beim einatmen der Dämpfe und schlechter in der Reinigungswirkung als
    Bref Power Kalk & Schmutz im direkten Vergleich aufgefallen. Hat man bei Domol die Rezeptur geändert oder bei Bref aufgesattelt? Ein erneuter Test wäre hilfreich.
    Danke
    Micael