
Was taugen Staubwedel und Mikrofasertücher? Das hat die Stiftung Warentest untersucht. © Stiftung Warentest
Was nimmt Staub am besten auf? Im Test: zehn Staubwedel und sechs Mikrofasertücher. Zwei Wedel entfernen Staub gut, Tücher können es allerdings meist besser.
Staubwedel und Mikrofasertücher im Test
- Testergebnisse für 6 Staubtücher 04/2021
- Testergebnisse für 10 Staubwedel 04/2021
Liste der 16 getesteten Produkte
Staubmagneten und Staubfangprofis im großen Putztest
Von ihren Anbietern mit Namen wie „Staubmagnet“, „Staub-Zauber“ oder „Staubfangprofi“ beworben, sollen elektrostatische Wedel und Tücher quasi magnetisch Staub und Haare anziehen, festhalten und so den Schmutz flott und gründlich entfernen. Im großen Putztest hat die Stiftung Warentest ermittelt, wie wirksam zehn Wedel mit Handgriff und sechs Tücher Staub aufnehmen und halten können.
Das bietet der Staubentferner-Test der Stiftung Warentest
- Testergebnisse. Spontex, Swiffer und Vileda und Co: Unsere erste Tabelle zeigt Bewertungen für zehn Staubwedel, davon neun Wegwerfwedel, deren Bezüge nach Gebrauch in den Hausmüll gehören sowie ein Produkt mit waschbarem Bezug. Unsere zweite Tabelle zeigt Bewertungen für sechs Staubtücher – drei waschbare Mikrofasertücher sowie drei Wegwerfstaubtücher. Getestet haben wir Staubaufnahme, Staub halten sowie Handhabung.
- Kaufberatung und Tipps. Wir sagen, wie Sie effektiv Staub entfernen, welche Spezialisten für trockenes Wischen gut abschneiden, was die Testsieger auszeichnet, worin die Vor- und Nachteile von Wedeln und Tüchern bestehen, und welche Produktklasse Umwelt und Klima am wenigsten belastet.
- Heftartikel. Wenn Sie das Thema freischalten, erhalten Sie Zugriff auf das PDF zum Testbericht aus test 4/2021.
Zwei Marken-Wedel entfernen den Staub gut
Das Testergebnis bei den Wedeln offenbart ein deutliches Leistungsgefälle zwischen den Kandidaten. Nur zwei Modelle bekannter Marken putzen gut. Handels- und Drogeriemärkte wie Edeka, dm und Rossmann haben oft eigene, ähnliche Staubentferner im Sortiment. Vier schneiden ausreichend, drei mangelhaft ab. Bei neun Wedeln im Test handelt es sich um Wegwerfprodukte. Ist der Bezug verdreckt, landet er im Müll. Für den nächsten Einsatz muss ein neuer Bezug auf den Handgriff gezogen werden. Das einzige Modell mit waschbarem Bezug im Test ist nur ausreichend.
Die Tücher sind wahre Staubfresser

Waschbare Tücher. Nach dem Waschen wieder zum Putzdienst bereit. © Stiftung Warentest / Ralph Kaiser
Durchweg als wahre Staubfresser erweisen sich die geprüften Staubtücher. Sie schneiden gut ab. Das gilt sowohl für die drei waschbaren Produkte als auch für die drei Einwegtücher, die nach Gebrauch in den Hausmüll gehören. Und was die Nachhaltigkeit betrifft, schlagen die Mikrofasertücher die meisten Wedel gleich um Längen. Denn: Die Staubwedel haben im Vergleich zu ihnen einen recht hohen Materialverbrauch (siehe unten).
Staubentfernen: Von Glas über Holz bis Tastatur
Um zu ermitteln, was die Staubentferner leisten, führten unsere Prüfer sie mit immer gleichen Handbewegungen und gleichem Wischdruck über die verstaubten Flächen − einen glatten Holztisch, geriffeltes Glas, über Holz- und Kunststoffleisten sowie Metallflächen mit Schlitzen und eine Computertastatur. Die genau abgewogene, stets gleich auf den Flächen verteilte Menge Prüfstaub entsprach typischem Hausstaub, wie er sich auf Büchern, Fernsehern und Möbeln niederlässt.
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Mehr als 90 Prozent Staub aufgenommen
Auf glatten Flächen nehmen alle neuen Tücher mehr als 90 Prozent des verteilten Staubs auf und halten ihn größtenteils fest. Selbst nach mehrmaliger Nutzung gelingt es den meisten noch, mehr als 80 Prozent einzusammeln. Strukturierte Flächen säubern aber nur zwei der drei waschbaren Tücher gut. Weiterer Vorteil: Sie sind zwar vergleichsweise teuer, dafür aber sehr langlebig. 50 Wäschen in der Maschine überstehen die waschbaren Tücher im Test problemlos und erweisen sich danach noch als staubhungrig.
Mikrofasern im Vorteil
Ihren Erfolg verdanken moderne Staubtücher synthetischen Fasern, etwa aus Nylon oder Polyester. 60-mal feiner als menschliches Haar sind Mikrofasern dennoch sehr stabil. Durch Reibung auf der Oberfläche können sich die engmaschig gearbeiteten, oft flauschigen Gewebe statisch aufladen, sodass Haare an ihnen haften bleiben. Weiteres Plus: Anders als Staubtücher aus Baumwolle, die eher kehren, schließen sie feine Partikel in den Hohlräumen zwischen den Fasern ein und halten sie fest.
Staubwedel und Mikrofasertücher im Test
- Testergebnisse für 6 Staubtücher 04/2021
- Testergebnisse für 10 Staubwedel 04/2021
Die meisten Wedel putzen schlecht

Wegwerfwedel. Der Griff bleibt. Ist der Bezug verdreckt, landet er im Müll. © Stiftung Warentest / Ralph Kaiser
Die elektrostatischen Wedel sollen ähnlich funktionieren wie moderne Staubtücher. Doch die meisten putzen auf glatten Oberflächen nur mittelmäßig. Und sie versagen fast vollständig, wenn sie den Staub aus Rillen, Schlitzen und Riefen aufnehmen sollen. So verteilen sie ihn eher oder schieben ihn in den Ecken zusammen, statt ihn zu entfernen. Das wenige, was sie aufnehmen, fällt größtenteils gleich wieder heraus.
Ein Wedel hält den Staub am besten fest
Das einfache Saubermachen gelingt nur mit zwei Einwegwedeln ähnlich gut wie mit Staubtüchern. Der beste Wedel im Test hält den eingesammelten Schmutz sogar als einziger insgesamt sehr gut fest. Seine Fasern sind zusätzlich mit Mineralöl und Wachs imprägniert, sodass die erfassten Teilchen an ihnen haften bleiben. An schwierigen Stellen wie strukturierten Oberflächen lassen aber selbst die guten Wedel mehr Staub liegen als so manche Tücher.
Staubtücher putzen die Wedel weg
In unserem Ökovergleich schneiden Wegwerfwedel am schlechtesten ab – vor allem aufgrund ihres recht hohen Materialverbrauchs. Ein Griff und viele Ersatzpackungen sind notwendig, um die Staubmenge zu entfernen, die Basis des Vergleichs ist. Deutlich nachhaltiger sind die waschbaren Staubtücher im Test. Der Materialverbrauch schlägt bei ihnen kaum zu Buche. Die Wäschen in der Maschine wirken sich am stärksten aus, haben hier aber wenig Einfluss aufs Klima.
Staubwedel und Mikrofasertücher im Test
- Testergebnisse für 6 Staubtücher 04/2021
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Ich bin bzgl. des Ressourcenverbrauchs doch recht verwundert ob des hohen Anteils der Wäsche der Tücher. Theoretisch kann ich mir das vorstellen, aber praktisch kommt so ein kleines Tuch einfach mit in eine Trommel rein, die eh laufen soll. Dafür ist doch immer noch etwas Platz, sodass ich das als zu vernachlässigen empfinde. Theorie vs. Praxis. 😉
@anno1082: Sie können das Vileda Microfibre Magic Staubtuch bei dm, Baumärkten wie Obi und Bauhaus sowie im Vileda-Shop kaufen (Se)
Ich bin nun durch alle gängigen Geschäfte durch und kann diesen Artikel im Handel nicht finden.
Ich war im Raum Berlin und Barnim bei Müller, Rossmann DM, Kaufland, Rewe, Edeka, EdekaCenter .
Nirgends wird dieser Artikel verkauft. amazon ist für mich keine Option und bei anderen Online Händlern werden in der Regel Versandkosten verlangt.
Wo haben Sie diesen Artikel erworben?
@Stiftung_Warentest am 07.05.2021 um 11:36:
Danke für diese Klarstellung!
@Solinger, @test1409: Wir haben im Lauf unserer Untersuchung auch nach dem Faserverlust durch Waschen geschaut. Nach 50 Wäschen der Tücher wogen sie genausviel wie vorher. Sie weisen eine große Langlebigkeit auf und haben auch im Alter noch die Fähigkeit Staub aufzunehmen. Die Faser ist sehr stabil. Es gibt also weder Material- noch Leistungsverlust. Sie werden im Hausmüll entsorgt.
Fleece-Pullover und Kleidung aus Acryl verlieren in der Waschmaschine die meisten Fasern.
Baumwolltücher sind keine wirkliche Alternative: Bei der industriellen Baumwollproduktion werden viele Pestizide eingesetzt und der Wasserverbrauch ist enorm. Der Anbau von Bio-Baumwolle ist noch zu gering um die Unmengen an Kleidung u.v.m., die weltweit produziert werden abzudecken. (Se)