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Alle Testergebnisse für Sonnenschutz fürs GesichtPrüfmethodik
Die Stiftung Warentest prüft regelmäßig Sonnenschutzmittel. Falls ein Produkt den angegebenen Sonnenschutzfaktor nicht einhält oder keinen hinreichenden UVA-Schutz bietet, werten wir das als K.-o.-Kriterium und führen keine weiteren Prüfungen an dem betreffenden Produkt mehr durch. Das Urteil Einhalten des UV-Schutzes sowie das Qualitätsurteil lauten dann Mangelhaft.
Im Test
14 Sonnenschutzmittel speziell fürs Gesicht, darunter ein Produkt mit Naturkosmetik-Siegel. Alle Produkte haben ein hohes oder sehr hohes Schutzniveau: Sonnenschutzfaktor 50 oder 50+. Wir kauften die Produkte von Juli bis September 2024 ein. Die Auswahl der Produkte erfolgte im Rahmen eines internationalen Gemeinschaftstests, überwiegend nach Marktbedeutung. Hierbei berücksichtigten wir Sonnenschutzmittel aus Drogerien, Apotheken, Parfümerien und Direktvertrieb. Die Preise erfragten wir bei den Anbietern im Januar 2025.
Einhalten des UV-Schutzes: 45 %
UVB-Schutz (angegebener Sonnenschutzfaktor) und UVA-Schutz: Beides ermittelten wir mithilfe der Methode ISO 23698:2024 (Measurement of the sunscreen efficacy by diffuse reflectance spectroscopy). Die HDRS-Methode kombiniert einen In-vitro-Test mit einer Prüfung mit Testpersonen, mit der keine Hautrötung erzeugt wird. Im Probandentest trugen wir die Produkte standardisiert auf Testfelder am Rücken auf. Dann bestimmten wir mithilfe eines speziellen Messkopfes, wie viel von einer kurzzeitig aufgebrachten definierten UV-Dosis reflektiert wird.
Zusätzlich trugen wir die Mittel auf durchsichtige Kunststoffplättchen auf und ermittelten, wie viel UV-Strahlung sie durchließen. Aus den Ergebnissen beider Messungen berechneten wir den Sonnenschutzfaktor und den UVA-Schutz. Dieser muss laut Empfehlung der EU-Kommission mindestens ein Drittel des auf dem Produkt deklarierten Sonnenschutzfaktors betragen.
Ergaben sich Unstimmigkeiten zwischen dem Ergebnis und der Angabe des Herstellers, wurde die entsprechende Prüfung zur Absicherung mit den Methoden Din EN Iso 24444:2022 und oder Din EN Iso 24443:2021/2022 wiederholt.
- Din EN Iso 24444: Um den Effekt von Sonne auf der menschlichen Haut zu simulieren, setzten wir unter kontrollierten Laborbedingungen Hautareale der Testpersonen einer definierten UVB-Licht-Dosis aus. Auf die Testfelder trugen wir die Sonnenschutzmittel in standardisierter Weise auf. Die Mittel sollen bewirken, dass sich die Haut im Vergleich zum unbehandelten Zustand erst nach einer höheren Dosis UV-Licht rötet. Wir überprüften, ob die Produkte die angegebene Schutzwirkung vor UVB-Strahlen entfalteten.
- Din EN Iso 24443: Wir trugen die Produkte in definierter Weise auf durchsichtige Kunststoffplättchen auf und ermittelten, wie viel UVA-Strahlung sie dann noch durchließen. Die Werte setzten wir in Beziehung zum jeweils auf den Produkten angegebenen Sonnenschutzfaktor – sie müssen laut Empfehlung der EU-Kommission mindestens ein Drittel dieses Faktors betragen.
Anwendung und Hautgefühl: 25 %
Je 22 Probandinnen und Probanden wendeten die anonymisierten Produkte im Gesicht unter Aufsicht im Prüflabor an. Sie wurden aufgefordert, die Produkte reichlich aufzutragen, also so, wie es üblicherweise bei Sonnenschutzmitteln der Fall ist.
Danach beurteilten die Testpersonen, wie gut sich die Produkte anwenden lassen im Hinblick auf Konsistenz, Verteilbarkeit, Einziehen/Absorption, Weißeln, Klebrigkeit und Fettigkeit. Zudem beurteilten sie das Hautgefühl – dafür bewerteten sie Hautglanz (Glow), Glätte, Spannungsgefühl, Trockenheit, Geschmeidigkeit und Hautgefühl an sich.
Kritischer Stoff DnHexP: 5 %
Produkte, die den UV-Filter Diethylamino Hydroxybenzoyl Hexyl Benzoate (DHHB) laut Inhaltsstoffliste enthalten, haben wir auf den Weichmacher Di-n-hexylphthalat (DnHexP) untersucht.
Folgende Methode setzten wir ein:
- Das Phthalat Di-n-hexylphthalat wurde mittels GC-MS/MS bestimmt (Gaschromatographie mit Tandem-Massenspektrometrie)
Nutzungsfreundlichkeit der Verpackung: 10 %
Je 22 Testpersonen beurteilten, wie gut sich die Sonnenschutzmittel-Verpackungen öffnen und wiederverschließen lassen. Wir erfassten unter anderem, ob sie eine Originalitätssicherung aufweisen, die vor unbefugtem Öffnen schützt. Zudem überprüften wir, ob Hinweise zur Trennung und Entsorgung auf den Verpackungen aufgebracht sind. Wir ermittelten den Anteil des Inhalts, der sich maximal entnehmen lässt, ohne die Verpackung zu zerstören. Umverpackungen bewerteten wir negativ.
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Alle Testergebnisse für Sonnenschutz fürs GesichtDeklaration und Werbeaussagen: 15 %
Wir prüften, ob die empfohlenen Anwendungshinweise der EU für Sonnenschutzmittel angegeben und vollständig waren. Weiterhin prüften wir die Werbeaussagen und ob die Angaben auf den Verpackungen der EU-Kosmetikverordnung entsprechen. Je 22 Testpersonen beurteilten zudem spezifische Werbeaussagen zu Anwendung und Hautgefühl. Drei Fachleute bewerteten die Leserlichkeit und Übersichtlichkeit auf den Produkten.
Abwertungen
Abwertungen sorgen dafür, dass sich Produktmängel deutlich auf das Qualitätsurteil auswirken und sind mit einem Sternchen *) gekennzeichnet. Folgende Abwertungen setzten wir ein:
- War das Urteil für Kritischer Stoff DnHexP Ausreichend, konnte das Qualitätsurteil maximal eine Note besser sein.
- War die Nutzungsfreundlichkeit der Verpackung ausreichend, werteten wir das Qualitätsurteil um eine Note ab.
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Alle Testergebnisse für Sonnenschutz fürs Gesicht-
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@thomaselsner: Dass in jetzig Zeiten jemand Umweltaspekte völlig egal findet, finde ich, mit allem Respekt, etwas befremdlich. Aber das nur am Rande. Unabhängig von der Frage der Verteilung der 5% Wertungsanteil bei entfallendem Gruppenurteil ist es ja durch die detaillierte und transparente Darstellung des Urteils bei Warentest generell jedem und jeder möglich, sich die persönlich entscheidenden Aspekte herauszusuchen. Simples Beispiel: Wenn bei einem Reinigungsmittel die Umweltbilanz sehr gut, die Reinigungswirkung aber mangelhaft ist, werde ich mich als Konsument*in nicht dafür entscheiden. Bei dem von mir genutzten Produkt in diesem Test war die fast die Hälfte der Wertung ausmachende Einhaltung des Sonnenschutzes 1,0, das Hautgefühl mit 2,4 um 0,3 Punkte schlechter als beim Testsieger, der kritische Stoff ebenfalls 1,0. Die 0,3 Punkte Abstand zum Testsieger im Gesamturteil kamen durch die schlechtere Bewertung von Verpackung und Deklaration zustande. Das war dann für mich egal.
@Sabine1111: Pigmente mineralischer Filter wie Titan- und Zinkoxid werden von Herstellern häufig zu Nanopartikeln vermahlen, damit sie sich nicht als weißer Film auf der Haut ablagern. Sie müssen aber auf der Packung in der Liste der Inhaltsstoffe mit dem eingeklammerten Wörtchen „Nano“ gekennzeichnet werden.
Gesunde Haut gilt als weitgehend sichere Barriere. Nanoteilchen in Kosmetika gefährden bei gesunder Haut die Gesundheit nach derzeitigem Wissensstand nicht. Für wunde oder verletzte Haut gibt es laut Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) dagegen keine Entwarnung, weil hierzu keine gesicherten wissenschaftlichen Erkenntnisse vorliegen. Die Gefahr, dass Nanopartikel aus Sonnencremes über die Atemwege in den Körper gelangen, ist generell als gering einzuschätzen.
Unter dem nachfolgenden Link finden Sie einen ausführlichen Faktencheck zum Thema „Schadet Sonnencreme der Umwelt?“:
www.test.de/Test-Sonnencreme-und-Sonnenspray-fuer-Erwachsene-4868984-6125140/
Schade, dass Stifung Warentest nach all den Jahren noch nicht gelernt hat mal zu schauen ob sich Umweltgifte in den empfohlenen Produkten befinden. Wie nanopartikel, schwer abbaubare Polymere. Ich weiß Sie sind nicht Ökotest, aber sowas heutzutage noch zu ignorieren ärgert mich. Grüße in Hoffnung auf Besserung.
@Kroete1: Sonnenschutzmittel fürs Gesicht versprechen mitunter eine „leichte“ oder „ultra-leichte“ Pflege. Sie sollen der Haut in der Regel vor allem Feuchtigkeit spenden, keinen fettigen Film hinterlassen und schnell einziehen. Das gefällt vor allem Menschen, die nach dem Eincremen noch Make-up und andere dekorative Kosmetikprodukt benutzen möchten. Möglich ist es natürlich auch, eine klassische Sonnencreme auch für das Gesicht zu nutzen. Dabei aber die Augenpartie aussparen. Die Produkte sind in der Regel anders zusammengesetzt und können so leichter ins Auge kriechen. Zuverlässig schützende klassische Sonnencremes gibt es schon für rund 1 Euro je 100-Milliliter. Spezielle Gesichtssonnenschutzcremes sind oft deutlich teurer.
@grogu: Lippenpflegeprodukte haben wir bislang nur hinsichtlich einer möglichen Belastung durch Mineralölbestandteile untersucht (test 10/2023). Produkte mit UV-Schutz waren in diesem Test nicht vertreten. Ihre Anregung nehmen wir aber gerne auf und leiten sie an unsere Fachabteilung weiter.