
Trübes Farbspiel. Zitrus-Limonaden unterscheiden sich sowohl in Farbe als auch Klarheit – im Bild von sehr leicht trüb über leicht trüb bis trüb. © Stiftung Warentest
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Testergebnisse für 29 LimonadenIm Test: 29 süße Erfrischungsgetränke der Sorte Zitrus, davon 4 Bioprodukte und 8 mit Süßungsmitteln (Süßstoffen). Wir wählten vor allem marktbedeutende Limonaden unterschiedlicher Verpackungsarten (PET, Glas und Aluminium-Dose) aus und kauften im Februar und März 2025 ein. Die Preise erfragten wir bei den Anbietern im Mai 2025.
Sensorisches Urteil: 45 %
Fünf geschulte Prüfpersonen verkosteten die anonymisierten, circa 16 Grad Celsius kalten Limonaden unter gleichen Bedingungen, aber in unterschiedlicher Reihenfolge – auffällige und fehlerhafte mehrmals. Sie beschrieben Aussehen, Geruch, Geschmack, Mundgefühl, Nachgeschmack. Der erarbeitete Konsens war Basis der Bewertung.
Alle sensorischen Prüfungen wurden in Anlehnung an die Methode L 00.90–22 der Amtlichen Sammlung von Untersuchungsverfahren (ASU) nach § 64 Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch (Allgemeiner Leitfaden zur Erstellung eines sensorischen Profils) durchgeführt.
Schadstoffe: 15 %
Wir bewerteten Chlorat und Nitrat. Ethanol und Methanol waren unauffällig. Metalle waren nicht nachweisbar.
Folgende Methoden setzten wir ein:
- Den Chloratgehalt bestimmten wir mittels Flüssigkeitschromatografie in Verbindung mit Massenspektrometer (LC-MS/MS).
- Den Nitratgehalt analysierten wir ionenchromatografisch in Anlehnung an IFU-Methode.
- Auf Ethanol und Methanol prüften wir mittels Headspace-Gaschromatografie in Verbindung mit Flammenionisationsdedektor (GC-FID) in Anlehnung an Methode OVI MA-AS312–03A.
- Auf Metalle (Blei, Kupfer, Zink, Eisen, Zinn, Quecksilber, Kadmium, Arsen, Nickel und Aluminium) prüften wir in Anlehnung an ASU-Methoden.
Zucker und Süßstoffe: 15 %
Wir bestimmten den Zuckergehalt und bewerteten ihn jeweils pro 500 Milliliter Limonade für Kinder (7 bis 9 Jahre) und Erwachsene (25 bis 64 Jahre) nach den Empfehlungen – demnach sollten Grundschulkinder nicht mehr als 40 Gramm täglich zu sich nehmen, Erwachsene nicht mehr als 50 Gramm.
Wir bewerteten den Zusatz von Süßstoffen und überprüften Höchstmengen und akzeptable Tagesdosen. Wir sehen den Einsatz von Süßstoffen eher kritisch, da diese beispielsweise eine Gewöhnung an weniger Süße verhindern. Den Zusatz von Süßstoffen in Erfrischungsgetränken beurteilen wir daher als bestenfalls noch befriedigend.
Folgende Methoden setzten wir ein:
- Wir bestimmten den Gehalt an Glukose, Fruktose und Saccharose mittels Flüssigkeitschromatografie in Anlehnung an IFU-Methode und berechneten den Gesamtzuckergehalt.
- Den Gehalt der deklarierten Süßstoffe prüften wir mittels Flüssigkeitschromatografie in Verbindung mit UV/VIS-Detektor und Massenspektrometer (UPLC-DAD-MS/MS) in Anlehnung an ASU-Methode.
Verpackung: 10 %
Drei Personen testeten die Handhabung: Öffnen, Verschließen, Auslaufschutz. Wir prüften die Restentleerbarkeit der Gebinde sowie Einweg-, Mehrweg- und Pfandangaben. Wir bewerteten Mehrweg- besser als Einwegflaschen, da sie wiederbefüllt werden.
Einweg aus 100 Prozent recyceltem PET (Rezyklat) schneidet besser ab als Flaschen mit geringerem oder ohne Rezyklat-Anteil. Diesen Anteil ließen wir uns von den Anbietern belegen, weil er analytisch nicht überprüfbar ist. Einheitliche Mehrwegpoolflaschen bewerteten wir besser als individuell gestaltete Flaschen. Die Deckel der Glasflaschen prüften wir auf chlorierte Kunststoffe.
Deklaration: 15 %
Wir beurteilten, ob die Angaben auf der Verpackung lebensmittelrechtlich vollständig und korrekt sind. Wir prüften zudem, ob etwa der Fruchtsaftanteil oder der Zusatz von Süßungsmitteln auf der Vorderseite steht, außerdem Werbeaussagen. Drei Fachkundige bewerteten Leserlichkeit und Übersichtlichkeit.
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Testergebnisse für 29 LimonadenWeitere Untersuchungen
Wir bestimmten verschiedene Parameter, um den physiologischen Brennwert zu berechnen. In die Berechnung gingen der Zuckergehalt (berechnet aus Glukose, Fruktose, Saccharose), der analysierte Gehalt an organischen Säuren (Zitronen-, Isozitronen-, Äpfel- und Weinsäure) und der Ethanolgehalt ein. Zudem analysierten wir das Aromaspektrum mittels GC-MS in Anlehnung an ASU-Methode und prüften die Authentizität der eingesetzten Zitrusaromen und Fruchtsäfte.
Die mikrobiologische Qualität war nicht zu beanstanden. Untersucht wurde jeweils ein Gebinde auf folgende Mikroorganismen: Aerobe mesophile Koloniezahl (Gesamtkeimzahl), Enterobacteriaceae, Escherichia coli, Hefen, Schimmelpilze und Alicyclobacillus.
Weitere charakteristische Parameter waren ebenfalls Bestandteil der Untersuchung: Dichte, Brix-Wert, pH-Wert, Gesamtsäure, Kohlendioxidgehalt, Formolzahl, L-Ascorbinsäure, Mineralstoffe (Natrium, Kalium, Kalzium, Magnesium, Phosphor), Metalle (Arsen, Kadmium, Quecksilber, Kupfer, Zink, Zinn, Nickel, Eisen), flüchtige Säuren, Sulfat und Chlorid.
Abwertungen
Abwertungen bewirken, dass sich Mängel verstärkt auf das Stiftung-Warentest-Qualitätsurteil auswirken. Sie sind mit *) gekennzeichnet:
- Lauteten das Sensorische Urteil oder das Schadstoffurteil Ausreichend, konnte unser Qualitätsurteil nur eine halbe Note besser sein.
- Ab der Note Befriedigend im Urteil Zucker und Süßstoffe werteten wir unser Qualitätsurteil ab. Je schlechter die Urteile, desto stärker war der jeweilige Abwertungseffekt.
- Das Einzelurteil Süßstoffe bestimmte das Gruppenurteil Zucker und Süßstoffe. Bei ausreichender Deklaration werteten wir unser Qualitätsurteil um eine halbe Note ab.
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Testergebnisse für 29 Limonaden-
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Kommentarliste
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@Anleger: Leider ist es ein Grundproblem unserer Testarbeit, dass wir in unseren Untersuchungen nicht alle am Markt erhältlichen Limonaden prüfen und nicht alle Verbraucherwünsche erfüllen können. Mit diesem Dilemma müssen wir und leider auch unsere Leserinnen und Leser leben.
Im Test sind 29 süße Erfrischungsgetränke der Sorte Zitrus, davon 4 Bioprodukte und 8 mit Süßungsmitteln (Süßstoffen) enthalten. Wir wählten vor allem marktbedeutende Limonaden unterschiedlicher Verpackungsarten (PET, Glas und Aluminium-Dose) aus.
Wenn ein Produkt nicht im Testfeld berücksichtigt wurde, ist dies nicht mit einer Negativwertung verbunden. Es sind schlicht und einfach Kapazitätsgründe, die dem Umfang unserer Tests Grenzen setzen.
Warum wurde ALDI mit Zucker nicht getestet, wenn man LIDL testet?
Damals war die Cola-Light noch Testsieger (2,1) und alle zuckerhaltigen Colas wurden stärker abgewertet.
"Zusatzstoffe überprüfen wir, in der Regel bewerten wir sie aber nicht. Bei Süßstoffen in Limonaden haben wir bewusst eine Ausnahme gemacht. Wir sehen ihren Einsatz eher kritisch".
Wenn ich das richtig verstanden habe, sieht StiWa Süßstoff und Zucker nun gleichermaßen kritisch?
Ich bin überrascht, wie gut zuckerhaltige Limonaden hier im Vergleich zu Limonaden mit Süßungsmitteln abschneiden.
@HDler: Bei der Vielzahl an Limonaden auf dem Markt spielt die Marktbedeutung bei der Auswahl eine maßgebliche Rolle. Einbezogen wurden die verkaufsstärksten Limonaden mit und ohne Süßungsmittel, aber auch die Geschmacksvielfalt und andere Verbraucherinteressen haben wir nicht außer Acht gelassen. Schwebeteilchen bewerten wir nicht negativ. Beim Zuckergehalt konnten wir bestenfalls ein „Befriedigend“ vergeben, was zu einer leichten Abwertung des Gesamturteils führt. Unser Credo: Je weniger Zucker desto besser. Das Produkt mit dem geringsten Zuckergehalt von rund 4 g/100 ml geht da in die richtige Richtung. In unserer Bewertung haben wir uns am Zuckergehalt einer selbstgemachten Apfelsaftschorle im Verhältnis Saft-Wasser-Mix 1:3 (rund 3 g/100 ml) orientiert.
@MichaelElste: Orangina haben wir uns genau angesehen, aber wegen des Fruchtfleisches nicht miteinbezogen, da Fruchtfleisch in Limonade eher untypisch ist.