Welt-HPV-Tag Kassen­ärzte werben für mehr Impfungen gegen Papillomaviren

Welt-HPV-Tag - Kassen­ärzte werben für mehr Impfungen gegen Papillomaviren

Für alle. Die Impfung gegen Humane Papillomaviren (HPV) schützt nicht nur Mädchen, auch Jungen profitieren. © Westend61 / Mareen Fischinger

Humane Papillomaviren (HPV) können Krebs­erkrankungen hervorrufen. Eine Impfung schützt davor. Bis zum 18. Geburts­tag zahlen alle Kassen den Pieks, viele auch noch danach.

HPV welt­weit stark verbreitet

Mehr Impfungen gegen Humane Papillomaviren (HPV): Das ist das Ziel des Welt-HPV-Tags am 4. März, bei dem die von der Europäischen Union unterstützte Initiative Part­nERship to Contrast HPV (PERCH) für die Immunisierung wirbt.

In Deutsch­land unterstützt etwa die Kassen­ärzt­liche Bundes­ver­einigung die Impf-Initiative zum Welt-HPV-Tag. Sie weist darauf hin, dass humane Papillomaviren zu den häufigsten sexuell über­trag­baren Erregern gehören und sich fast alle Menschen im Laufe des Lebens mit HPV anste­cken, oft bereits beim ersten Sexual­kontakt. Die Viren können Krebs am Gebärmutterhals, an After, Penis, in Mund oder Rachen auslösen.

Trotz der Wichtig­keit der Impfung sind die Impf­quoten in Deutsch­land derzeit nied­rig. Unter den 15-jährigen Mädchen sind derzeit nur die Hälfte durch die voll­ständige HPV-Impfung geschützt, teilt das Robert-Koch-Institut (RKI) mit. Bei 15-jährigen Jungen ist es rund ein Drittel.
Tipp: Die Stiftung Warentest bietet eine Einschät­zung und Wissens­wertes zur HPV-Impfung.

Impfung senkt Erkrankungs­risiko

Eine Impfung schützt wirk­sam vor den gefähr­lichsten HPV-Typen und kann dadurch das Risiko für bestimmte Krebs­erkrankungen senken, so die Ständige Impf­kommis­sion (Stiko), die für Impf­empfehlungen zuständig ist. Bei einer früh­zeitigen Impfung vor dem ersten sexuellen Kontakt ist der Schutz am höchsten. Die Impfung verringert zusätzlich auch Infektionen bei zukünftigen Sexual­part­nerinnen und -part­nern.

Die Stiko rät daher seit 2007 zur Immunisierung bei Mädchen und seit 2019 auch bei Jungen im Alter von neun bis 14 Jahren. Versäumte Impfungen können bis zum 18. Geburts­tag nachgeholt werden.

Erfolgt die Impfung bis zum Alter von 14 Jahren, sind insgesamt zwei Impf­stoff­dosen nötig. Ab einem Alter von 15 Jahren sind drei Impf­stoff­dosen vorgesehen.

Kassen zahlen auch als Zusatz­leistung

Die gesetzlichen Krankenkassen über­nehmen die Impfung generell bei Kindern und Jugend­lichen bis zum 18. Geburts­tag. Die meisten der 68 Kassen aus unserem Krankenkassenvergleich zahlen im Rahmen ihrer Zusatz­angebote auch für die HPV-Impfung bei älteren Versicherten – allerdings in ganz unterschiedlichem Umfang und zu unterschiedlichen Bedingungen. So gibt es Kassen, die den Schutz nur bis zum 26. Lebens­jahr für Frauen und Männer über­nehmen, andere zahlen ohne Alters­begrenzung. Manche über­nehmen die Kosten für die HPV-Impfung komplett, andere zahlen nur 80 Prozent der Rechnung.
Tipp: Wer die Impfung braucht und älter als 18 Jahre ist, kann sich in unserem Krankenkassenvergleich ansehen, ob und wie viel die eigene Kasse dafür zahlt.

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