Trockene Raumluft kann Haut und Schleimhäute reizen oder zu brennenden Augen führen. Abhilfe können Luftbefeuchter schaffen, acht Geräte hat die Stiftung Warentest erstmals getestet – und nur zwei überzeugen.
Die Stiftung Warentest hat zwei Gerätetypen geprüft: fünf Kalt-Verdunster, die die trockene Raumluft einziehen und sie befeuchtet wieder ausblasen. Und drei Vernebler, die mittels Ultraschall einen Tröpfchennebel erzeugen. Alle Produkte im Test sind mit einem Hygrostaten ausgerüstet. Heißt: Der Sensor kann nicht nur die Luftfeuchte im Raum messen, sondern auch regulieren.
Nur zwei der untersuchten Geräte erhielten die Testnote Gut. Hauptkritikpunkte bei den weniger überzeugenden Luftbefeuchtern waren Keime, eine nur mäßige Befeuchtungsleistung oder eine zum Teil sehr aufwendige Pflege. Wird sie vernachlässigt, können sich im Inneren der Luftbefeuchter Bakterien vermehren und Schimmelpilze bilden.
Hier zeigt sich ein entscheidender Unterschied zwischen den Technologien: Während Verdunster das Wasser hygienisch verdunsten lassen, blasen alle drei Vernebler im Test Keime aus dem Wassertank in die Raumluft. „Durch die Ultraschall-Vibrationen entstehen feine Wassertröpfchen, die Bakterien aus dem Tank mitreißen können”, erklärt Dr. Sara Wagner-Leifhelm, Testleiterin bei der Stiftung Warentest. „Bei Verdunstern bleibt der Wasserdampf durch die natürliche Verdunstung sauber.”
Ebenfalls überraschend: die teilweise enormen Betriebskosten. Während manche Geräte nur 25 Euro pro Jahr kosten, verschlingen andere bis zu 247 Euro. Grund sind teure Ersatzfilter und spezielle Reinigungs- oder Hygienemittel, die manche Hersteller empfehlen. Einige Anbieter raten sogar zur Verwendung von destilliertem Wasser – das kann zusätzlich mehrere hundert Euro im Jahr kosten. „Wir empfehlen die Luftfeuchtigkeit zusätzlich mit einem Hygrometer zu kontrollieren und Befeuchter nur gezielt einzusetzen. Das spart Wasser, Strom und Geld“, so Wagner-Leifhelm.
Ihre Hauptaufgabe, die Raumluft zu befeuchten, erfüllten die meisten Geräte: Im Test gelang es ihnen, überwiegend die Luftfeuchtigkeit von 40 auf 60 Prozent zügig zu erhöhen und zuverlässig zu steuern. Auch die eingestellte Zielfeuchte hielten die meisten ein, nur eins war ungenau.
Den vollständigen Test der acht Luftbefeuchter mit praktischen Tipps für ein gesundes Raumklima erscheint in der Oktober-Ausgabe der Stiftung Warentest und unter www.test.de/luftbefeuchter
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