Bahnreisende haben überall in der EU dieselben Rechte bei Verspätungen und Zugausfällen. Wir nennen die wichtigsten.
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Wenn zu erwarten ist, dass der Zug mindestens 20 Minuten verspätet am Zielbahnhof ankommt, gilt die Zugbindung nicht mehr – Reisende dürfen dann andere Züge des Bahnanbieters nutzen und die Fahrt auf der gleichen Strecke oder auch über eine andere Strecke fortsetzen. Wichtig: Wer statt der verspäteten Regionalbahn einen höherwertigen ICE nehmen möchte, braucht dafür eine neue Fahrkarte. Anschließend ist es möglich, sich den Ticketpreis beim Servicecenter Fahrgastrechte erstatten zu lassen. Ist eine Verspätung von 60 Minuten abzusehen oder fällt der Zug aus, können Kunden die Reise abbrechen und das Geld fürs Ticket zurückfordern.
Fahrpreis reklamieren
Kommt der Zug mindestens eine Stunde zu spät an, sollen Reisende 25 Prozent der Kosten zurückerhalten, ab zwei Stunden die Hälfte. Wurde das Ticket über ein Kundenkonto auf bahn.de oder in der App gekauft, lässt es sich auch darüber reklamieren. Dazu loggen sich Kundinnen und Kunden ein, wählen Ihr Ticket aus und klicken auf „Entschädigung beantragen“. Alternativ können sie sich ans DB Reisezentrum oder per Post ans Servicecenter Fahrgastrechte in Frankfurt am Main wenden. Flixtrain-Kunden sollen ein Formular in der App oder auf flixtrain.de ausfüllen. Bahnkunden haben laut EU-Regelung drei Monate Zeit, um die Rückerstattung zu beantragen.
Wann es kein Geld gibt
Seit 2023 müssen Bahnunternehmen bei „außergewöhnlichen Umständen“ keine Entschädigung zahlen. Das umfasst etwa Polizeieinsätze, Menschen im Gleisbett, extreme Witterungsbedingungen oder Naturkatastrophen. Streiks zählen explizit nicht dazu. Auch normale Herbststürme sind kein Grund, eine Entschädigung abzulehnen. Trotzdem haben sich die Fahrgastrechte mit der Neuregelung verschlechtert. Entschädigungsanträge lehnt die Deutsche Bahn nun öfter ab, wie Gregor Kolbe, Verkehrsexperte beim Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) im Interview berichtet.
Tipp: Erfahren Sie, welche weiteren Ansprüche Zugreisenden bei Verspätung zustehen können – wann die Bahn etwa Taxi- oder Hotelkosten übernimmt.
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- Bahnfahrende haben Anspruch auf eine Entschädigung, wenn sie am Ziel mindestens 60 Minuten zu spät ankommen – auch bei Streik. Der ist erstmal vorbei.
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- Mit dem Deutschlandticket können Fahrgäste bundesweit den öffentlichen Personennahverkehr nutzen. Wir erklären, was rund ums Deutschlandticket wichtig ist.
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- Wer beim Online-Buchen einen Fehler gemacht hat, kann Tickets der Deutschen Bahn kostenfrei stornieren. Aber nur noch innerhalb von drei Stunden.
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Besten
Leider waren immer mal ICE ausfallen und der EC konnte zwar gebucht werden, aber fiel in meinem Fall immer aus.
Die Platz Reservierung (kostenlos Dank Bahnkarte und FLEX) konnte nur gegen Entgelt auf dem Ersatz gebucht werden. Unschöne , unnötige Abzocke bei schon sowieso verärgerten Kunden die Reservierungs Gebühr (im Ersatz Zuge kostenpflichtig da ja keine 24h vorher möglich) nicht zu erstatten, weil diese ja im ausgefallenem Zug kostenlos wg. der BC war...
Unschön
Ergänzung zu meinem Kommentar vom August 24:
Die Bahn hat die Bedinungen für die Zugbindung wieder auf den "alten" Stand geändert: Jetzt entfällt die Zugbindung wieder auch bei Verfrühung.
Noch ein Aspekt darf nicht unberücksichtigt bleiben: Wir beschweren uns immer über den teuren Zugverkehr, was meiner Ansicht spätestens seit Einführung des Deutschlandtickets nicht mehr zutrifft. Verglichen mit den Kosten für einen privaten Pkw (und hier darf man nicht nur den Kraftstoff rechnen), sind gerade Tickets im Abbo wirklich billig. Menschen schimpfen über 58€ pro Monat für das Nahverkehrsticket, kaufen aber ein SUV für 40000€, ohne mit der Wimper zu zucken.
Wir sollten ehrlicher sein, was uns das Bahnfahren wert ist. Zugegeben, beim aktuellen Zustand der Bahn und deren Zuverlässigkeit fällt es auch mir schwer, dafür Geld auszugeben.
Vielen Dank für den Artikel, der die Probleme des bundesdeutschen öffentlichen Personenverkehrs deutlich zeigt.
Allerdings beleuchtet er wieder einmal nur ein Randgebiet: den Fernverkehr.
Das Gros der Bahnkunden sind Pendler, die nicht lange Strecken von Hauptbahnhof zu Hauptbahnhof in Vorzeigezügen (ICE) fahren, sondern auf ekelhaft-dreckigen verkommenen Vorortbahnhöfen oftmals vergeblich und ohne jede Information auf Züge warten, die dann einfach nicht kommen, oder falls doch, erheblich verspätet. Und dann sind die Züge überfüllt, die Klimaanlagen funktionieren üblicherweise nicht, ebenso die Toiletten, Türen öffnen nicht, was zu viel Gedränge führt...
Diese Schilderung kann ich noch erheblich fortführen.
Allerdings muss man auch sagen, dass Vandalismus und wirklich schlechtes Benehmen für einen erheblichen Teil der Probleme des ÖPV verantwortlich sind (verdreckte und beschädigte Bahnhöfe und Züge), so dass man nicht ausschließlich die Bahn für alles verantwortlich machen kann.
Auf den Hauptstrecken fahre ich 1. Klasse. Das Personal gibt sich Mühe dem Gast alles recht zu machen . Ist immer freundlich. Mit 10 minütiger Verspätung kann ich leben. Das der gebuchte Zug komplett Ausfällt hab ich noch nicht erlebt. Meine Frau schon . In diesem Fall passte „Abenteuer Bahn „ ganz gut. Über die Toiletten sag ich lieber Nix 🤢.
Bahnfahren ist für mich besser als mit dem PKW auf der Autobahn unterwegs zu sein.