
Mieterstrom ist eine Möglichkeit, mit der auch Mieter an der Energiewende teilhaben können. © Getty Images
Seit Jahresanfang gibt es für Mieterstrom eine höhere Förderung. Trotzdem lohnt sich das Modell oft nicht.
Mieterstrom wird vom Vermieter angeboten
Als Mieterstrom bezeichnet man lokal erzeugten Strom aus erneuerbaren Energien, den ein Vermieter seinen Mietern anbietet. Meist wird der Strom mit Solarmodulen auf dem Dach eines Mietshauses erzeugt. Der Vermieter kann den Strom selbst erzeugen oder dafür einen speziellen Mieterstrom-Dienstleister beauftragen. Der Vorteil: Bestimmte Abgaben wie Netzentgelte, Konzessionsabgaben oder auch Stromsteuer fallen nicht an. Außerdem fließt eine Förderung. Mieter sind nicht verpflichtet, diesen Strom abzunehmen. Es gilt nach wie vor die freie Anbieterwahl.
Mieterstrom wird gefördert
Zusätzlich zum Wegfall einiger Abgaben wird jede erzeugte Kilowattstunde Mieterstrom gefördert. Dies regelt das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Zu Jahresbeginn stieg die Förderung. Sie wird 20 Jahre lang gezahlt und ist nach der installierten Leistung der Solaranlage gestaffelt. Bei einer Anlagenleistung bis einschließlich 10 Kilowatt beträgt sie 3,79 Cent je produzierter Kilowattstunde (kWh), bei Anlage bis 40 Kilowatt 3,52 Cent je kWh und bei einer Leistung bis 750 Kilowatt 2,37 Cent je kWh.
Verbraucherschützer kritisieren Bürokratie
„Oft lohnt sich Mieterstrom nicht, weil für die Abrechnung teure Messtechnik benötigt wird“, sagt Energieexperte Udo Sieverding von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Hinzu kommt: „Das Modell ist sehr bürokratisch.“ Denn der Vermieter wird durch die Strombelieferung an den Letztverbraucher rechtlich zum „Energieversorger“ mit bestimmten Meldepflichten an Netzbetreiber und Regulierungsbehörde. Die Mieter beziehen ihren gesamten Strom vom Vermieter. Er muss also auch zu Zeiten Strom liefern, in denen seine Anlage kein Mieterstrom produziert und die Reststrommenge zukaufen.
Tipp: Mehr Informationen finden Sie unter verbraucherzentrale-energieberatung.de.
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