Männer, die vor der Krebsdiagnose einen PSA-Test gemacht hatten, lebten nicht länger als Patienten, die auf Früherkennungsuntersuchungen verzichteten. Zu diesem Ergebnis kommt jetzt eine Studie der Universität Yale, in der Mediziner die Krankenakten von 1000 Prostatakrebspatienten analysierten. Die Zeitschrift test informiert in der Mai-Ausgabe über die Ergebnisse, erläutert Nutzen und Risiken des PSA-Tests, sowie verfeinerte Diagnosemöglichkeiten, um Prostatakrebs zu entdecken.
Der PSA-Test kann einen Tumor in einem sehr frühen Stadium aufspüren – er weist erhöhte Werte des prostataspezifischen Antigens im Blut nach. Wenn ein Mann Prostataprobleme hat, ist der Test anerkannt und Krankenkassen bezahlen ihn. Doch seit Jahren wird gestritten, ob es sinnvoll ist, dass gesunde Männer ohne Beschwerden einen PSA-Test machen. Sie müssen die Untersuchung deshalb als individuelle Gesundheitsleistung (IGel) selbst bezahlen.
Doch nicht jeder gefundene Krebs muss behandelt werden. Es besteht die Gefahr der Übertherapie – die Behandlung hilft nicht, sie schadet dem Patienten eventuell sogar. Impotenz und Inkontinenz können die Folge sein.
Männer, die vor einer Entscheidung für oder gegen einen PSA-Test stehen, sind in einem Dilemma. Ein erhöhter PSA-Wert kann eine Kettenreaktion diagnostischer Eingriffe auslösen und eventuell überflüssige, risikoreiche Therapien nach sich ziehen – bei einem mikroskopisch kleinen Tumor, der sich möglicherweise nie zu einer ernsthaften Erkrankung entwickelt.
Andererseits: Wenn der Prostatakrebs erst in einem späten Stadium entdeckt wird, ist er meist lebensbedrohlich und nicht mehr heilbar. Experten arbeiten deshalb an der Verfeinerung der diagnostischen Methoden, vor allem um überflüssige Biopsien bei gesunden Männern zu vermeiden.
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