Kaffee­voll­automaten So entkalken Sie umwelt­freundlich

Kaffee­voll­automaten - So entkalken Sie umwelt­freundlich

Regel­mäßiges Entkalken schützt Kaffee­voll­automaten. Jura empfiehlt umwelt­schäd­liche Tabletten. © Stiftung Warentest / Thomas Voßbeck

Kaffee­voll­automaten fordern regel­mäßig zum Entkalken auf. Einige Anbieter empfehlen dafür Mittel mit umwelt­schädlicher Sulfamidsäure. Doch es geht auch schonender.

Entkalker für Kaffee­voll­automaten können umwelt­schädliche Sulfamidsäure enthalten – auch Amidosulfonsäure oder Sulfaminsäure genannt. Sie ist biologisch schwer abbaubar; Klär­anlagen entfernen sie nicht. So gerät Sulfamidsäure ins Grund- und sogar ins Trink­wasser. Sie gilt als schädlich für Wasser­organismen. In Reinigern kann sie Haut und Augen reizen. Als gesund­heits­schädlich ist sie bisher aber nicht einge­stuft.

Sulfamidsäure in Entkalkern von Jura, Nivona, Siemens

Wir haben die Anbieter von Kaffeevollautomaten befragt, welche Entkalker sie empfehlen. Jura rät zu seinen haus­eigenen 2-Phasen-Entkalkungs­tabletten. Nivona preist seinen Premium Flüssigentkalker NIRK 703 an. Und Siemens empfiehlt die Entkalkungs­tabletten Siemens TZ80002 an. Diese drei Mittel enthalten Sulfamidsäure.

Manchen reicht Milch- oder Zitronensäure

Dass es anders geht, zeigen De‘Longhi, Krups, Melitta, Philips, Saeco und WMF. Diese Anbieter empfehlen für ihre Kaffee­voll­automaten Entkalker auf Basis von Milch- oder Zitronensäure, die für die Umwelt unkritisch sind. Unserem geprüften WMF-Gerät lag allerdings auch Cromargol Edel Entkalker bei. Der enthält Sulfamidsäure.

Einige Drogerie­produkte sind umwelt­schädlich

Tchibo empfiehlt in der Gebrauchs­anleitung für seine Geräte schlicht handels­üblichen Entkalker. Doch auch­einige Produkte aus Drogeriemärkten enthalten Sulfamidsäure, zum Beispiel der Domol Schnellentkalker von Ross­mann, Dr. Beck­mann Intensiv Entkalker oder Durgol Swiss Espresso Spezial-Entkalker.

Drei Tipps für umwelt­freundliches Entkalken

  1. Prüfen Sie vor dem Kauf eines Kaffeevollautomaten, ob er sich umwelt­verträglich entkalken lässt.
  2. Halten Sie sich an die Empfehlung des Anbieters. Die Entkalkungs­programme der Kaffee­voll­automaten sind auf die empfohlenen Mittel abge­stimmt. Fremde Entkalker können möglicher­weise Schäden anrichten.
  3. Empfiehlt der Anbieter handels­üblichen Entkalker, wählen Sie ein umwelt­freundliches Produkt. Die Verbraucherzentrale NRW hat die Zutaten zahlreicher Entkalker durch­forstet. In ihrem Marktcheck lässt sich ablesen, welche Entkalker Sulfamidsäure enthalten – und welche ohne auskommen.

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Nee am 02.08.2025 um 13:39 Uhr
    Milchsäure besser als Zitronensäure

    Zum Teil wird vor der Benutzung von Zitronensäure gewarnt, da sie als Komplexbildner Lötstellen angreifen und Schwermetall herauslösen kann.
    80% Milchsäure gibt es im Onlinehandel. 60-70 ml auf 1l aufgefüllt, entspricht den teuren Markenentkalkern mit Milchsäure.