Jugend testet 2025 Junge Tester mit großer Wirkung

Jugend testet 2025 - Junge Tester mit großer Wirkung

© Stiftung Warentest

Die Unter­suchungen von Küchen­rollen und Wanderwegen siegen in den zwei Bewertungs­kategorien. Ein Ergebnis unserer Nach­wuchs­tester hat sogar noch ein Nach­spiel.

Jugend testet erneut mit Teilnehmer­rekord

Mit 1 103 einge­reichten Arbeiten hat unser diesjäh­riger Jugend­wett­bewerb den Rekord des letzten Jahres sogar noch einmal über­troffen. Auch die Anzahl der jungen Teilnehmenden liegt mit 3 734 auf einem Rekord­hoch. Wie gewohnt testeten die Jugend­lichen am Puls der Zeit: Sie über­schütteten die Jury mit Unter­suchungen von Dubai-Schokolade, auch KI-Sprach­modelle waren beliebte Test­objekte. Wir stellen die diesjäh­rigen Sieger vor.

Ein Fund mit Wirkung

Im Test von Badmintonbällen fiel auf, dass ein Prüfmodell weniger wog als die Wett­kampf­norm erlaubt. „Der Ball war uns schon bei Turnieren aufgefallen. Die Messungen bestätigten unser Gefühl“, sagt Kai Renisch von der Internats­schule Schloss Hansen­berg in Geisenheim. Ihren Fund meldeten die Schüler dem Hessischen Badminton­verband und dem Hersteller – beide leiteten darauf­hin interne Prüfungen ein.

Preisträger der Klassen­stufen 10 - 13

1. Platz: Test von Wanderwegen

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© Patrick Desbrosses

In ihrer Klasse gilt Wandern als lang­weilig. Jonas Dicks (links) und Matyas Zinner wollten der Frage nachgehen, was eigentlich einen spannenden Wanderweg ausmacht. Dafür marschierten sie mit kritischem Blick durch das Ruhr­gebiet. Ihr Fazit: Der Drei-Türme-Weg bot die beste Kombination aus Sicherheit, Natur und Sehens­würdig­keiten – Lange-weile kommt dort nicht auf.

2. Platz: Test von Frisch­haltefolien

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© Patrick Desbrosses

Leonard Berger aus Lahntal testete Frisch­haltefolien unter anderem auf ihre Umwelt­eigenschaften. Weil keine ihm nach­haltig genug war, entwickelte er eigene, kompostier­bare Folien, unter anderem aus Mais- oder Tapioka­stärke. Um zu prüfen, ob sie wirk­lich biologisch abbaubar sind, setzte Leonard auch lebende Asseln ein. Nach 40 Tagen war die Öko-Folie abge­baut.

3. Platz: Test von Badmintonbällen

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© Patrick Desbrosses

Ein neu zugelassener Federball aus Kunststoff und Gänsefeder war der Start­schuss für diesen Test. Er spielte sich bei einem Turnier unge­wohnt, also untersuchten Simon, Kai und Malte (von links) unter anderem, wie schnell und in welchem Bogen die verschiedenen Bälle flogen. Der Neuling landete im oberen Mittel­feld. Ein anderer dagegen dürfte gar nicht für Turniere zugelassen sein – er ist zu leicht.

Preisträger der Klassen­stufen 6 – 9

1. Platz: Test von Küchen­rollen

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© Patrick Desbrosses

Marvin Azazi (links im Bild) wusste, dass seine Mutter sich oft über die schwankende Qualität der Küchen­rollen ärgerte. Zusammen mit Joey Nopper (rechts) testete Marvin fünf Sorten Küchen­papier − unter anderem auf Reiß­festig­keit, Aufnahme­fähig­keit und Fussel­bildung. Unserem Bereichs­leiter Unter­suchungen Dr. Holger Brack­emann gefiel besonders die umfang­reiche und verständliche Ausarbeitung des Tests.

2. Platz: Test von Einmalhand­schuhen

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© Patrick Desbrosses

Darius, Sebastian, Lukas und Felix (von links nach rechts) aus Ingol­stadt suchten den sichersten Einmalhand­schuh. Sie prüften unter anderem die Feuer­festig­keit von Produkten aus Nitril, Latex und Vinyl. Besonders beein­druckte die Jury der 3-D-gedruckte Fingerparcours, der Bewegungs­einschränkungen ermitteln sollte, und die Dichte­prüfung mit fluoreszierender Flüssig­keit.

3. Platz: Vergleich von Kinder- und Jugend­konten

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© Patrick Desbrosses

Während der Vorbereitung auf seine Klassen­fahrt nach Groß­britannien verglich Lenn Bargende vom Phoenix-Gymnasium Dort­mund verschiedene Junior-Konten. Nicht bei allen Banken ließ sich das Konto einfach online eröffnen. Sein Tipp an die Anbieter: „Leicht verständliche Schritt-für-Schritt-Anleitungen für die Konto­eröff­nung wären sinn­voll.“

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Kommentarliste

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  • Pedi015 am 14.06.2025 um 08:45 Uhr
    Fantastisch!

    Super, was die jungen Leute gemacht haben! Chapeau!
    Mir fiel nur eine Sache auf: Auf den Fotos der Preisträger ist kein einziges Mädchen zu sehen. Machen denn nur Jungs mit? Dann fehlen offenbar noch Anreize, sich mit Forschung beschäftigen, denn nichts anderes sind die Tests. Nein, ich bin nicht für eine Mädchenquote, aber auch Mädchen sollten sich von der Aktion „Jugend testet“ angesprochen fühlen. Vielleicht sollte aber einmal die Ausschreibung überdacht werden, ob es daran liegt.
    Und noch eine Anregung: Wie wäre es, als Teil des Preises die Testberichte der Preisträger im Heft und online zu veröffentlichen?