
Ärger mit dem Prozessor. Betroffene müssen den CPU ihres Computers tauschen lassen. © Getty Images / Abel Mitjà Varela
Durch zu hohe Spannungen können Desktop-Prozessoren von Intel deutlich schneller altern. Wiederholte Abstürze sind die Folge. Ein Update soll helfen.
Diese Desktop-Prozessoren sind betroffen
Desktop-Prozessoren aus der Intel Core Reihe können unter anderem wegen zu hoher Spannungen unwiederbringlich an Stabilität verlieren. Seit August gibt es Updates, die dem Defekt vorbeugen sollen. Die Prozessoren sind die zentrale Recheneinheit des Computers und werden darum auch CPU (Central Processing Unit) genannt. Potenziell gefährdet sind 24 Desktop-CPUs der 13. und 14. Generation − ab Oktober 2022 verbaut − mit einem Stromverbrauch von 65 Watt und mehr bei maximaler Belastung. Laptop-Prozessoren sind laut Intel nicht betroffen – das bedeutet Entwarnung für alle Rechner aus unserem Notebook-Test.

Diese 24 Intel-Prozessoren können betroffen sein. © Intel Corporation
Schnell handeln bei gefährdeten Prozessoren
Auf seiner Support-Seite erklärt Intel, wie man herausfindet, ob der eigene Rechner betroffen ist. Wer einen Desktop-Computer mit einem potenziell betroffenen Chip besitzt, sollte schnell handeln. Intel empfiehlt, die neuesten BIOS-Updates zu installieren. Das BIOS (kurz für Basic Input Output System) ist eine Steuereinheit, die zwischen Betriebssystem und Hardware − sprich: CPU − vermittelt.
Die neuen BIOS-Updates, die den Fehler beheben sollen, sind leicht erkennbar. Sie enthalten eine Zusatzbezeichnung „Microcode (0x129)“. Durch das Code-Update soll die Spannung begrenzt werden, sodass sie nicht mehr zu hoch wird. Leider ist er noch nicht für alle Produkte auf dem Markt verfügbar. Falls sich kein Update mit dem Mikrocode-Zusatz finden lässt, ist ein aktuelles BIOS-Update trotzdem empfehlenswert. Denn selbst wenn der neueste Fix fehlt, sollten die von Intel empfohlenen Einstellungen im Update enthalten sein, was potenziellem Schaden am CPU entgegenwirken soll.
Intel verlängert die Garantie
Wenn der Rechner bei großen Anwendungen häufig abstürzt, kann das ein Zeichen für den Defekt sein. Auch in diesem Fall lässt sich laut Intel weiterer Schaden mit den neuen BIOS-Update begrenzen. Einen beschädigten Prozessor kann aber auch das Update nicht reparieren – hier hilft nur der Austausch gegen einen neuen Chip. Wegen des Versagens seiner Produkte hat Intel das Garantieprogramm für alle oben genannten CPUs um zwei auf fünf Jahre verlängert und sich verpflichtet, alle betroffenen Prozessoren zu ersetzen.
Das sagen die Hersteller zur erweiterten Garantie
Die erweiterte Garantie gilt nicht nur für Prozessoren, die einzeln verkauft werden („Boxed“). Auch wer einen Komplett-PC von Anbietern wie Acer, Asus, Dell, HP oder Lenovo gekauft hat, kann den eingebauten Prozessor tauschen lassen. Das ist ungewöhnlich: Normalerweise gibt Intel keine Garantie für Endkunden, die einen Komplett-PC gekauft haben.
Wir haben bei den fünf oben genannten Anbietern nachgefragt: Alle haben uns bestätigt, dass sie die erweiterte Garantie von Intel unterstützen. Betroffene Kunden sollten sich zunächst an ihren Händler wenden. Wer dort keinen Erfolg hat, meldet sich beim Intel Support. Wer seinen Desktop-Computer mit einem Boxed-Prozessor selber gebaut hat, wendet sich direkt an Intel.
-
- Starker Akku, gutes Display, schneller Prozessor – beim Kauf von Notebook, Ultrabook oder Convertible entscheiden viele Kriterien. Unser Laptop-Test weist Ihnen den Weg.
-
- Laptop-Reparaturen dauern oft lange und sind teuer, zeigt unser Test von sieben Reparaturdiensten. Nur drei von ihnen sind gut, die Preisunterschiede enorm.
-
- Bildschirm, Akku, Handhabung: Welche Tablets sind am besten? Worauf sollte man achten? Antworten liefert der laufend aktualisierte Tablet-Test der Stiftung Warentest.
Diskutieren Sie mit
Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.