Hoch­ver­arbeitete Lebens­mittel Zu viel vom Band macht krank

Hoch­ver­arbeitete Lebens­mittel - Zu viel vom Band macht krank

Aus der Fabrik. Industriell verarbeitete Lebens­mittel enthalten typischer­weise Zusatz­stoffe. © Getty Images; Adobe Stock; Stiftung Warentest (M)

Fertigkost ist praktisch, auf Dauer aber ungesund. Anhand von Beispielen und Studien zeigen wir, warum – und wie sich hoch­ver­arbeitete Lebens­mittel ersetzen lassen.

Fertigkost vom Fließ­band macht es uns bequem. Sie lässt sich direkt oder mit wenig Zubereitungs­aufwand verdrücken. Sie hält lange, ist erschwing­lich und verführt – etwa süße Cola, herz­hafte Chips, supercremiges Eis, Fertigpizza oder Veggie-Schnitzel. Doch viele Produkte strotzen vor Zucker, Fett oder Salz. Einige Zutaten haben gravierende Eingriffe hinter sich. Sie wurden isoliert, extrahiert, hoch­erhitzt. Fachleute nennen sie hoch­ver­arbeitete Lebens­mittel. Diese Industrie­kost steht unter dringendem Verdacht, zahlreiche Krankheiten zu begüns­tigen. Die Ernährungs­experten der Stiftung Warentest fassen den Forschungs­stand zusammen, untermauern die Erkennt­nisse durch Ergeb­nisse aus aktuellen Tests – und nennen gesunde Alternativen.

Update [14.08.2025]: Hoch­ver­arbeitetes erschwert das Abnehmen

Selbst wenn Fertigprodukte genauso kalorien­arm und ausgewogen sind wie frische Lebens­mittel, fällt das Abnehmen mit ihnen schwerer. Das ergab eine britische Studie. Rund 50 überge­wichtige Personen machten je zwei acht­wöchige Diäten mit vier Wochen Pause dazwischen. Zufäl­lig ausgewählt bestand die erste Diät aus hoch­ver­arbeiteten und die zweite aus frischen Lebens­mitteln oder umge­kehrt. Beide Diäten entsprachen den britischen Ernährungs­empfehlungen, waren etwa in Bezug auf Kalorienzahl, Fett, Eiweiß und Kohlenhydrate vergleich­bar.

Ergebnis: Während der Phase mit kaum verarbeiteten Lebens­mitteln verloren die Teilnehmer fast doppelt so viel Gewicht, ihr Körperfett reduzierte sich stärker und sie hatten weniger Heiß­hunger als während der Phase mit hoch­ver­arbeiteten Lebens­mitteln. Würden sie die jeweiligen Diäten ein ganzes Jahr lang weiterführen, verlören sie laut der Studie mit den kaum verarbeiteten Lebens­mitteln 9 bis 13 Prozent Gewicht, mit den hoch­ver­arbeiteten nur 4 bis 5 Prozent.

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • halsbandschnaepper am 14.08.2025 um 12:21 Uhr
    Haferflocken und Kartoffen

    Zu einem vorherigen Kommentar.
    Es ist ein Mythos dass es Haferflocken gäbe, die kein Vollkorn wären. Haferflocken sind immer (!) Vollkorn.
    Natürlich kann man sich von Kartoffeln ernähren und satt werden. Generationen von Menschen haben sich vorwiegend von Kartoffeln ernährt.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 04.02.2025 um 12:57 Uhr
    Alternativen zu Fertigkost

    @Maladjez: Möglicherweise helfen Ihnen unsere Tipps „Fertigkost ersetzen oder veredeln“.
    Sie finden die Tipps oben im Fließtext unter „Alternativen zu Fertigkost“.

  • Maladjez am 04.02.2025 um 11:47 Uhr
    Das Problem ist auch...

    ... dass die großen Lebensmittelketten wie REWE, Aldi & Co. immer noch zu viele hochverabeitete Lebensmittel der großen Lebensmittelkonzerne anbieten. Nur sehr langsam werden Alternativen angeboten, und diese sind recht versteckt in den Regalen. Dank auch an Sebastian Lege, der im ZDF sehr gut und humorvoll aufklärt.

  • Weidmann85 am 01.06.2024 um 02:45 Uhr
    nichts neues

    Das ganze ist nicht neu. Warum wird beim Topastbrot als Alternative kein frisches Toastbrot empfohlen? Ob ich nun ein frisches Vollkorntoast, oder Vollkornbrot backe ist vom Aufwand her egal und bieten einen sehr hohen Sättigungsgrad. Ein frisches Vollkornbrot empfehle ich eher als Alternative zum abgepackten Brot, dass Zucker und Zusatzstoffe enthält.
    Über diese Thematik gibt es diverse Bücher, bspw. "Gesunde Ernährung – Das NOVA-System in der Praxis" und "Die Suppe lügt".

  • 8iroipln am 14.05.2024 um 11:20 Uhr
    Cous Cous, Bulgur, Gerste, Haferflocken

    Sind in der Vollkornvariante auch sehr wenig verarbeitet und voller Ballaststoffe. Von Kartoffeln werde ich nicht satt! Ich glaube man würde verhungern, wenn man als Energiequelle nur Kartoffeln hätte, da ist das Öl schon für die Erhöhung Kalorien nötig! Kartoffeln sind auch nicht so umweltfreundlich.