
Schmusen mit Bedacht. Wenn Tierhalterinnen Gele oder Cremes verwenden, die Hormone enthalten, sollten sie im Umgang mit Haustieren einiges beachten. © Adobe Stock
Wer hormonhaltige Gele und Cremes verwendet, sollte nach dem Auftragen aufpassen: Für Haustiere kann ein Kontakt mit den Arzneimitteln schwere Nebenwirkungen haben.
Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) warnt davor, dass hormonhaltige Gele, Cremes oder Sprays, die zum Beispiel auf den Unterarm, die Schulter oder den Oberschenkel aufgetragen werden, Haustiere gefährden können. Nehmen Tiere unbeabsichtigt die hormonellen Wirkstoffe auf, sind die möglichen Folgen vielfältig: Unter anderem beobachtet wurden Verhaltensänderungen, Haarausfall, Läufigkeitssymptome oder Leberfunktionsstörungen.
Vor dem Streicheln Hände gründlich waschen
Um Katze, Hund und Co davor zu schützen, gibt das BVL diese Empfehlungen:
- Hände nach dem Auftragen gründlich waschen. Gegebenenfalls vor dem Waschen die Hände mit einem Küchenkrepptuch abwischen und das Tuch im Hausmüll entsorgen. So gelangen weniger Hormone ins Abwasser.
- Alternativ: Einmalhandschuhe tragen. Diese nach dem Auftragen in den Abfall werfen.
- Geeignete Hautstelle auswählen. Am besten eine, die mit Kleidung bedeckt werden kann. Stelle nach dem Auftragen des Präparats stets bedeckt lassen. Erst dann wieder mit Haustieren kuscheln, sie auf den Schoß nehmen oder umhertragen.
- Kein Abschlecken. Keinesfalls die behandelte Hautstelle von Tieren abschlecken lassen.
- Arzneimittel sicher aufbewahren − und zwar so, dass Tiere sie nicht erreichen und öffnen können.
Auch Kinder vor Kontakt mit Hormonen schützen
Werden Hormonpräparate als Gel, Creme oder Spray auf die Haut aufgetragen, gelangen enthaltene Hormone wie Testosteron oder Östrogen auf diesem Weg in den Körper. Das kann etwa Frauen helfen, die unter Wechseljahresbeschwerden leiden und diese lindern möchten.
Schon länger bekannt ist, dass Hormon-Gele für andere im Haushalt lebende Personen Risiken bergen, insbesondere für Kleinkinder. So schreibt zum Beispiel das Paul-Ehrlich-Institut, dass der unbeabsichtigte Kontakt bei Heranwachsenden etwa ein vorzeitiges Einsetzen der Pubertät oder sexuelle Frühreife bewirken kann.
Mögliche Alternative: Ein anderer Verabreichungsweg
Wer im Umgang mit den Präparaten unsicher ist, sollte mit dem Arzt oder der Ärztin darüber sprechen und sich über die richtige Anwendung ausreichend aufklären lassen. Möglich sei zudem, um ein Medikament mit einem anderen Verabreichungsweg zu bitten, schreibt das BVL.
Tipp: Grundsätzlich können Medikamente verschiedene Nebenwirkungen haben. Wir geben einen Überblick und sagen, wann sie gefährlich werden.
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