Durchlauf­er­hitzer im Test

Strom, Gas und Hydraulik: Gängige Typen von Durchlauf­er­hitzern

Wer keinen Speicher für Warm­wasser hat, braucht einen Durchlauf­er­hitzer. Der springt an, wenn Dusche oder Wasser­hahn laufen. Wir stellen gängige Typen für die Wohnung vor, alle zur Installation durch Fachleute.

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Elektronisch. Elektronisch gesteuerte Geräte messen die Wasser­temperatur an ihrer Eingangs­leitung und heizen auf Wunsch­temperatur. Wird jedoch mehr Wasser gezapft, als sie aufheizen können, sinkt die Temperatur am Ausgang – etwa wenn parallel zur Dusche noch ein Wasser­hahn voll läuft. Ältere Modelle sind nur grob gesteuert, zum Beispiel in drei festen Temperaturstufen. Die Einstellung einer individuellen Wunsch­temperatur ist nicht möglich.

Voll­elektronisch. Voll­elektronische Modelle begrenzen anders als elektronische den Durch­fluss, wenn sie sonst die Wunsch­temperatur nicht mehr liefern könnten – statt kälterem Wasser kommt weniger Wasser. Sie haben oft auch mehr Bedienungs­möglich­keiten wie etwa per Tasten­druck abruf­bare, je nach Person einge­speicherte Temperaturen. Dafür kosten voll­elektronische Geräte mehr als elektronische.

Mit Erdgas betrieben. Gas-Durchlauf­er­hitzer sind größer als Stromer. Außerdem ist noch ein Abluft­rohr nötig, das meist in den Schorn­stein führt, seltener auch direkt durch die Außenwand. Gasgeräte sind teurer in der Anschaffung und der Installation, aber der Betrieb kostet nur etwa die Hälfte. Der Wirkungs­grad liegt bei circa 80 Prozent, für Stromgeräte bei 98 bis 99 Prozent. Trotzdem verursachen Gasgeräte weniger Treib­hausgas, da der deutsche Strommix derzeit noch viel Kohle­strom enthält (siehe Durchlauferhitzer im CO2-Vergleich). Das wird sich durch den Kohle­ausstieg ändern.

Hydrau­lisch. Die Geräte werden durch den Wasser­fluss gesteuert. Erst ab einer bestimmten Wasser­menge geht es los. Dann heizt das Gerät voll auf. Wird nur wenig Wasser entnommen, heizt es gar nicht. Im Kauf billiger als elektronische Modelle, jedoch nur grob in Stufen regel­bar, wodurch etwa 10 Prozent Energie verloren gehen.

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 27.12.2024 um 15:03 Uhr
    Durchlauferhitzer, Kosten

    @Meyi: Unsere Kosten beziehen sich auf Durchlauferhitzer. Nicht auf Heizungsanlagen, die auch Warmwasser bereiten. Wir rechnen mit 41 Liter Wasser pro Tag, das von 10 auf 40 Grad zum Duschen erwärmt wird. Macht im Jahr knapp 15 Kubikmeter warmes Wasser, um 30 Grad erhitzt. Dafür sind gut 500 Kilowattstunden nötig. Das kostet mit Strom bei 40 Cent die Kilowattstunde etwa 200 Euro pro Jahr, mit Gas etwa die Hälfte.
    Bei Gas ist die Kilowattstunde deutlich günstiger, aber der Wirkungsgrad nicht so hoch wie bei einem elektrischen Durchlauferhitzer (etwa 80% bei Gas, 98% bei Strom).
    Leitungsverluste gibt es bei einem Durchlauferhitzer kaum, weil er im Allgemeinen direkt am Ort des Verbrauches (Badezimmer) montiert ist. Wenn allerdings ein Gasbrenner im Keller einen Warmwasserspeicher füllt und aus diesem dann das heiße Wasser erst ins Badezimmer muss, treten auch Leitungsverluste auf. Die sind aber in unseren Berechnungen nicht enthalten.

  • Meyi am 26.12.2024 um 15:45 Uhr
    Durchlauf­er­hitzer Warmes Wasser, teurer Spaß

    Ich wüsste gerne die Berechnung, wie diese Aussage zustande kommt.
    Lt. Formel Heizkosten wird das Wasser auf 60Grad aufgeheizt, 60 Grad für Rohrveerlust bzw.
    Bereithaltungskosten berechnet. Zuzüglich Verlust der Heizanlage,abzüglich Kaltwassertemperatur, Umrechnung in kWh. Ich komme auf ca.120kWh/cbm bei Gas. Das Wasser kommt mit 45Grad an der Entnahmestelle an. Bei Strom auch.
    Beim Durchlauferhitzer benötige kleiner 30kWh. Der Strompreis muss somit 4 Mal höher sein als der Gaspreis.
    2. Jetzt kommen die Wartungskosten,die Stromkosten, die Miete für die Ablesegeräte und die Abrechnung hinzu. Reparaturen und Legionellenprüfung nicht mitgerechnet.
    3. Die CO2 Besteuerung entfällt und das Klimageld erhöht sich.
    Meyi

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 29.01.2024 um 16:19 Uhr
    Prüfpunkt "Sicherheit"

    @Famino: Die relativ schlechteren Bewertungen im Punkt Sicherheit stammen aus dem Spezialfall, dass die Temperatur des zulaufenden Wassers größer als die gewünschte Temperatur am Duschkopf oder Wasserhahn ist. Derart heißes Wasser (50 Grad oder darüber) kann zufließen, wenn zum Beispiel eine thermische Solaranlage ohne weitere Temperatursicherung als Zulauf genutzt wird.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 29.01.2024 um 16:18 Uhr
    Verkalken

    @Aldehoff: Laut den Herstellern spielt das Verkalken bei den modernen Durchlauferhitzern laut ihren Erfahrungen keine Rolle mehr. Wir haben das allerdings nicht durch einen Dauertest überprüft.

  • A.Schmidt am 19.01.2024 um 11:26 Uhr
    Kalkhaltiges Wasser @Aldehoff

    Ich habe einen elektronischen Vaillant-Durchlauferhitzer bei sehr hartem Wasser (20°dH) betrieben. Er hat 9 Jahre gehalten.
    .
    Ich habe dann im Baumarkt einen fast baugleichen neuen gekauft und selbst eingebaut, war inkl. besorgen Arbeit für einen halben Tag, denn der neue hatte die Wasseranschlüsse an leicht anderer Stelle. Im Baumarkt sagte man mir, dass die Geräte bei kalkhaltigem Wasser deutlich schneller kaputt gehen. Das alte Gerät war innen auch völlig verkalkt.
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    Der neue hat dann 8 Jahren gehalten und ist letztes Jahr ersetzt worden.