test Juli 2005 Reine Glückssache: Schlankheitsberatung in Apotheken

Wer etwas gegen überflüssige Pfunde unternehmen möchte, ist in den meisten Apotheken nicht gut beraten. Für die Juli-Ausgabe der Zeitschrift test untersuchte die Stiftung Warentest in fünf deutschen Großstädten 19 Apotheken, die eine Ernährungsberatung anbieten. Die Ergebnisse: sieben erhielten „mangelhaft“, fünf waren „ausreichend“ und sechs „befriedigend“. Nur eine bekam das test-Qualitätsurteil „gut“.

Zu einer guten Ernährungsberatung gehören neben Fragen zu Gewicht, Krankheiten und Lebensstil auch konkrete Tipps zur Lebensmittelauswahl sowie –zubereitung. Die Beratung in den ausgewählten Apotheken fand mit dem Ziel statt, abzunehmen. Doch die meisten Apotheker ließen wesentliche Punkte aus. Noch nicht einmal in jedem fünften Fall wurde nach Krankheiten oder Medikamenteneinnahme gefragt, Empfehlungen zu Schlankheitsmitteln kamen in den Gesprächen dafür häufiger vor. Dabei fielen Erläuterungen zur Anwendung und zu Nebenwirkungen meistens knapp und gelegentlich sogar falsch aus. Wahrlich kein Ruhmesblatt für die Branche, dass statt produktunabhängiger Ernährungsberatung Verkaufsgespräche für Produkte mit zweifelhafter Wirkung stattfinden.

Denn die meisten Schlankheitsmittel sind zur langfristigen Gewichtsabnahme wenig geeignet. Wenn selbst schlanken Personen Abnehmprodukte empfohlen werden, steht das Verkaufsinteresse offensichtlich im Vordergrund. Von der Dauer des Beratungsgesprächs lässt sich übrigens nicht auf die Qualität schließen. Schon 20 Minuten reichten für eine „gute“ Beratung. Wer langfristig etwas gegen störende Rundungen unternehmen will, sollte seine Ernährung um 500 Kilokalorien täglich reduzieren und für aktive Bewegung sorgen. Ausführliche Informationen zur Schlankheitsberatung in Apotheken finden sich in der Juli-Ausgabe von test.

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