Pfle­gestütz­punkte Erster Test zeigt deutliche Unterschiede bei fachlicher Qualität und Kunden­service

Seit 2009 hat jeder Empfänger und Antrag­steller von Pflege­leistungen einen Rechts­anspruch auf individuelle Beratung durch einen Pflegeberater. In sogenannten Pfle­gestütz­punkten sollen sie diesen Rechts­anspruch wahr­nehmen können, außerdem sollen die Stütz­punkte grund­sätzlich erste Anlauf­stelle für alle Ratsuchenden bei sich anbahnender Pflegebedürftig­keit sein. Beim ersten Test von 15 zuerst aufgebauten Pilot­pfle­gestütz­punkten und einem regulären – in jedem Bundes­land einen – haben fünf ein „gutes“ Gesamt­ergebnis erzielt, einige knapp. Nur ein einziger, der Stütz­punkt Friedrichs­hain-Kreuz­berg in Berlin, bietet auch „gute“ fachliche Qualität. Zehn schneiden insgesamt „befriedigend“ ab, einer „ausreichend“. Veröffent­licht sind die Ergeb­nisse in der November-Ausgabe der Zeit­schrift test.

Die Tester traten als hilfs­bedürftige Person oder Angehöriger auf und konfrontierten die Berater mit typischen Anfragen. Wenn es konkret um Leistungen der Pflege­versicherung ging, kannten sich die Mitarbeiter in der Regel aus und berieten engagiert und fach­kundig. So konnten fast alle über die Voraus­setzungen für eine Pfle­gestufe fundiert Auskunft geben. Bei weiterführenden Hilfen, die über die Leistungen der Pflege­versicherung hinaus­gingen, haperte es deutlich. Eine umfassende Beratung, wie der Gesetz­geber sie vorsieht, gab es nur in wenigen Fällen.

Bisher gibt es in jedem Bundes­land eine andere Struktur, aber keine einheitlichen Qualitäts­stan­dards. So sind Pfle­gestütz­punkte in Einkaufs­zentren, in Rathäusern oder bei Pfle­geeinrichtungen zu finden. Mal beraten mehrere Mitarbeiter, mal nur einer. Bundes­weit gibt es momentan rund 310 Pfle­gestütz­punkte, geplant sind bisher 600. Bei den Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen sind die Stütz­punkte aber noch nicht bekannt genug. Die Stiftung sieht hier die Krankenkassen, Kommunen und Bundes­länder in der Informations­pflicht.

Der ausführ­liche Test Pfle­gestütz­punkte ist in der November-Ausgabe der Zeitschrift test und online unter www.test.de veröffent­licht.

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