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Testergebnisse für 17 KaffeekapselnIm Test: 17 gemahlene Röstkaffees in Kaffeekapseln oder -kugeln, davon 2 Bio-Produkte. Wir wählten bevorzugt die Sorte Lungo, alternativ Caffè Crema. Wir bezogen verkaufsstarke Marken ein und berücksichtigten auch kompostierbare Produkte. Gab es verschiedene Intensitäten, wählten wir eine mittlere Intensität. Wir kauften im Februar und März 2025 ein. Die Preise ermittelten wir durch Anbieterbefragung im Juni 2025.
Sensorisches Urteil: 55 %
Fünf geschulte Prüfpersonen untersuchten Aussehen, Geruch, Geschmack, Mundgefühl und Nachgeschmack anhand einer abgestuften Intensitätsskala. Alle Getränke wurden mit geeigneten Maschinen für die jeweiligen Kapseltypen zubereitet sowie mit Leitungswasser mit einem Härtegrad von vier bis acht Grad deutscher Härte. Alle Prüfpersonen verkosteten die anonymisierten Produkte in unterschiedlicher Reihenfolge unter gleichen Bedingungen. Sie prüften den Geschmack bei 50 bis 60 Grad Celsius und erneut bei etwa 30 bis 40 Grad Celsius, um Ausprägungen wie die wahrnehmbare Säure sowie Fehler besser zu erfassen. Kamen die Prüfpersonen zu unterschiedlichen Ergebnissen, erarbeiteten sie einen Konsens. Diese abgestimmten Produktprofile waren Basis unserer Bewertung.
Die sensorischen Prüfungen erfolgten in Anlehnung an die Methoden L 00.90–22 der ASU. Die Abkürzung ASU steht für Amtliche Sammlung von Untersuchungsverfahren nach § 64 Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch (LFGB).
Chemische Qualität (Schadstoffe und Wassergehalt): 10 %
Wir bestimmten den Wassergehalt im Kaffeemehl. Zudem prüften wir die Produkte auf verschiedene Metalle, das Schimmelpilzgift Ochratoxin A, die beim Rösten entstehenden Stoffe Acrylamid und Furane, polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), perfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS) sowie Mineralölbestandteile (Mosh/Posh, Moah). Metall- und Furan-Gehalte bewerteten wir im zubereiteten Kaffee.
Folgende Methoden setzten wir ein:
- Wassergehalt: Titration nach Karl Fischer in Anlehnung an ASU-Methode.
- Metalle: Mikrowellenaufschluss in Anlehnung an Din-EN-Methode. Analyse in Anlehnung an EN-Iso-Methode mittels Massenspektrometrie mit induktiv gekoppeltem Plasma (ICP-MS).
- Ochratoxin A: in Anlehnung an Din-EN-Methode mittels flüssigchromatografischer Auftrennung (LC) nach Aufreinigung durch Affinitätschromatografie (IAC) und Fluoreszenzdetektion (FLD) (IAC-LC-FLD).
- Acrylamid: mittels flüssigchromatografischer Auftrennung (LC) und Tandem-Massenspektrometrie (LC-MS/MS).
- Furan: mittels Headspace-Gaschromatografie (Headspace-GC) gekoppelt mit MS.
- Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK): nach Festphasenextraktion mittels GC-MS/MS.
- Perfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS): mittels hochleistungsflüssigkeitschromatografischer Auftrennung (HPLC) und MS/MS-Detektion.
- Mineralölbestandteile (Mosh und Moah): in Anlehnung an Iso-Methode mittels online gekoppelter LC-GC mit Flammenionisationsdetektor (FID).
Verpackung: 20 %
Wir bewerteten die Recyclingfähigkeit der Kapseln und Produktverpackungen. Bei Produkten, die als kompostierbar verkauft werden, bewerteten wir statt der Recyclingfähigkeit der Kapseln die Kompostierbarkeit. Unsere Basis für die Bewertung der Recyclingfähigkeit ist der Mindeststandard der Stiftung Zentrale Stelle Verpackungsregister. Die Kompostierbarkeit bewerteten wir mithilfe der Einschätzung eines Experten: Er nutzte dafür Hinweise auf den Verpackungen sowie Zertifikate, die die Anbieter zur Verfügung stellten. Drei Fachleute untersuchten die Handhabung der Verpackungen, also wie gut sie sich öffnen und ob sie sich wieder verschließen lassen. Wir prüften, ob die Originalitätssicherung durch die Art der Verpackung gegeben war, und bewerteten die Entsorgungs- und Trennhinweise.
Deklaration: 15 %
Wir prüften, ob die Packungsangaben – wie im Lebensmittelrecht vorgeschrieben – vollständig und korrekt sind. Wir beurteilten unter anderem Werbeaussagen und Lagerungshinweise. Drei Expertinnen bewerteten die Leserlichkeit und die Übersichtlichkeit der Angaben.
Weitere Untersuchungen
Wir bestimmten Röstgrad, pH-Wert, Säuregrad, Koffeingehalt und den Gehalt an säureunlöslicher Asche. Kaffees, die laut der Verpackung 100 Prozent Arabica enthalten, untersuchten wir auf 16-O-Methylcafestol – der Inhaltsstoff kommt nur in Robusta, nicht in Arabica vor. Kein Produkt war auffällig.
Folgende Methoden setzten wir ein:
- Röstgrad: Mittels visueller Begutachtung und Vergleich mit Farbskala.
- pH-Wert: Elektrochemische Bestimmung in Anlehnung an ASU-Methode.
- Säuregrad: Titrimetrisch in Anlehnung an ASU-Methode.
- Koffein: in Anlehnung an ASU-Methode.
- Säureunlösliche Asche: gravimetrisch in Anlehnung an ASU-Methode.
- 16-O-Methylcafestol: in Anlehnung an Din-Methode mittels HPLC.
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Testergebnisse für 17 KaffeekapselnAbwertungen
Abwertungen führen dazu, dass sich Produktmängel verstärkt auf das Qualitätsurteil auswirken. Sie sind in der Tabelle mit einem Sternchen *) gekennzeichnet.
Folgende Abwertungen haben wir eingesetzt: Lautete das Urteil für die Verpackung oder Deklaration Ausreichend, wurde das Qualitätsurteil um eine halbe Note abgewertet, lautete es für die Chemische Qualität Ausreichend, wurde das Qualitätsurteil um eine Note abgewertet. War die Recyclingfähigkeit der Kapsel mangelhaft, konnte das Urteil für die Verpackung maximal eine Note besser sein. Ab dem Urteil Ausreichend für die Entsorgungs- und Trennhinweise werteten wir das Urteil für die Verpackung um eine halbe Note ab.
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Testergebnisse für 17 Kaffeekapseln-
- Ganze Kaffeebohnen sind in Deutschland mittlerweile beliebter als gemahlener Filterkaffee. Doch wie gelingt die perfekte Tasse? Unsere Tester beantworten häufige Fragen.
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- Im Kaffeebohnen-Test: Espresso- und Crema-Bohnen. Viele der 21 Produkte sind gut, im Geschmack gibt es aber Unterschiede. Zwei Italiener können wir besonders empfehlen.
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- Die besten Kaffeepad- und Kapselmaschinen im Test sind zwei vergleichsweise preiswerte Geräte. Geprüft haben wir auch eine Neuheit: CoffeeB mit unverpackten Kaffeekugeln.
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@cmrl48: Es ist leider ein Grundproblem unserer Testarbeit, dass wir in unseren Untersuchungen nicht alle am Markt erhältlichen Produkte prüfen und nicht alle Verbraucherwünsche erfüllen können. Mit diesem Dilemma müssen wir und auch unsere Leser leben. Da unsere Untersuchungen sehr kostspielig sind, ist die Anzahl der Testplätze begrenzt. Wir stehen deshalb ständig vor der Aufgabe, den Markt mit relativ wenigen Produkten möglichst gut abzubilden. Dabei müssen wir uns bei der Auswahl der Produkte an der Verkaufshäufigkeit orientieren. Bedauerlicherweise konnten die Nescafé Kapseln für das Nespresso-System in diesem Test nicht berücksichtigt werden.
An das Tester-Team von test.de:
Ich habe bereits einige verschiedene Kapsel-Fabrikate probiert, nicht alle haben meinem Geschmack entsprochen. Seit einigen Monaten kaufe ich neben den original Nespresso-Kapseln "Arpeggio" sehr gerne u.a. Nescafé Farmers Origins "Brazil" (gibt es z.B. bei Edeka), der mir sehr gut schmeckt. Warum wurden die Kapseln dieser Serie nicht in den Test aufgenommen?
@ Petersan: Beim Prüfpunkt Verpackung bewerteten wir u.a. die Recyclingfähigkeit oder wenn möglich die Kompostierbarkeit der Kapseln. Unsere Basis für die Bewertung der Recyclingfähigkeit war der Mindeststandard der Stiftung Zentrale Stelle Verpackungsregister. Die Kompostierbarkeit bewerteten wir mithilfe der Einschätzung eines Experten. Ökobilanzen haben wir nicht einbezogen.
Vielleicht für Sie interessant: Unsere Bewertung der Ökobilanz der gängigen Kaffeezubereitungsarten. Dabei ermittelten wir die ökologische Belastung für sechs Methoden der Kaffeezubereitung, darunter auch für Kapselkaffee:
www.test.de/Oekobilanz-und-Preisvergleich-Kaffeezubereitung-6093120-6093123/
Mich interessiert sehr, welche Ökobilanz die Grundlage für die Bewertung der Verpackung war. Gibt es hierzu Angaben, die ich nur nicht gefunden habe?
Ich halte garnichts von den Portionsmaschinen. Ich liebe frisch gebrühten Kaffee. Wenn offen gebrüht nicht geht, habe ich eine Filtermaschine -keinen Durchlauferhitzer - der das fast so gut macht.