Bücher lesen lässt sich auf eBook-Readern mit und ohne Stift, auf Tablets oder Smartphones. Doch alle Geräte haben Vor- und Nachteile. Eine Entscheidungshilfe.
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Testergebnisse für 48 eBook-ReadereBook-Reader oder Tablet?
Gegenüber Tablets und Smartphones haben eBook-Reader mehrere Vorteile. Texte und Bilder sind auf ihren ePaper-Displays bei direkter Sonneneinstrahlung besser zu erkennen. Und da ePaper-Displays wenig Strom verbrauchen, halten die Akkus der Reader tagelang, oft sogar wochenlang durch. Zudem bieten die Lesegeräte weniger Ablenkung. Sie verlocken nicht zum Chatten und Videoschauen und haben, wenn überhaupt, nur eingeschränkte Webbrowser.
Die Vorteile von Smartphones und Tablets: Die meisten Menschen besitzen zumindest eines der Geräte schon. Und sie haben im Gegensatz zu den allermeisten eBook-Readern Farbdisplays. Für die Smartphones und Tablets sind zahlreiche Lese-Apps wie die von Kindle, Kobo, Pocketbook und Tolino verfügbar, mit denen sich eBooks problemlos öffnen lassen.
Apps für Notizen und zum Zeichnen sind auf den Geräten oft vorinstalliert, Programme mit noch mehr Funktionen lassen sich herunterladen. Passende Eingabestifte kann man meist dazukaufen – manchen Tablets liegen sie sogar schon bei.
Entscheidungshilfe: Wer nur ab und zu eBooks liest, braucht sich kein extra Gerät zu kaufen. Auch wenn Ihnen ein Farbdisplay wichtig ist, treffen Sie mit Tablet oder Smartphone meist die bessere Wahl. Für alle anderen empfehlen sich eBook-Reader.
Für Leseratten: Reader ohne Stift
Wenn es ein eBook-Reader sein soll, bleibt die Frage, ob mit oder ohne Stift. Buchfans, die einen Krimi nach dem anderen verschlingen und neben der Lesefunktion keine Extras benötigen, sind mit einem eBook-Reader ohne Eingabestift gut bedient.
Kleinere Reader mit einer Bildschirmdiagonale bis 15 Zentimeter (circa 6 Zoll) passen in die meisten Jackentaschen und lassen sich, zumindest mit einer großen Hand, angenehm umfassen. Sie sind in der Regel auch preiswerter und für unter 200 Euro erhältlich.
Größere Reader mit einer Bildschirmdiagonale ab 17 Zentimeter (circa 7 Zoll) sind nicht ganz so handlich und vor allem schwerer, dafür ist auf ihren Displays mehr Text sichtbar und man muss seltener umblättern. Diese Modelle kosten meist mehr als 200 Euro.
Für digitale Notizen: Reader mit Stift
Für Menschen, die nicht nur eBooks lesen, sondern auch handschriftliche Notizen machen möchten, empfehlen sich eBook-Reader mit Eingabestift. Sie sind für alle sinnvoll, die professionell mit Literatur arbeiten, aber auch für Freizeitleser praktisch, um eigene Gedanken ins Buch zu schreiben. Dank ihrer großen Bildschirme mit 26 Zentimeter Diagonale lassen sich auch andere Dokumente wie PDF angenehmer lesen.

Mehrwert durch Stift. Anmerken (links): Notizen lassen sich ins Buch schreiben oder Arbeitsblätter ausfüllen. Notieren (Mitte): Rezepte, Mitschriften, Packlisten sind möglich. Zeichnen (rechts): Reader mit Stift eignen sich auch für Skizzen, Zeichnungen und Kritzeleien. © Stiftung Warentest / Ralph Kaiser
Farbdisplay für Comicfans
Amazon, Kobo, Tolino und Pocketbook haben eBook-Reader mit Farbdisplay herausgebracht. Es gibt sie in verschiedenen Größen, mit und ohne Eingabestift. Bunte Comics, Kinderbücher oder Reiseführer kommen hier viel besser zur Geltung als auf den klassischen Schwarz-weiß-Modellen. Aber im Vergleich mit einem Tablet-Display sind Farben deutlich weniger brillant, eher blass.

Ein Comic, vier Darstellungen. Von links: Tolino Shine 4, Tablet, Pocketbook Inkpad Color 3 mit Farbdisplay und gedrucktes Comicbuch. © Stiftung Warentest / Ralph Kaiser
Tipp: In unserem Tablet-Test sowie im Smartphone-Test finden Sie die besten aktuellen Android- und iOS-Geräte.
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Testergebnisse für 48 eBook-Reader-
- Papierbuch oder eBook – was ist umweltfreundlicher? Unsere Ökobilanz zeigt, wie sehr Produktion, Transport und Lesen die Umwelt belasten. Das Ergebnis ist eindeutig.
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- Filme, Musik, Zeitungen, Bücher, Fortbildungen: Öffentliche Bibliotheken ermöglichen über Smartphone, eBook-Reader oder Computer sehr einfach Zugriff auf Tausende Medien.
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- Ebook-Reader mit Farbdisplay sind eine Seltenheit. Pocketbooks neues Lesegerät „Color“ zeigt elektronische Bücher in Farbe – Leser sollten aber nicht zu viel erwarten.
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Kommentarliste
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@woscho: Das können wir aus eigener Erfahrung nicht bestätigen. Wenn Sie ein Ebook als ACSM-Datei herunterladen (z.B. aus der Onleihe) und dann mithilfe des Gratisprogramms Adobe Digital Editions auf Ihren eBook-Reader übertragen, ist es dort gespeichert und Sie können es selbstverständlich auch ohne Internetverbindung lesen.
@Mahony_089: Bei Amazon konnte man früher Ebook-Dateien herunterladen, diese Funktion hat Amazon inzwischen abgeschafft (im Beistelltext „Wem gehört der Lesestoff?“ auf S. 34 weisen wir darauf hin, dass man Kindle-Titel nur noch in der Kindle-Welt lesen kann). Wer also noch heruntergeladene Amazon-Ebooks auf der Festplatte hat, kann die auf einem AZW3-fähigen Reader lesen, es gibt aber eben keinen Nachschub mehr.
Ich habe mir auf Basis dieses Tests ein Pocketbook Verse Pro bestellt, da es Onleihe und die Amazon Formate unterstützen soll. Leider ging für mich nicht klar daraus hervor, dass man die Amazon Bücher gar nicht mehr herunterladen kann und damit auch nicht auf das Pocketbook bekommt. Auch im Browser über die lese.amazon Seite funktioniert es nicht. Auch wenn das Format unterstützt würde, kann man also dennoch keine Amazon Bücher auf dem Pocketbook lesen :-(
Wenn Sie ein eBook mit einem "harten" Kopierschutz gekauft haben, erhalten Sie beim Herunterladen des Titels eine acsm-Datei. Um diese auf einem Tolino eReader, der Tolino App oder dem Tolino Webreader lesen zu können, benötigen Sie eine durchgängig vorhandene Internetverbindung. Nicht für den Urlaub am Strand. Der Kauf des Buches kann aber Rückabgewickelt werden.
@DerLangeFrank: Weil man sich ggf. im Stehen mit der anderen Hand festhalten muss.