Musik-Lernapps Kaum gute Noten für Handy-Musik­lehrer

Musik-Lernapps - Kaum gute Noten für Handy-Musik­lehrer

Haste Töne? Einige Musik-Lernapps bieten Musikbiblio­theken mit Übungs­stücken an. © Getty Images

Kann man per App Klavier- und Gitarre­spielen lernen? Nur sehr einge­schränkt, wie ein Test unseres Schweizer Part­nermagazins ergab.

Dieses Test­ergebnis dürfte alle Musik­lehre­rinnen und -lehrer freuen: Wer ein Instru­ment erlernen will, fährt nach wie vor mit persönlichem Unter­richt am besten. Unser Schweizer Part­nermagazin Saldo hat Apps getestet, die Klavier- oder Gitarren-Unter­richt geben − und das Ergebnis war mau. Hier geht es zum kostenpflichtigen Originaltest.

Getestet wurden diese Apps:

  • Yousician (Gitarre, Klavier, Ukulele, Bass, Gesang)
  • Simply Guitar (Gitarre) / Simply Piano (Klavier)
  • Music2me (Gitarre, Klavier, Schlagzeug)
  • Flowkey (Klavier)
  • Ultimate Guitar (Gitarre)

Schwach am Klavier, schwächer an der Gitarre

Von vier Apps, die Klavier unter­richten, konnte im Test der Schweizer nur Flowkey über­zeugen. Noch schlechter sah es beim Gitarren­unter­richt aus, hier hatten alle vier getesteten Apps deutliche Schwächen. Wer schon grund­legende Gitarrenkennt­nisse hat und vor allem bekannte Lieder nach­spielen will, kann einen Blick auf Ultimate Guitar werfen.

Musikbiblio­theken und Lehr­videos

Je nach App arbeitet man Lektionen mit vorgegebenen Stücken durch oder sucht sich selber Übungs­stücke aus einer Musikbiblio­thek aus. Manche Apps helfen mit visuellen Effekten: So hüpft bei Yousician ein weißer Ball über die Saiten der abge­bildeten Gitarre. Alle Apps bieten zudem Lehr­videos, in denen Musik­lehrer und -lehre­rinnen zum Beispiel Zupf­muster oder Takt­folgen erklären.

Die Apps hören zu

Die Apps hören mit und sollen dem Schüler oder der Schülerin Feedback zu Ton und Rhythmus geben. Das klappte im Test unserer Schweizer Partner nur teil­weise: So erkannten die Apps zwar Miss­töne − nicht aber, wenn die Tester aus dem Takt kamen. Music2Me hat gar keine Tonerkennung.

Eine grund­legende Schwäche aller geprüften Apps: Zum musika­lischen Ausdruck oder zur Haltung und Hand­habung des Instru­ments geben sie kein Feedback.

Zwischen 7 und 20 Euro pro Monat

Alle Apps sind kosten­pflichtig, können aber kostenlos ausprobiert werden. Testsieger Flowkey kostet je nach gewähltem Abo-Modell rund 10 bis 20 Euro im Monat und ist damit die teuerste App im Test; es gibt aber auch eine kostenlose Version als App mit stark reduziertem Funk­tions­umfang.

Tipp: Wenn Sie mit einer App üben und eine gute Darstellung haben möchten, verwenden Sie doch ein Tablet im Noten­ständer. Und für den Sound: Gute Bluetooth-Lautsprecher finden Sie in unserem Warentest.

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