
Platz am Tisch. Immerhin drei der zwölf geprüften Kinderhochstühle sind gut. © Karolin Klüppel
Wer kleine Kinder hat, braucht auch einen Kinderhochstuhl. Unser Test zeigt: Der Nachwuchs sitzt in vielen unsicher, unbequem oder kommt mit Schadstoffen in Kontakt.
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Testergebnisse für 12 KinderhochstühleAlle Kinderhochstühle im Test
Die Stiftung Warentest hat zwölf Kinderhochstühle geprüft. Mit ihnen können Eltern und Nachwuchs auf Augenhöhe am Tisch essen. Nur drei Modelle sind kindgerecht gestaltet, sicher und kommen weitestgehend ohne Schadstoffe aus. Die Besten kosten mit Zubehör mehr als 400 Euro. Unter den guten Kinderhochstühlen befindet sich erfreulicherweise aber auch ein günstiger für weniger als 100 Euro.
Warum sich der Kinderhochstuhl-Test für Sie lohnt
Testergebnisse
Die Tabelle zeigt Bewertungen der Stiftung Warentest für zwölf Hochstühle, Klapphochstühle und Treppenhochstühle. Sie kosten zwischen 24 und 550 Euro inklusive Zubehör wie Babywanne, Tablett und Sicherheitsgurt. Zu den Kinderhochstühlen im Test zählen der Klassiker Tripp Trapp von Stokke, die Marken Cybex und Maxi Cosi, aber auch günstige Anbieter wie Ikea und Kinderkraft. Die Noten reichen von Gut bis Mangelhaft.
Der beste Kinderhochstuhl für Ihr Kind
Wir sagen, was den Testsieger auszeichnet, worauf Sie beim Kauf eines Kinderhochstuhls achten sollten, welche Stühle für welches Alter geeignet sind, wo einzelne Modelle Schwachstellen haben – und wie die Anbieter der mangelhaften Produkte auf unsere Kritikpunkte reagiert haben. Sie erfahren, welche Modelle klappbar und sicher sind – und bei welchen Hochstühlen es gefährlich wird.
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Testergebnisse für 12 KinderhochstühleBabyhochstuhl oder mitwachsender Kinderstuhl?
Etwa ab dem achten Monat richten sich Kinder aus eigener Kraft auf und setzen sich am Boden hin. Ab dann können sie in einem Hochstuhl sitzen. Vorher sollten sie möglichst auf einer ebenen Fläche liegen – höchstens für kurze Zeit in einer Babyschale.
Wenn Kinder am Esstisch zufrieden sitzen, können in der Regel auch die Eltern in Ruhe speisen. Für das Sitzmöbel besteht die Auswahl zwischen einfachen Hoch- und Klappstühlen oder mitwachsenden Treppenhochstühlen.
- Treppenhochstühle wachsen mit. Eltern können Höhe und Position der Sitzfläche und Fußablage an die Größe des Kindes anpassen. So finden auch Kinder im Schulalter darauf Platz. Vom Gewicht dürften sich teilweise sogar Großeltern auf sie setzen: Einige Modelle erlauben mehr als 100 Kilogramm. Nur einer der sieben Treppenstühle im Test ließ sich zusammenklappen. Die geprüften Modelle kosten zwischen 80 und 550 Euro.
- Nicht mitwachsende Hochstühle passen nur für Kinder bis etwa drei Jahre. Die dürfen meist bis 15 Kilo wiegen, ein Modell erlaubt bis zu 20 Kilo. Die Stühle lassen sich entweder platzsparend zusammenklappen oder Eltern können die Beine abnehmen. Fünf solche Modelle haben wir geprüft, sie kosten zwischen 24 und 150 Euro.
Neun Hochstühle mit Babywippe
Etliche Hersteller von Kinderhochstühlen bieten Babyschalen an, die sich auf dem Kinderstuhl befestigen lassen. Wenn verfügbar, haben wir diese Stühle mit und ohne Aufsatz geprüft und bewertet. Die Babys können in den Wippen ab der Geburt auf Augenhöhe mit am Tisch liegen; Eltern haben sie während ihrer Mahlzeiten im Blick. Ob die Babyschalen im Test überzeugen, erfahren Sie, wenn Sie den Testbericht freischalten.
Tipp: Schon vor dem Freischalten können Sie sich anschauen, welche Kinderhochstühle wir getestet haben. In der Einzelansicht zum jeweiligen Produkt können Sie sehen, ob der Stuhl überwiegend aus Holz ist, mit integriertem „Tisch“ oder Tablett ausgestattet ist, und über eine Liegefunktion oder einen praktischen Neugeborenenaufsatz verfügt.
Kinderhochstuhl-Test: So prüft die Stiftung Warentest
Gefährliche Schadstoffe. Wenn Kinder anfangen, im Hochstuhl zu sitzen, stecken sie alles in den Mund. Sie lutschen an den Polstern und verteilen das Essen auf dem Tischchen, bevor sie es essen. Daher legt die Stiftung Warentest bei Materialien, die für Kinder im Stuhl erreichbar sind, dieselben strengen Schadstoff-Grenzwerte an wie bei Holzspielzeug für Kleinkinder.
Im Holzgestell eines Treppenhochstuhls fanden wir sehr hohe Mengen Formaldehyd. Es reizt Haut und Schleimhäute, kann Krebs sowie allergische Hautreaktionen auslösen. Außerdem enthielt das Polster eines Klappstuhls DEHP (Diethylhexylphthalat). Der Weichmacher kann die Fruchtbarkeit beeinträchtigen sowie ein Kind im Mutterleib schädigen. Diese Schadstoffe haben in Kindermöbeln nichts verloren.
Unsichere Konstruktionen. Nicht nur Substanzen bergen Risiken, sondern auch Konstruktionen. Ein Modell klappte in der Sicherheitsprüfung im Labor zusammen und fiel um. Darüber hinaus fanden wir Quetsch- und Klemmstellen. Die Gurte mancher Stühle ließen sich teilweise leicht öffnen oder Kinder konnten einfach aus ihnen herausschlüpfen. Eltern sollten daher ihre Kinder niemals unbeaufsichtigt in Kinderhochstühlen lassen. Unfälle im häuslichen Bereich zählen zu den größten Gesundheitsrisiken für kleine Kinder.
Das sagen die Anbieter der drei mangelhaften Stühle
Die Anbieter der drei mangelhaften Produkte aus dem Hochstuhl-Test haben wir vor der Veröffentlichung über ihr Sicherheitsproblem beziehungsweise die Schadstofffunde informiert. Lesen Sie nach dem Freischalten des Testberichts, was sie geantwortet haben – und was betroffene Kundinnen und Kunden tun können.
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Testergebnisse für 12 Kinderhochstühle-
- Unsere tschechischen Partner von dTest haben 18 Kinderreisebetten getestet. Drei günstige Modelle überzeugen. Defizite gab es im Bereich Sicherheit und Langlebigkeit.
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- Vom Kinderhochstuhl Bugaboo Giraffe können sich die Beine lösen – Kleinkinder könnten stürzen. Der Anbieter bietet kostenlos ein Reparatur-Set an.
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- Zu weich, ablösbare Kleinteile – viele der früheren Kindermatratzen im Test hatten gefährliche Mängel. Die aktuellen Modelle sind sicherer. Eine ist sogar sehr gut.
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Kommentarliste
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Täuscht es mich, oder war der Nomi noch letztes Jahr als einer der besten Kinderhochstühle im Test? Abgesehen davon, wenn der Neugeborenen-Aufsatz verwendet wurde.
Ich habe Stokke zu den Resultaten kontaktiert. Die (schriftlichen) Antworten hierzu waren mehr als beunruhigend und es gibt keinerlei Interesse, dies wirklich aufzuarbeiten. Hier ein Auszug der Korrespondenz. Stokke redet das Thema klein und ist "zuversichtlich" dass alles OK ist.
..."Formaldehyd ist ein in der Umwelt natürlich vorkommendes Gas und wird als flüchtige organische Verbindung (VOC) eingestuft. Es findet sich auch in vielen Alltagsgegenständen, darunter Möbel wie Tische und Sofas"...
..."Leider hat sie weder die Bedingungen offengelegt, unter denen sie ihre Tests durchgeführt hat, noch hat sie genaue Angaben zu dem getesteten Produkt gemacht. Die von Stokke® in Auftrag gegebenen Tests in externen Prüflabors wurden jedoch in Übereinstimmung mit den einschlägigen gesetzlichen Bestimmungen durchgeführt"...
"Aufgrund dieser umfangreichen Tests und der GS-Zertifizierung des Stuhls sind wir zuversichtlich, dass die Formaldehydwerte innerhalb der Sicherheitsnormen liegen"...
@Metalpapa: Besitzer eines mangelhaften Hochstuhls können ihren Händler innerhalb von zwei Jahren ab Lieferung auffordern, den Mangel zu beseitigen. Belastete Sitzpolster sollten Sie möglichst entfernen.
Hat man gegenüber dem Hersteller eigentlich irgendwelche Ansprüche, wenn in dem Produkt Schadstoffe oberhalt offizieller Grenzwerte festgestellt werden?
@iddh: Wir haben den Stokke Nomi mit dem Holzgestell in natur geprüft. Unsere Bewertung bezieht sich ausschließlich auf diese Variante. Wir wissen nicht, ob der Anbieter die Produktion seit unserem letzten Test vor mehr als sechs Jahren geändert hat.