
Mehr Komfort. Zugtickets ins Ausland können zentral bei der Bahn gebucht werden. © imago images / Zoonar
Wer sein Bahnticket ins europäische Ausland auf bahn.de bucht, hat seit Mitte Oktober mehr Reisesicherheit. Das ist vor allem bei Verspätungen ein Vorteil.
Internationale Fahrkarten lassen sich seit dem Fahrplanwechsel am 15. Oktober 2025 auch bei der Deutschen Bahn buchen. Das betrifft zum Beispiel viele innerfranzösische TGV-Verbindungen sowie Fahrkarten für den Eurostar nach London, Brüssel oder Paris. Damit ist die Buchung viel bequemer als früher, als Reisende noch einzeln beim deutschen und ausländischen Anbieter buchen mussten. Und es ist nützlich bei Reiseturbulenzen wie Zugausfällen oder Verspätungen.
Bei Verspätung greift Kulanz-Regelung
Ein Beispiel: Wer eine Fahrt von Berlin über Köln nach Paris auf bahn.de oder in der App DB Navigator bucht, bekommt weiterhin zwei Fahrkarten. Eine DB-Fahrkarte von Berlin nach Köln, und eine Eurostar-Fahrkarte von Köln nach Paris. Weil diese aber in einem Vorgang auf bahn.de gebucht wurden, greift jetzt eine Kulanzregelung zwischen den internationalen Eisenbahngesellschaften, das AJC-Abkommen. Der Vorteil: Verpassen Reisende ihren Anschluss in Köln, weil der Zug aus Berlin verspätet ankommt, ist die Weiterfahrt mit dem nächsten Eurostar ohne zusätzliche Kosten möglich. Erforderlich ist nur eine neue Sitzplatzreservierung.
„In diesem Fall können sich Kundinnen und Kunden an das Personal vor Ort hinsichtlich der Weiterbeförderung wenden“, sagt eine Bahn-Sprecherin auf Nachfrage. Gleiches gelte für durchgehende TGV-Verbindungen wie zum Beispiel zwischen Freiburg/Breisgau und Paris, sogar wenn die Verbindung weitere SNCF-Züge im französischen Binnenverkehr enthält.
Auch Nachtzüge buchbar
Nachtzug-Fans profitieren ebenfalls von der zentralen Buchungsmöglichkeit. Im Moment sind es nur die Verbindungen der österreichischen Bahn (ÖBB) sowie der Schweizer Bahn (SF), die auf bahn.de buchbar sind. Ziel sei es jedoch, bis Ende 2026 weitere Anbieter an das System anzuschließen, so eine DB-Sprecherin. Dadurch solle es möglich werden, Tickets quer durch Europa in einem Buchungsschritt bei der DB zu buchen.
Gleiche Wagenklasse nicht garantiert
Auch hier gilt: Wer durch Verspätung oder Zugausfall seinen Nachtzug verpasst, wird trotzdem bis ans Ziel weiterbefördert. „Allerdings kann bei Nachtzugverbindungen nicht immer gewährleistet werden, dass ein Platz derselben Komfortkategorie verfügbar ist“, so die DB-Sprecherin. Die Umbuchung erfolge über das Personal vor Ort oder den Betreiber des jeweiligen Nachtzuges (zumeist ÖBB).
Tipp: Wir haben ausprobiert, wie gut es sich im Nachtzug nach Wien, Kopenhagen und Brüssel reist und geben Insider-Tipps. In unserem Test Service beim Bahnfahren haben wir die Deutsche Bahn und Flixtrain miteinander verglichen.
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- Bahnfahrende haben Anspruch auf eine Entschädigung, wenn sie am Ziel mindestens 60 Minuten zu spät ankommen – auch bei Streik. Der ist erstmal vorbei.
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- Der Zug ist verspätet, das Abteil überfüllt, der reservierte Sitzplatz gar nicht da: Bahnreisen können ganz schön anstrengen. Wir sagen, was Sie dagegen tun können.
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