Finanztest März 2003 Teure Krankenkassen müssen nicht besser sein, der Wechsel lohnt sich

Der große Test der gesetzlichen Krankenkassen nach den jüngsten Beitragserhöhungen hat erhebliche Preisunterschiede ergeben. Die bundesweit teuerste Kasse ist jetzt die BKK Berlin mit einem Beitragssatz von 15,7 Prozent. Ein Versicherter dieser Kasse kann je nach Einkommen bei einem Wechsel zu einer günstigeren Kasse bis zu 60 Euro im Monat sparen. Finanztest hat die Beitragssätze und Leistungen von 165 gesetzlichen Krankenkassen geprüft und die Unterschiede in ihrer März-Ausgabe veröffentlicht.

Was die Leistungen betrifft, gibt es keine schlechte gesetzliche Krankenkasse. Egal ob es eine kleine Betriebskrankenkasse oder eine große mit vielen Filialen ist – 95 Prozent ihrer Leistungen sind vom Gesetzgeber vorgeschrieben. Unterschiede zwischen den Kassen gibt es lediglich in Spezialbereichen wie Haushaltshilfe, häusliche Krankenpflege oder bei Modellvorhaben wie Akkupunktur für Schmwerzpatienten.

Einen groben Missgriff bei den Leistungen gibt es also nicht – wohl aber bei den Preisen. Der Wechsel zu einer günstigeren Krankenkasse ist häufig lohnend und immer einfach. Alle gesetzlich Versicherten, auch die Rentner, können ohne Einschränkungen zwischen den für ihren Wohn- oder Arbeitsort geöffneten Krankenkassen wählen. Auch chronisch Kranke, bei denen langwierige Behandlungen laufen, können wechseln. Wer schriftlich kündigt, kann mit einer Frist von zwei Monaten zum Monatsende wechseln.

Bevor der Kunde in eine neue Kasse eintritt, sollte er sich bestätigen lassen, dass der günstigere Beitragssatz zum Zeitpunkt des Wechsels noch gilt. Der neuen Kasse muß der Versicherte 18 Monate die Treue halten. Es sei denn, diese erhöht die Beiträge. Dann kann er wieder wechseln. Ausführliche Informationen zur gesetzlichen Krankenversicherung finden sich in der März-Ausgabe von Finanztest.

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