Blut­zucker­mess­geräte im Test

So funk­tionieren CGM-Systeme

Blut­zucker­mess­geräte im Test - Bestechend präzise

CGM-System. Der Sensor ist bei vielen Systemen auf der Haut sicht­bar und über­mittelt Werte etwa ans Handy. © IMAGO/Westend61

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Mehr­mals täglich in den Finger piksen, um Blut­zucker­werte zu bestimmen? Das entfällt bei der kontinuierlichen Glukose­messung (Eng­lisch: Continuous Glucose Monitoring, kurz CGM). Die Systeme messen Zucker im Unterhautfett­gewebe, etwa am Ober­arm – in engen Abständen, teils minütlich.

Faden unter der Haut

Die Messung erfolgt mit einem Sensor. Er besteht bei vielen markt­üblichen Systemen – etwa von Abbott (Marke Free­style), Dexcom oder Medtronic – aus einem sicht­baren Teil auf der Haut und dem eigentlichen Mess­fühler, der an einen dünnen Faden erinnert. Diesen „schießt“ man sich sozu­sagen per Knopf­druck unter die Haut. Je nach System ist der Sensor nach spätestens zwei Wochen zu wechseln. Nur beim Ever­sense E3 funk­tioniert es anders: Da wird der Mess­fühler von Arzt oder Ärztin ins Gewebe implantiert – und alle sechs Monate ausgetauscht.

Vom Sensor zum Empfänger

Der Sensor ermittelt Glukose­werte und über­trägt sie an ein separates Empfangs-gerät oder das Handy. Manche Systeme lassen sich auch mit einer Insulinpumpe koppeln, die das Insulin pass­genau dosiert – wobei Nutzerin oder Nutzer das händisch mitsteuern können.

Kein Piksen, viel Über­blick

CGM-Systeme machen das häufige Piksen über­flüssig und über­wachen die Zucker-werte rund um die Uhr. Zudem lässt sich einstellen, dass ein Alarm ausgelöst wird, wenn die Werte zu hoch oder zu nied­rig sind. So können Nutzende reagieren, etwa Insulin spritzen oder Trau­benzucker essen, bevor eine gefähr­liche Über- oder Unter­zuckerung entsteht. Aber: CGM-Systeme sind durch­aus komplex. Daher ist für Anwender eine Schulung wichtig, etwa in der Diabetes-Praxis oder durch ein Online-Seminar der Anbieter.

Wann die Kasse zahlt

Bislang ist es schwierig, CGM-Systeme vergleichend zu bewerten, da entsprechende Prüf­stan­dards fehlen. Aber der grund­sätzliche Nutzen von CGM-Systemen ist belegt. Daher erstatten Krankenkassen die Kosten unter bestimmten Voraus­setzungen. Denk­bar ist das, wenn Diabetiker Insulin selbst dosieren oder eine Insulinpumpe nutzen. Interes­sierte können das Thema mit Arzt oder Ärztin besprechen. Bei Typ-1-Diabetes sind CGM-Systeme bereits Stan­dard: Rund vier von fünf Betroffenen nutzen sie laut einer aktuellen Umfrage.

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 25.10.2024 um 14:43 Uhr
    Einheitliche Prüfstandards für CGM-Systeme

    @schmittf: Wir arbeiten mit den Experten an einer Lösung. Für uns am wichtigsten ist aber natürlich die Messgenauigkeit der CMG-Geräte sowie der Vergleich der unterschiedlichen Geräte der Anbieter. Und das stellt uns vor größere Herausforderungen: Wir können doch nicht guten Gewissens ein Gerät testen und empfehlen und dabei nicht wissen, wie genau es misst (auch im Vergleich zu anderen).
    Aber wie gesagt, wir verfolgen die Entwicklungen und sind mit den Diabetes-Experten in Deutschland im regen Austausch.

  • schmittf am 25.10.2024 um 12:37 Uhr
    "Einheitliche Prüfstandards" für CGM-Systeme

    Die Entwicklung von "einheitlichen Prüfstandards" oder Normen können oft langwierig sein. Auch wenn diese wichtig vor allem für die Prüfpunkte der Mess- und Wiederholgenauigkeit sind, hoffe ich, dass ein Test-Update daran nicht langfristig scheitert. Aus meiner Sicht gibt es eine Vielzahl an Bewertungspunkten bei CGM-Systemen in Kombination mit Insulinpumpen, die keine komplexe Prüfmethodik benötigen (Laufzeiten, Handhabung, App-Funktionalitäten, Kompatibilität, Pflaster-Inhaltsstoffe zwecks Allergien, weitere Charakteristiken ...), aber von großer Bedeutung für Diabetiker sind.
    Soweit ich es recherchieren konnte, gibt es einen "Vorschlag der WG-CGM für Standardprozedur" in der Standardisierung bei CGM-Systemen, siehe https://diabetes-technologie.de/wp-content/uploads/2024/07/2024_AGDT_Vortraege_Standardisierung-CGM_DDG-Fruehj-Freckmann.pdf. Kann man damit arbeiten? Andernfalls wäre auch eine Info zum Stand der Standardisierung ein interessantes Kapital in einem möglichen Test/Artikel.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 24.10.2024 um 15:11 Uhr
    Test von CGM Systemen

    @Mujic: Über CGM-Systeme informieren wir im Testbericht. Leider gibt es noch keine einheitlichen Prüfstandards, so dass wir sie diesmal noch nicht in den Test einbeziehen konnten.

  • Gelöschter Nutzer am 24.10.2024 um 14:52 Uhr
    Test für Blutzucker CGM-Systeme

    Es wäre toll wenn Ihr mal einen Test über die erwähnten Blutzucker CGM-Systeme mal machen würdet und diese testen würdet auf Zuverlässigkeit sowie Benutzerfreundldichekeit.
    Ich denke da gibt es auch gravierende Diskrepanzen in der Qualität, Kundenservice und Nutzung
    DANKE

  • RoDiDo am 24.10.2024 um 13:00 Uhr
    CONTOUR NEXT , Willy59

    Willy59
    Habe 2017 (oder beim alten ) Hausarzt ,auf Nachfrage, ein Gerät bekommen.
    Streifenpreise verglichen und im Drogeriemarkt Testamed Glucocheck Advance Gerät für 10€
    und damals ! 14€ teststreifen gekauft. Da Betrieb mit AAA batterien ist.
    Mit freundlichen Grüßen RoDiDo