Abzocke mit Promi-Werbung So entlarven Sie Betrug mit Deep-Fake-Videos

Die Stiftung Warentest warnt vor einer neuen Betrugsmasche: Kriminelle nutzen künstliche Intelligenz, um täuschend echte Videos von Prominenten wie Friedrich Merz zu erstellen. In den gefälschten Clips empfehlen Politiker oder auch Moderatoren dubiose Trading-Plattformen. Wer dort investiert, verliert sein Geld.

Die Kriminellen verwenden echte Videoaufnahmen von Prominenten und ersetzen mithilfe von KI die Tonspur. So entstehen Videos, in denen etwa Bundeskanzler Friedrich Merz scheinbar für eine Trading-Plattform wirbt – obwohl er das nie getan hat. Die Tester haben gefälschte Videos Verbrauchern gezeigt. Das Ergebnis: Selbst aufmerksame Betrachter fallen teilweise auf die Fälschungen herein.

„Fortschritte bei der KI dürften es schon bald schwer machen, Fakes zu erkennen, vor allem wenn Videos eher nebenbei auf kleinen Handy-Bildschirmen angesehen werden“, erklärt Renate Daum, Redakteurin bei der Stiftung Warentest. Die Betrüger nutzen die gefälschten Prominenten-Empfehlungen, um Vertrauen zu schaffen und Anleger zu WhatsApp-Gruppen oder auf Trading-Plattformen zu locken.

Die Kriminellen beginnen oft mit geringen Mindestsummen von 250 Euro und bauen langsam Vertrauen auf. In den Messenger-Gruppen erhalten die Opfer vermeintlich heiße Aktientipps, die aber nur dazu dienen, Kurse künstlich in die Höhe zu treiben. Während die Betrüger mit Gewinn verkaufen, bleiben die Anleger auf ihren Verlusten sitzen. In anderen Fällen werden die Opfer in den Messenger-Gruppen gedrängt, dubiose Trading-Plattformen zu nutzen.

Selbst wenn die Polizei bereits warnt, gelingt es den Kriminellen manchmal noch, weitere Zahlungen zu erpressen. Besonders perfide: Oft melden sich bei den Geschädigten später erneut Abzocker. Sie bieten etwa an, das verlorene Geld zurückzuholen. Tatsächlich verschwindet auch der Betrag, den sie dafür verlangen.

Stiftung Warentest Finanzen gibt in der Zeitschrift und unter www.test.de/deepfake konkrete Tipps, wie sich Deepfake-Videos und betrügerische Angebote erkennen lassen: Zeitdruck oder falsche Internetadressen sind zum Beispiel deutliche Warnzeichen. Betroffene sollten verdächtige Inhalte den Plattformbetreibern melden und bei Schäden Strafanzeige erstatten.

Aktuelle Warnungen vor unseriösen Anbietern veröffentlicht die Stiftung Warentest kostenlos unter www.test.de/warnliste.

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