Erstmals gibt die Bundesrepublik Deutschland eine 25-Euro-Sondermünze heraus. Anlass ist der 25. Jahrestag der Wiedervereinigung. Die Münze aus Silber ist Sammlerstück und Zahlungsmittel zugleich und in zwei Varianten erhältlich. test.de sagt, ob sich die Münze als Geldanlage eignet.
Adler und Brandenburger Tor
Auf der Wertseite trägt sie den Adler und auf der Bildseite das Brandenburger Tor mit einer stilisierten Menschenmenge und der Aufschrift: „Wir sind ein Volk“. Die erste deutsche 25-Euro-Münze ist aus reinstem Feinsilber, ebenfalls ein Novum. Das Silber hat einen Reinheitsgrad von 999/1000. Die Gedenkmünze wiegt 18 Gramm und hat einen Durchmesser von 32,5 Millimeter. Zum Vergleich: die 2-Euro-Münze misst 25,75 Millimeter. Zwar soll die neue 25-Euro-Münze Sammlerstück und Zahlungsmittel zugleich sein. Dennoch ist es unwahrscheinlich, dass Kunden die Sondermünze als Wechselgeld erhalten.
Ab 1. Oktober in zwei Varianten erhältlich
Die Münze gibt es in zwei Varianten: in der Standardanfertigung „Stempelglanz“ und in der hochwertigeren Sonderanfertigung „Spiegelglanz“. Ab Donnerstag, den 1. Oktober 2015, können Sammler die Gedenkmünze in allen Filialen der Deutschen Bundesbank zum Nennwert von 25 Euro kaufen – allerdings nur die „Stempelglanz“-Variante. In dieser Prägequalität werden auch die normalen Umlaufmünzen geprägt. „Alle Geschäftsbanken, Sparkassen und Genossenschaftsbanken haben die Möglichkeit, diese Münzen bei der Bundesbank zu bestellen“, sagt Jacqueline Bessé vom Bundesamt für zentrale Dienste und offene Vermögensfragen in Berlin.
Tipp: Fragen Sie auch bei Ihrer Hausbank nach. Vielleicht hat sie die 25-Euro-Sondermünze im Angebot.
„Stempelglanz“-Auflage beträgt 2,25 Millionen Stück
Von der Sorte „Stempelglanz“ hat das Bundesfinanzministerium insgesamt 2,25 Millionen Stück prägen lassen. Das ist eine hohe Auflage. „Auf markante Wertsteigerungen sollten interessierte Sammler besser nicht spekulieren“, rät der Bundesverband deutscher Banken. Er verweist dabei auf die bisherige Wertentwicklung der 10-Euro-Gedenkmünzen in der Prägequalität „Stempelglanz“.
Tipp: Mehr Informationen zu Silber finden Sie im Beitrag aus Finanztest 12/2013: Silber als Geldanlage.
„Spiegelglanz“-Münze schon ausverkauft
Bei der „Spiegelglanz“-Version wird der Prägestempel poliert, damit die Münze glänzt. Die Herstellung ist etwas teurer, deshalb liegt der Verkaufspreis auch über dem Nennwert. Vertrieben wird die Sonderanfertigung ausschließlich von der Verkaufsstelle für Sammlermünzen der Bundesrepublik Deutschland (VfS). Dort kostet eine Münze 39,90 Euro inklusive Verpackung. Die Auflage von insgesamt 250 000 Münzen ist jedoch schon komplett ausverkauft. Auf Online-Plattformen wie ebay verlangen Händler bereits einen ordentlichen Aufschlag. Die VfS wird die Hochglanz-Münze nach eigenen Angaben aber erst Mitte November 2015 ausliefern.
25-Euro-Münze nur in Deutschland Zahlungsmittel
In welcher Prägeanstalt das Silberstück hergestellt wurde, erkennt der Kunde am Münzzeichen. „A“ steht für Berlin, „D“ für München, „F“ für Stuttgart, „G“ für Karlsruhe und „J“ für Hamburg. Vor Deutschland haben bereits Belgien, Luxemburg und Österreich 25-Euro-Münzen herausgebracht. Nach dem Münzrecht in der Euro-Zone sind Sondermünzen nur in jenem Land offizielles Zahlungsmittel, von dem es auch herausgegeben wurde. Nur für die Sonderprägungen der 2-Euro-Münze gilt die Beschränkung nicht.
Fazit: Als Geldanlage ungeeignet
Sammler können sich die 25-Euro-Münze in der Prägequalität „Stempelglanz“ in die Schatulle legen. Aber auf große Wertzuwächse sollten sie nicht hoffen. Das zeigt die Erfahrung mit Wertsteigerungen der 10-Euro-Sondermünzen, die bereits einige Jahre auf dem Markt sind. Diese 10-Euro-Münzen werden heute zu Preisen gehandelt, die nur wenig über dem Nennwert liegen. Als Geldanlage scheint die 25-Euro-Münze deshalb ungeeignet. Anders ist es bei der teureren Ausfertigung „Spiegelglanz“. Sie ist bereits im Wert gestiegen. Bei 250 000 geprägten Exemplaren sollten Sammler nicht zu sehr auf weitere Wertsteigerungen hoffen. Jeder Sammler muss daher selbst entscheiden, wie viel Geld er für dieses Edelstück auszugeben bereit ist.
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